Die Glücksbiene und die gelbe Wunderblume

Bienenmärchen und Umweltgeschichte – Eine wunderschöne, gelbe Blume findet die fleißige Biene auf ihrem Weg zum Park

“Oh, eine wunderschöne, gelbe Blume blüht im Topf dort drüben auf dem Fensterbrett. Gestern habe ich sie hier noch nicht gesehen. Was habe ich doch für ein Glück!”
Eilig steuerte die Biene, die auf dem Weg zu den Büschen im Park hier am Fenster vorbei flog, auf diese Wunderblume zu. Die war so groß und ihr Blütenkelch war so einladend, dass die Biene einen Freuden-Purzelbaum in der Luft machte.
“Eine Glücksbiene bin ich! Juchhu, eine Glücksbiene!”
Die Biene jubelte. Bestimmt würde diese Blume so viel Nektar bieten, dass sie sich den mühsamen Weg zum Park sparen konnte.
Mit Schwung landete sie auf dem oberen Rand des Blütenkelches und schnupperte. Wo hatte sie ihn verborgen, ihren wundersüßen Nektar?
Die hungrige Biene schnupperte und schnupperte und roch … nichts. Doch. Eigentlich verspürte sie sehr wohl einen Duft in der Nase, doch der roch sehr eigenartig und gar nicht blütennektarsüß. Im Gegenteil.
“Seltsam”, müffelte die Biene. “Dein Duft, Wunderblume, lädt nicht zum Laben ein. Er macht nicht hungrig, nein, er … er ist ein falscher Duft. Er erinnert mich an die bunten Dinger, aus denen die Menschen unterwegs ihre süßen Säfte trinken und die überall auf Wegen und in Schmutzkörben herumliegen. Plastikbecher nennen die Menschen sie. Hm…”
Die Biene zögerte, schnupperte noch einmal, krabbelte prüfend ein paar Schritte am Rand des Blütenblattes hin und her und schwang sich wieder in die Luft.
“Was bist du doch für ein falsches Ding, du Blume, du! Aber mich verlockst du nicht. Ich, die glückliche Glücksbiene lasse mich nicht hinters Licht führen”, rief sie. “Nicht von einem Plastikbecher, der glaubt, eine Wunderblume zu sein.”
Sprach’s und flog summend und auch ein bisschen brummend weiter zum Park. Um fremde Blüten, die sie unterwegs traf, machte sie von nun an einen weiten Bogen.

© Elke Bräunling

 

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Bildquelle © Katja/pixabay

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