Ein Abenteuer für die Blumenelfe Julika

Frühlingsmärchen – Einmal spielte die Blumenelfe Julika mit einem Zitronenfalter und verirrte sich im Wald

Seltsames passierte auf der großen Narzissenwiese. Die Blütenblätter der besonders hell leuchtenden Narzisse direkt neben der Birke verwandelten sich in ein Stoffkleidchen und eine kleine gelbe Elfe mit feinen, durchsichtigen Flügeln und einem grünen Blätterkranz im Haar stand plötzlich auf der Wiese. Es war die Blumenelfe Julika.
Die Blumen und Tiere auf der Wiese staunten. Julika lächelte und winkte. Dann flog sie los in die Frühlingswiesenwelt hinein. Wie schön war es überall hier ringsum! Wie duftig und bunt! Auf vielen Blütenköpfen machte sie halt und naschte ein wenig von dem süßen Nektar. Hmm! Wie köstlich er schmeckte! Auf einer Schlüsselblume traf sie einen Zitronenfalter. Der sah fast aus wie sie und fröhlich war er auch.
„Hallo!“, rief sie ihm zu. „Hast du Lust auf ein Spielchen?“
„Aber ja! Aber immer!“, sang der gelbe Falter und schon flogen die beiden über die Wiese und tanzten Frühlingstänze in der Luft. Was für ein Spaß! Von Blüte zu Blüte sausten sie und freuten sich. Weit klang das glockenhelle Lachen der kleinen Elfe in die Frühlingswelt hinein. Die Blumen lächelten und lauschten. Wie schön!
Das Lachen der kleinen Elfe aber verhallte immer mehr, wurde leise und leiser, bis es ganz verstummte. Es strengte sie nämlich sehr an, mit ihrem neuen Freund mitzuhalten. Der konnte viel schneller fliegen. Bald war er zwischen Bäumen verschwunden und Julika schwebte alleine durch den Wald. So sehr sie sich auch anstrengte, den Falter konnte sie nirgends mehr sehen. Was für ein Schreck! Erschöpft setzte sich Julika ins Moos und sah sich um. Sie fühlte sich sehr alleine nun. Wo war sie hier bloß gelandet? Und wie sollten sie den Weg zurück zur Narzissenwiese finden?
Die kleine Elfe spürte, wie die Angst ihr Herz schneller schlagen ließ.
„Oje! Ich habe mich verirrt! Wo bin ich nur? Und wie komme ich bloß wieder nach Hause?“
Da war aber keiner, der ihr eine Antwort geben konnte und Tränen füllten ihre Augen. Sie fühlte sich so alleine hier! Außerdem blieb nicht mehr viel Zeit, denn sie musste sich noch vor der Dämmerung wieder in die Narzisse zurückverwandeln. Was tun?
„Wer ist denn hier so traurig?“, fragte plötzlich ein dünnes Stimmchen. Es war eine kleine Maus, die im Wald auf Futtersuche unterwegs war.
„Ich bin Julika und eine Elfe bin ich und ich habe mich verirrt. Nun finde ich den Weg zu meiner Wiese nicht mehr.“ Julika schluchzte.
„Verirrt? Soso!“ Die Maus dachte nach. „Aber weine nicht. Ich bin ja auch noch da. Übrigens, ich heiße Frieda,“ sagte die kleine Maus freundlich.
Sie stemmte sie sich auf ihre Hinterbeine und begann laut zu fiepen. Sogleich waren Julika und Frieda von vielen kleinen Mäusen umringt.
„Hört!“, rief ihnen Frieda zu. „Die kleine Blumenelfe hat sich in unserem Wald verirrt. Wir wollen ihr helfen, den Weg nach Hause zurückzufinden. Schwärmt aus und haltet Umschau nach der großen Narzissenwiese. Dort ist Julika zuhause. Aber beeilt euch! Es eilt!“
Sogleich flitzten die kleinen Mäuschen los, und es dauerte nicht lange, bis sie den Weg zur großen Narzissenwiese ausfindig gemacht hatten.
Wie freute sich die kleine Elfe da!
„Danke!“, rief sie ein um das andere Mal und drückte viele dicke Küsse auf noch mehr Mäusebacken. Dann setzte sie sich auf Friedas Rücken und ließ sich von der freundlichen Waldmaus zur Wiese zurücktragen. Sie erreichte ihren Wiesenplatz gerade noch rechtzeitig und wenig später stand neben der Birke wieder eine besonders hell leuchtende Narzisse, an deren Kelch ein kleiner, grüner Blätterkranz hing.

© Elke Bräunling & Regina Meier zu Verl

Narzissenlicht, Bildquelle © Jill111/pixabay

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