Pit, die Pommes und das Fasten
Kindergeschichte zur Fastenzeit – Wie kann man verzichten, wenn man an nichts anderes mehr denkt als an Pommes rot-weiß?
Pit träumt. Er träumt von einem Schälchen Pommes rot-weiß. Eigentlich möchte er sich nie mehr Pommes mit Ketchup und Maio kaufen. Die sind nämlich ungesund und eine Nascherei. Und sie machen dick. Außerdem ist Fastenzeit.
In der Fastenzeit, hat Pit Mama und Papa versprochen, hält er sich an die Regeln, und die heißen: keine süßen Getränke und keine Naschereien, schon gar nicht zwischen den Mahlzeiten. Es sind keine harten Regeln und Pit passt auf, was er isst und trinkt. Nur bei Pommes rot-weiß ist da dieser gemeine innere Schweinehund manchmal da. Der verführt zu Dingen, die nicht gut tun oder die verboten sind. Und Pommes sind verbotene Naschereien. Eine Tüte kaufen und heimlich essen, passt nicht zu dem Fasten-Versprechen, das Pit gegeben hat.
„Pommes“, hat Mama gesagt, „brechen das Fasten ebenso wie Schokolade, Kekse, Eis, Cola oder Hamburger.“
Fies ist das, findet Pit. Aber okay. Man muss verzichten können und Pit kann verzichten.
Nur heute nicht. Den ganzen Tag in der Schule denkt er an Pommes rot-weiß und das Wasser läuft ihm im Munde zusammen. Hmm! In seinem Magen grummelt es und sein Herz schlägt ein bisschen schneller. Vor Aufregung.
Er muss so sehr daran denken, dass er auf dem Heimweg am Imbissstand stehen bleibt. Der Pommesduft kitzelt gemein in der Nase, und Pit glaubt, keinen Schritt weiter gehen zu können. Wie gelähmt ist sein Denken nun. Er kann nur noch eines tun: Geldstücke abzählen, zum Imbissstand gehen und „Ein mal Pommes rot-weiß“ sagen.
Ein mal Pommes rot-weiß. Sie duften würzig und lecker und besser als in seinen Träumen.
Wie gebannt sieht Pit zu, wie die Imbissverkäuferin die goldgelben Pommes aus der Friteuse in ein Papp-Schälchen gibt und mit Salz bestreut. Nun noch ein Klecks Ketchup und ein Klacks Majo und fertig ist die köstlichste Köstlichkeit auf der Welt. Und fertig ist auch die Sache mit dem Fastenversprechen.
Endlich hält Pit seine Pommes in der Hand. Er schnuppert. Sie duften noch immer. Nach Verbotenem. Und nach einem gebrochenen Versprechen. Und gar nicht mehr so lecker.
Pit runzelt die Stirn. Er hat auf einmal keine Lust mehr auf Pommes. Er blickt auf das Schälchen. Die Pommes lachen ihn an und locken. Pit lacht auch. Und mit einem Lachen reicht er das Schälchen dem Mann, der mit einer Bierflasche neben dem Imbissstand steht, sagt: „Guten Appetit“ und läuft schnell nach Hause.
© Elke Bräunling
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Als Anna mit Worten fastete
NEU Ab morgen wird gefastet
Viel Spaß damit!
🙂
Leckere Pommes rot-weiß, Bildquelle © Cairomoon/pixabay
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Lieber Pit,
Pia wäre stolz auf dich! 🙂
Liebe Katrin!
Glaubst du das? Pia? Diese Schlange? Warum schleicht sie jeden Nachmittag rüber zu Oma Wolke, der Nachbarin? Ich glaube nämlich, dass sie dort immer Kuchen nascht. Oma Wolke war nämlich mal Bäckerin. Weißt du nicht? Ach ja, klar, die Geschichte ist ja noch nicht geschrieben.
Liebe Grüße
Dein Pit
🙂
Mein letzter Kommentar ist 2 Jahre her! Aber meine Liebe zu Elkes Kindergeschichten, vor allem die mit Pia&Pit ist nach wie vor glühend vorhanden. Sie sind einfach klasse! Vielleicht lese ich sie mal im Altenheim vor. Den Senioren gefallen sie bestimmt!
Hey, welcome back, du Liebe. Schön, von dir hier zu lesen. Aber ist es wirklich schon zwei Jahre her? Das kann ich gar nicht glauben.
Bin auch gerade sehr untreu, was Blogbesuche betrifft. Ich hoffe, mich da wieder zu bessern 😉 Auf dem Laufenden bin ich allerdings, da ich immer die Mailnachrichten zu deinen Posts sowie deine Twitternachrichten lese. Insoweit bist du mir ganz nah.
Diese Geschichten hier werden übrigens sehr sehr oft Senioren und an Demenz erkrankten Menschen vorgelesen und sollen, so die Feedbacks, auch gut ankommen. Man könnte fast sagen, die Hälfte aller Blogbesucher suchen Vorlesematerial für diesen Zweck. Hätte ich nie gedacht, aber es freut natürlich sehr.
Liebgruß zu dir <3
Ele