Die Flöhe und der Flohmarkt

Fröhliche Kindergeschichte von Flöhen und Kuscheltieren – Was haben Flöhe mit dem Flohmarkt zu tun?

„Nanu!“, sagte der Floh und blickte den Fußgängern hinterher. „Habt ihr das auch gehört?“
Erstaunt sah er seine Kollegen an, die mit ihm im Gebüsch saßen. Sie waren hungrig und warteten auf ein Tier, um sich in dessen Fell zu graben und an seiner Haut zu nagen und frisches Blut zu saugen. Flöhe sind nämlich kleine gemeine Blutsauger, die sich wie Vampire von Blut ernähren.
„Was soll ich gehört haben?“, fragte einer seiner Kollegen. „Ich weiß nur eines: Ich habe Hunger!“
„Aber das ist es doch“, rief der erste Floh erregt. „Die Leute eben haben etwas von einem Flohmarkt gesagt. Kannst du mir verraten, was wir Flöhe mit diesem Markt zu tun haben?“
„Vielleicht treffen sich dort die Stadtflöhe?“, überlegte einer der Flöhe.
„Oder es gibt frisches Blut“, meinte ein anderer.
„Oh, das klingt gut.“
Ihre Stimmen überschlugen sich, und einer schlug vor:
„Lasst uns einen Hund suchen, der uns zu diesem Flohmarkt bringt!“
„Einverstanden.“
Geduldig warteten die Flöhe. Aber kein Hund kam vorbei, keine Katze, nicht einmal eine klitzekleine Maus. Nur viele Menschen drängelten sich auf dem Bürgersteig unter ihnen. Der Hunger der Flöhe wuchs immer mehr.
„Zu dumm, dass ich kein Menschenfloh bin“, murmelte einer.
„Ja, wenn wir noch lange warten, gibt es auf diesen seltsamen Flohmarkt bestimmt nichts mehr zu saugen.“
Ratlos sahen sich die Flöhe an.
Da kam ein kleines Mädchen an der Hand seines Vaters. Es trug einen Teddy im Arm, der fast so groß war wie es selbst. Einen Teddy vom Flohmarkt.
„Juchhu“, rief einer der Flöhe verzückt. „Ich sehe ein Felltier! Endlich werden wir wieder satt. Auf! Macht euch bereit zum Sprung!“
Aufgeregt warteten sie und als der Kopf des Teddys den Busch streifte, sprangen sie ab und landeten im dichten Teddyzottelfell.
„Toll!“, freuten sie sich. „Das wäre geschafft.“
„Toll!“, sagte im gleichen Augenblick das kleine Mädchen zu seinem Vater. „Dieser Flohmarktteddy ist der schönste Teddy auf der Welt. Stimmt´s?“
„Stimmt.“ Der Vater lachte und das Mädchen rief fröhlich:
„Flohmarkt ist prima!“
„Und wie!“, riefen die Flöhe im Fell des Teddybären. „Aber jetzt haben wir Hunger.“
Eilig begannen sie sich durch das dichte, verfilzte Bärenfell zu wühlen, um endlich ihre Rüssel durch die Haut des Bären zu pieksen und leckeres Blut zu saugen. Aber was war das? Dieses seltsame Tier hatte ja gar keine Haut. Es roch auch gar nicht nach einem Felltier. So ein Reinfall!
„Flohmarkt ist doof!“, meinte einer der Flöhe.
Das fand auch die Mutter des Mädchens, als es mit seinem Vater und dem schmutzigen Flohmarktteddy nach Hause kam.
„Was habt ihr denn da mitgebracht?“, rief sie entsetzt. „Bestimmt ist dieser Bär voller Flöhe!“
Und eins, zwei, drei bestäubte sie das Bärenfell mit einem so stinkenden Puder, dass es den Flöhen den Atem verschlug.
„Nie mehr Flohmarkt!“, schrieen sie und machten, dass sie fort kamen.

© Elke Bräunling


Bildquelle © congerdesign/pixabay

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