Die kleine Elfe und der Sonnenblumenwald

Blumenmärchen für Kinder – Die kleine Elfe wünscht sich ganz viele Sonnenblumen

Im Winter hatte die kleine Blumenelfe Yelleila von einem duftigen, sonnengelben Wald voller Sonnenblumen geträumt und als der Frühling kam, wünschte sie sich nichts sehnlicher als einen eigenen Sonnenblumenwald. Es musste kein so großer sein wie in ihren Träumen. Aber Sonnenblumen sollten es sein, große und kleine, hellgelbe und dunklere, orangefarbene und braune. Viele lachende Sonnenblumensonnen. Ja, das wünschte sie sich.
„Schenk mir bitte einen Sonnenblumenwald!“, bat sie ihren Vater, den Elfenkönig Flowarius.
Dieser Wunsch war nicht unerfüllbar, denn jedes Elfenkind hatte im Frühling einen Wunsch für den Sommer frei.
Der Elfenkönig lächelte. Im gefiel dieser Wunsch. Er nahm das kleine Elfenmädchen auf seine blütenduftigen Arme und wanderte mit ihm zwei Tage und eine Nacht übers Land. Sie kamen zu einem verwilderten Ackerstück neben einem kleinen Teich.
Flowarius reichte seinem Elfentöchterchen ein Säckchen mit vielen verschiedenen Sonnenblumensamen.
„Hier ist Platz für deinen Blütentraum“, sagte er mit Singsangstimme. „Säe dir deinen Blumenwald und passe gut auf ihn auf. Hilf deinen Sonnenblumen, dass sie ungestört wachsen und nicht von Tieren angebissen oder von Menschenkindern gepflückt werden!“
Oh! An diese Gefahren hatte die kleine Elfe nicht gedacht.
„W-was kann ich tun, wenn eine Schnecke an den Blättern nagt, wenn ein Reh die Stängel anbeißen möchte oder wenn Menschen zum Blumenpflücken kommen?“, fragte sie ein bisschen verzagt.
„Singen!“ Elfenkönig Flowarius lächelte. „Du musst singen. Eine Melodie, die du dir selbst ausdenkst. Für deinen Sonnenblumenwald.“
„Und das hilft?“ So ganz kann Yelleila das nicht glauben.
Der Elfenkönig nickte. „Ganz bestimmt wird es dir helfen. Du musst nur die richtige Melodie finden. Und nun wünsche ich dir einen wunderschönen Sommer mit einem zauberhaften, bunten Sonnenblumenwald. Adieu, mein Kind. Ich muss weiter. Deine Schwestern warten auf mich mit ihren Sommerwünschen.“
Und ehe Yelleila noch etwas sagen konnte, war ihr Vater auch schon verschwunden.
„Eine Melodie“, murmelte sie etwas hilflos. „Ich brauche eine Melodie. Hm.“
Lange dachte sie nach, doch ihr wollte keine passende Melodie einfallen.
„Ach was“, sagte sie. „Zuerst muss ich die Samen in die Erde legen und meinen Sonnenblumenwald zum Wachsen bringen. Mein Lied denke ich mir später aus.“
Und summend machte sie sich ans Werk.
Sie summte und summte und sang mit glasklarer Elfenstimme:
„Viele gelbe Blütenköpfe wiegen sacht sich hin und her.
Lächeln leise der Sonne zu und freuen sich so sehr.
Viele gelbe Blütenköpfe machen alle froh
und alle, die sie sehen, freuen sich ja so.
La la la, la la la laaaa, la la la la laaaa…“

Schön war es, das Lied der kleinen Elfe. Jeder, der in die Nähe des Feldes kam, blieb stehen und lauschte und schaute mit einem Lächeln auf die Sonnenblumen, die immer mehr zu einem Wald heranwuchsen.
Spitze die Ohren, wenn du an einem Blumenfeld vorbeikommst! Vielleicht hörst auch du sie singen, die Blumenelfen.

© Elke Bräunling

Bildquelle © hansbenn/pixabay

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