Rund um die Kröte: Geschichten, Sachtexte, Arbeitsanleitung
Rund um die Kröten – Krötengeschichten für Kinder
Inhalt
Hilfe für die Kröten – Umweltgeschichte
Achtung! Krötenwanderung – Sachtext
Kaulquappen – Sachtext
Mein Märzabenteuer – Eine Kröte erzählt Teil 1 – Kindergeschichte
Mein Leben im Jahr – Eine Kröte erzählt Teil 2 – Kindergeschichte
Arbeitsanleitungen zum Thema ‘Kröten’
Vier Ausmalbilder zum Ausdrucken
Hilfe für die Kröten
Umweltgeschichte für Kinder – Jetzt gehen die Kröten wieder auf Wanderung und dabei brauchen sie Hilfe
Aufgeregt kamen Hannes, Bella und Maja zur Schule.
„Der Krötenzaun in der Talstraße ist kaputt“, riefen sie.
Ben winkte ab. „Ist doch nur ein oller Zaun.“
„Aber die Kröten sind unterwegs zu ihren Teichen. Ohne Zaun hüpfen sie über die Straße und nehmen nicht den Umweg durch den Krötentunnel“, sagte Maja.
„Wir müssen helfen“, drängte Jens.
„Wie denn? Es sind doch nur Kröten“, meinte Ben lässig.
„Und wenn alle reden wie du, gibt es bald keine mehr.“ Einen wutroten Kopf hatte Maja bekommen.
„Warum hüpfen die Kröten gerade jetzt über die Straße?“, fragte Marie.
„Es ist warm genug, dass sie aus ihrem Winterschlaf aufwachen. Nun wollen sie ihre Eier ablegen. Das aber tun sie nur in ihrem Heimatteich. Also wandern sie dorthin.“
„Du weißt aber toll Bescheid.“ Majas Mitschüler staunten.
Maja nickte. „Das habe ich von Nachbar Jansen gelernt. Der arbeitet in einem Naturschutzclub und erklärt mir, was die Leute dort tun, um den Tieren und Pflanzen zu helfen.“
„Und was tun diese Naturschützer für die Kröten?“, fragte Jenny.
„Wenn es dunkel wird, halten sie an den Straßen Wacht. Mit Taschenlampen gucken sie, ob sie Kröten entdecken. Die legen sie dann in Eimer und tragen sie auf die andere Straßenseite.“
„Das ist aber gefährlich, nicht?“
Hannes nickte. „Und wie. Manche Autofahrer fahren zu schnell und man muss gut aufpassen.“
„Kröten anfassen?“ Lukas schüttelte sich. „Wie eklig!“
„Bestimmt nass und klitschig“, meinte Ben.
„Falsch!“, sagte Maja. „Ganz trocken fühlen sie sich an. Und weich.“
„Ich will heute Abend auch helfen und Kröten über die Straße tragen“, beschloss Lukas. „Wer macht noch mit?“
„Ich“ „Ich auch.“ „Darf ich auch kommen?“ „Hey, ich mach auch mit!“
Die Klasse ist sich einig. Selbst Ben, der vorher ‚sind doch nur ein Kröten’ gesagt hat, war mit von der Partie.
Maja aber schüttelte den Kopf. „Es ist zu gefährlich wegen der Autos.“
„Aber was können wir denn für die Kröten tun?“, fragte Jenny.
Lange überlegten die Kinder.
„Ich hab eine Idee!“, rief Ben plötzlich mitten im Diktat. „Wir warnen die Autofahrer. Mit Plakaten, die die Naturschützer an der Talstraße aufstellen können. Und darauf schreiben wir: ACHTUNG! KRÖTENWANDERUNG! BITTE LANGSAM FAHREN! Was haltet ihr davon?“
Alle jubelten und riefen „Cool!“, „Super!“, „Krass!“ und „Mega!“
Herr Berger sah seine Schüler erst verdutzt an. Als er aber von den Kröten in der Talstraße hörte, war er sehr stolz auf seine Klasse. Und klar, an diesem Tag gab es kein Diktat mehr. Ideen wurden besprochen, wie man noch den Kröten helfen könnte. Vieles fiel den Kindern noch ein.
