Adventskalender *13* Das Licht im Fenster unten rechts

13. Kapitel

Das Licht im Fenster unten rechts

„Vielleicht wohnen sie in dem Haus?“, murmelte Anna.
Sie brachte es auf einmal nicht mehr übers Herz, das Licht im Butzenscheibenfenster mit dunkler Farbe zu übermalen. Krampfhaft umklammerte sie den Filzstift. Es war wie verhext. Sie konnte ihre Hand nicht mehr bewegen.
Anna starrte auf das Fenster. Das Kerzenlicht strahlte hell und warm in die dämmrige Schneelandschaft hinaus.
Schön sah das aus! Fast liebevoll betrachtete Anna das Licht.
„Dort in dem Haus müsste man sein“, seufzte sie, und fast beneidete sie die beiden Kinder, die zielstrebig auf das Fenster mit dem Licht zusteuerten, ein bisschen. Das Licht winkte ihnen entgegen. Und wie es flackerte!
Es flackerte?
Anna staunte. „Es flackert ja wirklich!“, rief sie.
Komisch. Es war doch nur ein Bild! Ein Adventskalenderbild!
Was aber war mit der Kerze los? Sie sah so echt aus, als ob sie hier im Zimmer stände.
Wie gebannt starrte Anna auf das Licht. Sie konnte an nichts anderes mehr denken.
Was passierte ihr da?
Anna starrte und starrte, und die Kerze winkte ihr leuchtend entgegen.
Nun fing es auch noch an zu schneien. In großen, dicken, weißen Flocken.
Anna erschrak noch mehr. Wie Hilfe suchend blickte sie zu dem Kerzenlicht hinüber. Das strahlte so hell, dass es Anna schwindlig wurde. Ihr Herz klopfte.
Schnell machte Anna die Augen zu.
„Verrückt“, murmelte sie und fuhr sich über die Stirn. „So eine verrückte Sache.“
Sie blinzelte. Die Kerze im Fenster flackerte noch immer. Und es schneite.
Anna begann zu frieren. Warum war ihr auf einmal so kalt? Wo war ihr Zimmer geblieben? Ja, was war bloß geschehen?
Ängstlich sah sich Anna um. Sie saß auf dem kleinen Platz neben dem Brunnen mitten im Schnee. Und vor ihr stand das Haus mit den Butzenscheiben und dem Licht im Fenster unten rechts.
Anna begann sich zu fürchten. „Das ist nicht wahr“, rief sie ängstlich. „Was ist passiert?“
Da spürte sie eine kalte Schnauze an ihrer Hand. Flöckchen!
„Flöckchen, du bist auch hier? Oh, wie bin ich froh!“
Erleichtert kuschelte sie sich an den Hund.
„Wenn mir bloß nicht so kalt wäre!“
Anna fror erbärmlich. Sie hatte nur ihre Jeans an, das rote Sweatshirt und Turnschuhe.
Schnell waren Anna und Flöckchen pitschnass und eisig kalt. Und es schneite in einem fort weiter.
„Was sollen wir tun, Flöckchen? Ach, warum habe ich mich bloß in dieses Bild gewünscht. Ich möchte heim.“
Annas Angst wuchs. Wohin sollte sie gehen? Alles war so fremd.
Schnell machte sie die Augen zu und dachte an daheim. Bestimmt war alles nur ein Traum und sie würde gleich in ihrem Zimmer aufwachen. Ja, ganz bestimmt.

© Elke Bräunling

Wie die Geschichte weiter geht, erfährst du morgen am 14. Adventskalendertag im nächsten Kapitel, und zwar hier:

 

 

 

 

 

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