Frühlingsflüstern – Gedicht mit Arbeitsanleitungen
Frühlingsflüstern
Kleines Gedicht zum Frühling für Groß und Klein
Psst! Da raschelt es am Boden,
alte Blätter knacken leis
und ein klitzekleines Mäuschen
huscht vorbei im Sonnengleiß.
Nun hört man ein leises Brummen.
Über totem Laub daher
summt das erste Frühlingsbienchen,
Flügelchen vom Schlaf noch schwer.
Mitten auf dem Buschwindröschen
macht ein Käfer kurz mal Rast.
Um im Sonnenlicht zu baden,
ist er heute gern hier Gast.
Ringsum regt sich neues Leben
auf dem Boden nun im Wald,
und der Frühling lauscht dem Liede,
das hier froh für ihn erschallt.
© Elke Bräunling
* ’Sonnengleiß’ ist ein altes Wort und es bedeutet:
Die Sonne strahlt so hell, dass alles ringsum golden funkelt.
Siehst du das schöne Bild in diesem Wort?
Auch in diesen Gedichten beginnt der Frühling gerade:
Das Frühlingslied der Wassertropfen – Frühlingsgedicht und -lied für Kinder – Tauwetter
Schneeglöckchenmusik – Schneeglöckchengedicht für Groß und Klein
Frühlingskind und Winterkind – Vorfrühlingsgedicht für Klein und Groß – Schneeflöckchengedicht
Die erste Hyazinthe – Fröhliches Gedicht/Lied – Ein kurzer Wunsch nach Liebe
Waldfrühling, Bildquelle © ingaklas/pixabay
Kleine Arbeitsanleitung
Sprachbilder zum Gedicht „Frühlingsflüstern“ für die Arbeit in Kindergarten und Schule
Kleine Erklärungen, Mitmach-Ideen und Fragen zur Förderung der Fantasie der Kinder
🌱 1. „Psst! Da raschelt es am Boden“.
Was bedeutet das?
Das „Psst!“ kündet ein Geheimnis an, das der Frühling mit uns teilen möchte.
Wenn wir ganz still sind, hören wir, wie am Boden die Blätter vom letzten Herbst rascheln.
Fragen an die Kinder:
• Wer macht diese Geräusche?
• Welche Geräusche hörst du sonst noch draußen im Frühling?
• Kannst du selbst mal ein leises „Psst“ machen?
• Was raschelt bei euch im Garten oder Wald?
Mitmach-Idee:
• Legt ein paar trockene Blätter auf den Boden. Streichelt sie oder lauft über die Blätter, um das „Rascheln“ selbst zu hören.
• Oder spiele ein Geräusche-Ratespiel mit Frühlingsklängen.
☀️ 2. „… huscht vorbei im Sonnengleiß“
Was bedeutet das?
„Sonnengleiß“ ist ein altes Wort. Es bedeutet, dass die Sonne so hell scheint, dass alles um uns herum golden funkelt. Stell dir vor, ein kleines Mäuschen läuft durch einen Sonnenstrahl – und alles ringsum glitzert.
Fragen an die Kinder:
• Wann hast du das letzte Mal die Sonne so hell gesehen, dass es fast geblendet hat?
• Was passiert, wenn Sonnenstrahlen auf Wasser oder Glas scheinen?
• Wie würde ein kleiner Sonnenstrahl wohl klingen, wenn er ein Geräusch hätte?
Mitmach-Idee:
• Halte einen Spiegel in die Sonne und lasse die Kinder den Lichtfleck beobachten, der über den Boden „huscht“.
• Male gemeinsam ein Bild: Ein Mäuschen, das durch einen goldenen Sonnenstrahl läuft.
🐝 3. „… das erste Frühlingsbienchen, Flügelchen vom Schlaf noch schwer“
Was bedeutet das?
Nach dem Winter sind die Bienen noch müde. Ihre kleinen Flügel fühlen sich an, als müssten sie sich erst wieder richtig wachschütteln. Das ist wie bei uns, wenn wir morgens aufstehen und uns noch etwas verschlafen fühlen.
Fragen an die Kinder:
• Fühlst du dich auch manchmal morgens müde wie die Biene?
• Wie klingt eine müde Biene? Kannst du das summen?
• Was hilft dir, wach zu werden?
Mitmach-Idee:
• Lasst die Kinder wie „müde Bienen“ durch den Raum summen: erst ganz langsam, dann schneller, als sie „wach“ werden.
• Bienenflügel basteln: Aus Papier oder Tüchern, um sich wie eine Biene zu fühlen.
🌸 4. „Mitten auf dem Buschwindröschen macht ein Käfer kurz mal Rast“
Was bedeutet das?
Der Käfer ist wie ein kleiner Reisender, der auf seiner Blume eine Pause macht. Er ruht aus – rastet – genau wie wir, wenn wir müde sind. Die Blume ist sein kleines Bett.
Fragen an die Kinder:
• Wo machst du gern eine Pause?
• Wie ruht sich wohl ein Käfer aus? Legt er sich hin? Oder bleibt er einfach still sitzen?
• Was denkt der Käfer, wenn er da so sitzt?
Mitmach-Idee:
• Bewegungsspiel: Die Kinder krabbeln wie Käfer durch den Raum und „machen Rast“ auf ein Stichwort hin.
• Käferbilder malen: Jedes Kind zeichnet seinen „Lieblingsrastplatz“ für einen Käfer.
🍃 5. „Der Frühling lauscht dem Liede, das hier froh für ihn erschallt“
Was bedeutet das?
Der Frühling wird hier wie ein unsichtbares Wesen beschrieben, das ganz genau zuhört. Die Blumen, die Tiere und der Wind singen ein Lied – nicht mit Worten, sondern mit ihren Geräuschen.
Fragen an die Kinder:
• Welche Geräusche gehören für dich zum Frühling?
• Glaubst du, dass der Frühling selbst zuhört?
• Wenn der Frühling ein Lied wäre – wie würde es klingen?
Mitmach-Idee:
• Naturorchester: Jedes Kind macht ein Geräusch, das es mit dem Frühling verbindet: Summen, Rascheln, Klopfen, Zwitschern. Gemeinsam entsteht ein „Frühlingslied“.
• Lauscher-Spiel: Draußen oder am offenen Fenster ganz still sitzen und einfach hören, was es zu entdecken gibt.
🎨 Kombiniert als Projektidee:
• Gedicht vorlesen – langsam und mit Pausen.
• Sprachbilder entdecken – welche Worte klingen besonders?
• Kreativ umsetzen – malen, basteln, spielen.
• Gemeinsam ein Frühlingsbild gestalten: Jedes Kind malt oder bastelt das, was es im Gedicht am schönsten findet.
• Bilder zum Ausmalen
So wird das Gedicht nicht nur gelesen, sondern gefühlt, gehört und erlebt – und die Kinder entdecken spielerisch die Poesie des Frühlings 🌱🌸😊