Und du? Hast du auch eine Idee?
© Elke Bräunling
Achtung! Krötenwanderung!
Sachtext
Diese Warnung kannst du im Februar und März an vielen Straßen auf Warnschildern lesen. Krötenwanderung? Was ist das und warum wandern die Kröten ausgerechnet so früh im Jahr durch die Lande?
Ganz einfach: Mit den ersten milden Nachttemperaturen ab Ende Februar bis Mitte März erwachen die Kröten aus dem Winterschlaf. Und sogleich denken sie an Nachwuchs und wollen ihre Eier, die man „Laich“ nennt, im Wasser ablegen. Das können Kröten aber nur in dem Teich tun, in dem sie selbst zur Welt gekommen sind. Oft müssen sie daher weite Strecken zu ihrem Heimatteich zurücklegen.
Man nennt dies auch „Laichwanderungen“.
Weil Kröten die Dunkelheit lieben, ziehen sie bei Anbruch der Dämmerung los. Sie wandern die ganze Nacht über Felder, Wiesen und durch Wälder zu ihrem Teich.
Es eilt ihnen nun sehr und sie müssen oft viel befahrene Straßen überqueren. Das ist gefährlich, und viele Kröten kommen bei diesem Abenteuer zu Tode.
Aber keine Bange! Immer mehr Menschen kümmern sich um die wandernden Kröten. Sie bewachen viele Straßen, die durch „Krötengebiete“ führen, manche Nebenstraßen werden sogar ganz gesperrt. Überall stellen sie Warnschilder auf und passen gut auf. An belebten Straßen sammeln sie Kröten am Straßenrand in Eimer und tragen sie auf die andere Straßenseite. Mancherorts gibt es auch schon Tunnel und Amphibienzäune eigens für die Kröten. Ja, und die Kröten sind schlau und benutzen ihre Tunnel auch. Toll, nicht?
Möchtest du mehr darüber wissen? Ja? So erkundige dich beim Naturschutzbund Deutschland oder besuche im Internet dessen Website www.nabu.de .
© Elke Bräunling
Kaulquappen
Sachtext
Die Eier, die die Kröten (und auch andere Amphibientiere wie Frösche, Unken, Molche, Salamander und viele mehr) im Vorfrühling in den Gewässern ablegen, nennt man Laich.
Nach der Ablage kümmern sich die Kröten, die ihre Eier in der Regel in ihrem Heimatteich legen, noch etwa acht Tage um die Ei-Gelege, dann machen sie sich wieder auf den Rückweg.
Zurück bleiben die Eier, die sich zu Larven ausbilden. Diese kennen wir als Kaulquappen. Sie leben im Wasser, atmen durch Kiemen und haben statt der Beine einen Schwanz, der ihnen beim Schwimmen hilft.
Anfangs ernähren sich die Kaulquappen von ihren eigenen Eihüllen, später von Plankton (das sind Algen und winzige Pflanzenreste aus dem Wasser).
Erst nach zehn bis zwölf Wochen haben sie ihre Beine entwickelt, und die Kaulquappen der Frösche und Kröten verlieren ihren Schwanz. Nun können sie auch durch die Lungen atmen, an Land leben und auch schon quaken. Zart und leise zunächst. Klar.
