Der alte Apfelbaum soll leben

Der alte Apfelbaum soll leben *

Herbstgeschichte vom Miteinander für Kinder und Erwachsene

„Manchmal genügt ein Gespräch, um Leben – und Frieden – zu bewahren.“ 

Titel + Illustration Herbst, Kind umarmt Stamm des Apfelbaums, friedliche Szene mit Igel, Eichhörnchen, Rabe

Eine Geschichte über das Zuhören, das Reden und die Kraft des Bewahrens.
Als Annas Vater den alten Apfelbaum fällen will, zeigt ein Gespräch, was echter Frieden bedeutet – und dass jedes Leben zählt. 🌳💛

 

 

 

Der alte Apfelbaum soll leben

„Ich glaube“, sagt Papa eines Tages im Herbst, „wir müssen den alten Apfelbaum fällen.“
„Unseren Apfelbaum?“, ruft Anna entsetzt. „Er stört doch nicht dort hinten im Garten!“
Papa lacht bitter auf. „Die Nachbarn schon. Immer wieder beschweren sie sich.“

Illustration Menschen vorm Gartenzaun reden miteinanderAnna kann es nicht glauben. „Er ist so ein schöner, großer Baum!“
„Eben“, meint Papa. „Seine Zweige stören. Wegen des Schattens und des Herbstlaubs.“
„Und deshalb soll unser Baum sterben? Weil die da drüben zu faul zum Kehren sind?“ Anna ist sauer.
„Na ja“, meint Mama. „Es ist ärgerlich, wenn ein Baum der Sonne den Weg versperrt und dazu noch Arbeit macht, nicht?“
Und Papa sagt entschieden: „Ich will meinen Frieden mit den Nachbarn haben. Der Baum kommt weg. Basta!“
Anna kämpft mit den Tränen. Was hat ein Baum mit Frieden zu tun?
Illustration Herbst, Kind umarmt Stamm des Apfelbaums, friedliche Szene mit Igel, Eichhörnchen, RabeAußerdem ist die Apfelbaumecke ihr liebster Platz zum Spielen und Träumen, zum Nachdenken und zum ´In-die-Luft-gucken´. Dieses Plätzchen soll sie nun verlieren. Was aber würde aus den Tieren werden, die im Baum wohnen? Müssen die auch sterben? Und das Amselpärchen? Wo würde es im nächsten Jahr sein Nest bauen?
Illustration "Der alte Apfebalum und der Friede" Mädchen seht vor Apfelbaum und schaut sehnsüchtig in die Krone„Was ist Friede?“, fragt Anna. „So viele Bäume sterben. Ich mag nicht, dass bloß wegen der Nachbarn auch unser Apfelbaum gefällt werden muss. Das ist ein falscher Frieden!“
„Frieden hat eben einen hohen Preis“, sagt Papa.
Darüber denkt Anna lange nach. Dann hat sie eine Idee:
„Wäre es auch ein Frieden, wenn ich das Herbstlaub im Nachbargarten wegkehrte? Dann müsste unser Baum nicht sterben und der Frieden wäre nicht so teuer.“
„Das ist eine gute Idee“, freut sich Mama. „Wir sollten mit den Nachbarn noch einmal reden!“
„Hm.“ Papa zuckt mit den Schultern. „Und der Schatten?“

Illustration Menschen unterm Apfelbaum reden miteinander„Da findet sich bestimmt auch eine Lösung“, meint Mama. „Und die überlegen wir uns gemeinsam mit den Nachbarn. Einverstanden?“
„Einverstanden.“ Papa nickt und Anna klatscht vor Freude in die Hände.
„So mag ich den Frieden leiden“, sagt sie.
Dann gehen Mama, Papa und Anna mit ihrem Friedensangebot zu den Nachbarn hinüber.

© Elke Bräunling

„Diese Geschichte wurde ursprünglich unter dem Titel ‚Der alte Apfelbaum und der Frieden‘ veröffentlicht. In Zeiten, in denen das Wort ‚Frieden‘ auch ungute Erinnerungen und Assiziationen hervorruft, möge sie daran erinnern, dass Frieden im Kleinen beginnt – mit einem Gespräch.“

 

Hier liest dir Regina Meier zu Verl diese Geschichte vor

 

 

AUSMALBILD

Ausmalbild "Der alte Apfebalum und der Friede" Menschen stehen vor Apfelbaum und reden mit den Nachbarn

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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baumstadtEine Stadt aus Bäumen, davon mag jeder gerne träumen. Und auf diesem Bild seht ihr, wie die Malerin Sonja Mengkowski sich ihre Baumstadt erträumt

 

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