Ein Lied für Julie

Kindergeschichte vom Schenken – Verliebtsein ist schön, nicht nur zum Valentinstag

Mit einem Gedicht hatte die Liebe von Oma und Opa am Valentinstag begonnen, und darin hatte Opa Oma Liese in schönen Worten erklärt, dass er sie liebt.
Eine coole Idee war das, fand Paul. So ähnlich würde er gerne Julie aus seiner Klasse sagen, dass er sie toll findet. Aber er traute sich nicht. Was, wenn sie ihn auslachte?
,Bestimmt hat Opa auch gedacht, alle würden ihn auslachen. Bestimmt hat er deshalb Oma in einem Gedicht von seiner Liebe erzählt’, überlegte Paul nun. ,Mit einem Gedicht muss man nicht reden und man kann doch so viele Worte sagen.’
Ihm gefiel der Gedanke, auch mit Julie auf diese Weise zu ,reden’, immer mehr. Warum nicht auch zum Valentinstag? Bis dahin blieb noch viel Zeit, das richtige Gedicht für Julie zu schreiben.
Dichten aber war nicht einfach. Die Worte, die Paul für Julie fand, passten nicht in ein Gedicht und die Worte, die Paul für sein Gedicht fand, klangen irgendwie doof. Nein, das war kein guter Plan. Außerdem: Wer schrieb heutzutage noch Gedichte?
“Altmodischer Kram ist das”, murrte Paul, der sich über sich selbst und sein Gedicht, das nicht zu Julie passte, immer mehr ärgerte. “Auslachen wird Julie mich und dann werden mich alle in der Schule doof finden.”
Nein, zum Gespött der Schule wollte Paul nicht werden. Er überlegte, und dann hatte er eine Idee. Über Musik und coole Songs lachte keiner. Das fanden alle toll und ein Lied für Julie würden sie sogar megatoll finden. Ganz bestimmt. Ja, ein neues Lied würde er singen, und dafür hatte Paul auch gleich eine Idee. Er setzte sich an sein Keyboard und nach nicht einmal einer Stunde war das Lied für Julie fertig. Ein Lied mit Pianosounds, Bass, e-Gitarre und Drums. Und es klang toll. Megatoll. Sehr viele Klänge der Liebe waren in dem Song versteckt. Pauls Klänge der Liebe. Sie erzählten mehr als alle Worte dieser Welt. Aber ein Lied ohne Gesang war kein richtiges Lied. Zum Gesang brauchte man einen Text und den hatte Paul noch immer nicht geschrieben. Und ehrlich. Einen Liedtext zu schreiben, war noch schwerer als Verse für ein Gedicht zu erfinden. Aber es blieb ja noch Zeit bis zum Valentinstag.
Wie es aber so ist mit der Zeit, die Tage rasten und Paul fand einfach nicht die richtigen Worte für sein Lied. Seine Laune sank.
Da hatte er eines Nachts einen Traum. „Frag Bella!”, flüsterte ihm eine Stimme zu. “Sie wird dir helfen.”
Bella? Eine gute Idee. Bella war die Klassenbeste in Deutsch und noch dazu Julies Freundin. Und nett war sie auch, die ruhige und schweigsame Bella, die längst nicht so toll und cool aussah wie Julie.
Auch zu Paul war Bella nun nett. Ihre Augen leuchteten und ihre Wangen brannten rot vor Freude, als Paul ihr sein ‚Lied für Julie‘ vorspielte. So sehr gefiel ihr das Lied. Weil sie es so toll fand, setzte sie sich gleich zu Pauls ans Keyboard und begann, die Worte für das Lied zu finden. Sie ,malte’ so wunderzarte Worte und ihre Augen glänzten beim Wortemalen so lieb, dass Paul gar nicht mehr wusste, warum er dieses Lied Julie schenken wollte. Sein Herz klopfte auf einmal schneller, die Wangen brannten und in seinem Bauch rumorte es, als tanzten dort kleine Glückskäfer einen Zaubertanz. Ja, er wusste, wem er dieses Lied schenken würde.

© Elke Bräunling

 

Ein Lied entsteht, Bildquelle © nightowl/pixabay

 

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Ein Gedicht für Oma Liese, diese Geschichte hat Paul auf die Idee gebracht, ein Lied für Julie – oder doch Bella? – zu schreiben. Oma hat sie ihm erzählt und… Nun, lest selbst mit Klick auf den Link!

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