Sei kein Esel, Sommer!

Eine fröhliche Spaßgeschichte zum Sommerwetter und den Schäfchenwolken

„Sei kein Esel, Sommer!“, sagte eines Tages ein Mensch. „Komm wieder zurück und sei das, was du bist: Sommer nämlich! Wir haben so lange auf dich gewartet. Wir haben dich herbeigesehnt, haben von dir geträumt, haben Pläne gemacht mit dir. Und was tust du? Kurz zugezwinkert hast du uns und bist weiter gezogen auf die andere Seite des kleinen Meeres. Dort, weit im Norden, beherrschst du seit vielen Wochen mit hitziger Macht die Länder. Uns aber lässt du im Regen stehen. Hey, Sommer! Das ist nicht fair. Sei kein Esel! Komm zurück!“
Laut rief der Mensch. Doch der Sommer schwieg. Er streckte nur für einen Tag seinen Kopf unter die Wolkendecke und lauschte. Dann gähnte er und beschloss, im Norden zu bleiben.
Andere aber erhoben ihre Stimmen. Es waren die Esel.
„‚Sei kein Esel, Sommer‘? Mit Verlaub!“, empörten sie sich. „Wir sind nicht auf der Welt, um als Schimpfworte zu dienen. Also bitte, mit diesem Sommer möchten wir nicht in einem Atemzug genannt werden. Tss! Tss! Immer müssen wir armen Esel herhalten, wenn euch Menschen etwas nicht passt. Es ist … Es iein runder tagst …“
Den Eseln fehlten die Worte und die anderen Tiere kicherten.
Besonders laut lachten die Schafe.
„Nun ja, irgendwie eigenartig seid ihr Esel schon“, meinte eines.
Da geriet es bei den Eseln aber an die falsche Adresse. Sie stimmten in ein lautes Schimpfen und Wehklagen ein und das nervte die Schafe so sehr, dass sie einen Hüpfer machten und zum Himmel hinauf sprangen. Dort verwandelten sie sich in Wolkenschafe und zogen nach Norden, dem Sommer hinterher.
Toll sah das aus! Die anderen Tiere waren begeistert und sie folgten den Schafen. Mit einem Himmelssprung verwandelten sich Kühe und Pferde, Hühner und Schweine, Katzen, Mäuse, Eulen und Spatzen in Wolkentiere.  Es waren noch viele Tiere mehr, auch Bären waren darunter, Frösche, Biber, Rehe, Gänse, drei Lamas, zwei Giraffen, ein Krokodil und ein Dromedar. Dicht drängten sie sich am Himmel und es blieb nun noch weniger Platz für die Sonne. Und so nannte man diesen Sommer in späteren Jahren den Sommer der Wolkentiere.
Nur die Esel, die blieben. Sie waren nicht den andern Tieren gefolgt und das war auch gut so. Es musste schließlich jemand unten im Land bleiben, um über den Sommer, die Menschen, die Tiere … die Welt … zu schimpfen.

© Elke Bräunling

 

Auch hier wird übers Wetter geschmunzelt: Das Sauwetter
Und hier werden ein paar Tränchen verdrückt: Der kleine Sonnenstrahl und das traurige nasse Blatt
Der Sommer aber wehrt sich. Er will nicht immer perfekt sein. Er kann es auch nicht. Ein ‘perfekter’ (?) Sommer

 

Schäfchen(wolken), Bildquelle © frauke64/pixabay

 

 

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