Max, der Apfelbaumkletterer

Erntegeschichte für Kinder – Auf Bäume klettern und Früchte ernten macht großem Spaß

Am Wochenende fahren Mama, Papa und Max zu den Großeltern aufs Land. Äpfel wollen sie ernten helfen und Max freut sich riesig darauf. Es macht Spaß, die knackig roten und gelben Äpfel von den vielen alten Bäumen auf Opas Streuobstwiese zu pflücken. Sorgfältig legt Max einen Apfel nach dem anderen in Körbe und Kisten. Er muss gut aufpassen, damit keine Frucht eine Delle bekommt.
Nur das Fallobst darf er werfen. Daraus macht Opa Apfelmost und Oma ihr berühmtes Apfelmus. Mit diesen Äpfeln, die auf dem Boden liegen, übt Max Zielwerfen. Das ist ein gutes Training, findet er, und so landet auch immer öfter ein Apfel im Ziel, das heißt im Fallobsteimer.
Auch ein gutes Training wäre das Klettern, doch Mama hat ihm verboten, auf der Leiter in den Baum hinauf zu klettern. Es sei zu gefährlich, sagt sie.
Das ist schade, und neidisch schaut Max zu, wie sich Opa und Papa hoch und höher in die Bäume hinauf hangeln. Dennoch können sie nicht alle Früchte pflücken. Die ganz oben in den dünnen, schwachen Zweigen müssen hängen bleiben.
“Ätsch!”, ruft Max. “Ihr seid zu schwer für die Bäume. Ich aber könnte…”
“Nein!”, sagt Papa. „Kommt nicht in Frage.”
“Da oben hängen aber die schönsten Äpfel”, sagt Max.
“Leider”, antwortet Opa. “Die Vögel werden sich darüber freuen. Du aber bleibst unten…”
“Was für eine Verschwendung!”, mault Max. “So viele tolle Äpfel für die paar Vögel. Ich könnte…”
“Hör auf zu quengeln, Max”, schimpft Mama, und Oma murmelt:
“Nicht auszudenken, wenn du vom Baum fallen würdest. Den Hals könntest du dir brechen. Nein, nein!”
“Ich falle nicht runter!” Max ist beleidigt. Warum traut ihm nur keiner etwas zu? Es ist doch klar, dass er ganz vorsichtig sein und gut aufpassen würde. Phhh! Jetzt hat er keine Lust mehr, Äpfel in Körbe und Kisten zu legen und Falläpfel in Eimer zu werfen. Nööö! Sollen die doch ihren Kram alleine machen!
Schmollend zieht Max los, schaut bei den Kühen auf der Nachbarweide vorbei, ärgert ein wenig die aufgeregten Gänse in ihrem Pferch und trödelt durchs Dorf. Überall in den Gärten sind die Leute bei der Ernte, und überall bleiben die Früchte in den oberen Zweigen hängen.
“Kann ich helfen?”, fragt er Opas Nachbarn, den Herrn Mayer.
“Gute Idee!”, freut sich der. “Sieh nur, die schönsten Äpfel da hoch oben kann ich nicht pflücken. Mein Bauch ist zu dick.”
“Kein Problem”, sagt Max, und – eins, zwei, drei – steigt er die Leiter hoch und krabbelt fast so geschickt wie ein Äffchen bis fast in die höchsten Zweige hinauf. Drei Körbe voll kann er für Nachbar Mayer noch pflücken. Und auch für die Vögel bleibt ganz oben in den Baumkronen noch etwas übrig.
“Du bist ein toller Bursche!”, lobt Herr Mayer. “Flink, geschickt, vorsichtig und mutig. Alle Achtung!”
Da ist Max so stolz, dass er fast kein Wort herausbekommt. Er nickt nur eifrig, als Herr Mayer ihn fragt, ob er ihm auch bei den weiteren vier Bäumen behilflich sein könne.
“Klardoch!”
Eifrig und flitzeflink füllt er Korb um Korb, und bald ist alles abgeerntet.
“Darf ich mir den jungen Mann auch einmal ausleihen?”, ruft es da vom Grundstück nebenan.
“Jaaa!”, antwortet Max, dem das Klettern mächtig Spaß macht.
“Aber vorsichtig sein”, mahnt Nachbar Mayer.
“Jadoch! Klardoch!” Schon klettert Max in den nächsten Baum.
Den ganzen Nachmittag klettert er und klettert, und als seine Eltern und Großeltern von der Streuobstwiese nach Hause kommen, sind viele Apfelbäume in dem kleinen Dorf bis fast in die Spitzen abgeerntet.
“Das habt ihr davon”, ruft er stolz seiner Familie entgegen. “Kein einziges Mal bin ich runtergefallen! Ich habe gut aufgepasst!”

© Elke Bräunling

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Hm! Lecker,  Bildquelle © sipa/pixabay

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