Jule und der Wunderstein + Der Angstzauberstein

Mutgeschichte für den Schulweg – Ein Wunderstein kann manchmal helfen, wenn der Mut fehlt

Jule mag nicht in die Schule gehen. Sie fürchtet sich nämlich. Nicht vor der Schule. Nein, vor dem langen Robin und seiner Bikerbande, die ihr in letzter Zeit auf dem Heimweg immer aufgelauert haben. Gemein geschubst haben die Jungen sie und mächtig geärgert. Richtig Angst hat Jule bekommen – und Angst hat sie auch jetzt.
Grübelnd sitzt sie am Bach in Omas Garten und starrt ins Wasser. Plötzlich blinkt ihr ein Stein vom Bachbett her zu.
Jule vergisst ihre Sorgen und greift nach dem Stein. Er ist wunderschön.
”Das ist bestimmt ein Wunderstein”, sagt Oma später. ”Nur Wundersteine funkeln so hell.”
”Kann ein Wunderstein auch zaubern?”, fragt Jule.
Oma lacht. ”Das Wunder kommt, wenn man es nötig hat“, sagt sie. „Am besten, du trägst den Stein immer bei dir. Es ist nämlich ein Glück, einen Wunderstein zu finden. Das passiert nicht jedem.”
Recht glauben kann Jule diese Wundergeschichte ja nicht, doch sie steckt den Stein -sicherheitshalber- in ihre Hosentasche.
”Mach, dass ich mich nicht so sehr vor der Schule fürchte, du Wunderstein!”, flüstert sie. ”Oder noch besser: Mach, dass das Wochenende nie aufhört!”
Aber kein Wunder geschieht. Der Montag rückt näher und immer größer wird Jules Angst.
”Blöder Stein!” mault sie. ”Wo ich doch so sehr ein Wunder gebrauchen könnte!”
Ängstlich geht Jule am Montagmorgen zur Schule.
Plötzlich steht Robin mit seinen Kumpanen wenige Meter vor ihr auf dem Bürgersteig.
Jule erschrickt. Ganz komisch wird ihr im Bauch. Ihre Beine sind weich wie Pudding. Was tun?
Ohne nachzudenken umklammert sie den Wunderstein in ihrer Hosentasche, reckt den Kopf weit in die Höhe, pfeift ein Liedchen und marschiert los, Robin und seiner Bande entgegen. Einfach so. Und komisch: Auf einmal ist Jules Angst wie weggeblasen.
Robin glotzt ganz schön blöd, als Jule fröhlich pfeifend an ihm vorbeistolziert. Vor lauter Glotzen vergisst er, sie wie sonst zu schubsen und zu ärgern.
Jule wundert sich. Nachdenklich streicht sie über ihren Wunderstein. Sie freut sich. Und ein schöner Spruch fällt ihr ein:
“Ich habe einen Wunderstein, drum muss ich nicht mehr ängstlich sein!”
Wirklich ein schöner Spruch, denkt Jule, und sie nimmt sich vor, immer wenn sie sich fürchtet, an ihn zu denken. Klar, und an ihren Wunderstein natürlich.

© Elke Bräunling

Hier kannst du dir die Geschichte mit Jule anhören

 

Diese Geschichte findet Ihr in dem neuen Buch: Da wird der Mut ganz groß


Taschenbuch: Da wird der Mut ganz groß: Mutgeschichten für Kinder *
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 Für Jungen

 

Der Angstzauberstein

Mutgeschichte – Angst vor der Schule, oder vor dem Schulweg und vor Jakob mit seiner Bande? Nein, das muss nicht sein

Seit einiger Zeit geht Manuel nicht mehr gerne in die Schule. Das ist schade. Er findet den Unterricht nämlich interessant und auch die Lehrer und seine Mitschüler mag er gut leiden. Wenn da nur nicht Jakob aus der Vierten mit seinen Freunden wäre! Immer lauern sie ihm auf, schubsen und ärgern ihn, einmal haben sie ihm seine neue Kappe und ein anderes Mal sein Handy weggenommen. Nein, in die Schule mag Manuel nicht mehr gehen.
Morgen nun sind die Ferien zu Ende. Manuel sitzt am Sandkasten und grübelt. Er träumt auch ein bisschen.
Plötzlich blinkt ihm ein Stein hell zu. Kugelrund ist er und er funkelt auch. Toll! Manuel vergisst seine Sorgen und sieht sich den Stein genauer an. Er ist wirklich wunderschön.
„Das ist vielleicht ein Zauberstein“, sagt Papa später. „Nur Zaubersteine funkeln so hell und strahlend.“
„Kann ein Zauberstein auch zaubern?“, fragt Manuel.
Papa lacht. „Wunder“, meint er, „geschehen nur, wenn man nicht auf sie wartet. Am besten, du trägst den Stein bei dir. Vielleicht erlebst du mit ihm dein kleines Wunder.“
Recht glauben kann Manuel dies nicht, dann aber steckt er den Stein doch in die Hosentasche.
„Mach, dass ich mich nicht vor der Schule fürchte, du Zauberstein!“, flüstert er ihm zu.
Aber es geschieht kein Wunder über Nacht und am nächsten Tag ist Manuels Angst so groß wie immer.
„Blöder Stein!“, mault Manuel.
Zitternd macht er sich auf den Schulweg.
Da! Jakob steht vor ihm. Manuel erschrickt. Ganz komisch wird ihm im Bauch, seine Beine sind weich wie Pudding. Was tun?
Ohne nachzudenken umklammert Manuel den Stein in seiner Hosentasche. Er reckt den Kopf in die Höhe, pfeift ein Liedchen und marschiert auf Jakob zu. Einfach so. Und komisch: Auf einmal ist die Angst wie weggeblasen.
Jakob glotzt ganz schön blöd, als Manuel an ihm vorbei stolziert und vergisst darüber, ihn zu schubsen und zu ärgern.
Manuel wundert sich. Nachdenklich streicht er über den Stein. Dann geht er fröhlich pfeifend weiter zur Schule.

© Elke Bräunling

 

Bildquelle © nevena_minova/pixabay

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