© Elke Bräunling
Mein Märzabenteuer – Eine Kröte erzählt
Teil 1
Frühlingsmärchen zum Tierschutz – Die Erlebnisse einer Kröte auf ihrem Weg vom Winterschlafplatz zum Teich
Endlich war es so weit: Nach einem langen Winterschlaf im Wald machte ich mich mit meinen Kollegen auf die Reise zu unserem Teich. Wie immer hatte uns an diesem warmen Frühlingsabend das Heimweh gepackt. Es ließ uns keine Ruhe mehr, bis wir uns auf den Weg machten. In meinen Gliedern juckte es gewaltig, und ich beeilte mich. Es war weit zum Teich, doch wir Kröten sind das Wandern gewohnt. Mit meinem Gatten auf den Fersen hüpfte ich froh gelaunt durch den Wald über die Wiese hinüber zu den Feldern. Von hier aus glaubte ich den Heimatteich schon riechen zu können. Jetzt noch schnell die Böschung hinauf und den Weg überqueren. Dann würde der Teich auch schon vor mir liegen.
Aber irgendetwas war anders als sonst. Die Böschung, die zum Weg führte, war steiler und steiniger als sonst. Ich kletterte und kletterte, doch der Hang schien kein Ende zu nehmen. Endlich waren wir oben angelangt. Wie gewohnt wollten wir den Weg überqueren. Doch was war das?
Ein lärmendes Blech-Ungetüm mit zwei grellgelben Augen raste auf uns zu. Wie geblendet sprang ich zurück. Da fegte das Ungetüm auch schon an mir vorbei. Es zog eine stinkende Rauchfahne hinter sich her.
Ich erschrak. Da hatte ich ja noch einmal Glück gehabt! Aber was in aller Welt war das gewesen? Ein rasendes Blechtier? Ja, und warum war der Feldweg auf einmal so breit und hart? Ich erkannte ihn gar nicht wieder!
Ehe ich darüber nachdenken konnte, kam wieder so ein seltsames Ding angebraust. Dann noch eins und noch eins und… Es nahm gar kein Ende mehr. Ein Blechungeheuer nach dem anderen. Wo kamen die nur alle her?
Einige von uns versuchten, den Weg zu überqueren, die Blechdinger aber rasten einfach über sie hinweg. Es war schrecklich. Blutend lagen meine Freunde vor mir. Welch ein Unglück. Ich fürchtete mich. Wie sollte ich jemals zum Teich gelangen? Ich musste dorthin. Nur im Heimatteich konnte ich meine Eier ablegen.
Ich überlegte und überlegte.
Auf einmal war da eine Hand. Es war eine kleine, warme Hand. Sie fühlte sich gut an. Da hatte ich keine Angst mehr. Die Hand zitterte ein bisschen, dann streichelte sie über meinen Kopf und setzte mich in einen Eimer. Ja, und ehe ich mich versah, hatte die Hand mich in dem Eimer über diesen gefährlichen Blech-Ungeheuer-Weg getragen und im Gras abgesetzt.
Vor Glück machte ich einen Freudenhüpfer. Dann sprang ich schnell zum Teich hinunter. Wie schön war es, die Heimat gesund wiederzusehen.
Das gemeine Erlebnis hatte ich bald vergessen. Aber eines geht mir nicht aus dem Kopf: Wozu braucht man diese stinkenden, lärmenden Blech-Ungetüme? Darüber muss ich noch lange nachdenken.
© Elke Bräunling
Mein Leben im Jahr – Eine Kröte erzählt
Teil 2: Fortsetzung „Eine Kröte erzählt“
Als ich endlich in meinem Teich ankam, fühlte sich alles so an wie früher.
Der Schlamm war weich und duftete nach der Heimat. Voller Freude schwamm ich ein paar Runden, dann versteckte ich mich im Schilf und ruhte mich aus.
Es könnte sein, dass ich auch lange und sehr laut gequakt hatte. Haha! Vor Freude auf das Leben.
Mein Gatte hatte es ebenfalls geschafft und wir taten uns zusammen. Und bald schon legte ich meine Eier im Wasser ab.
Es war ein besonderer Moment, Leben zu schenken. Kleine Eier, die sich im Wasser wie Perlen an einer Kette aneinander schmiegten. Bald würden sie im Teich herum wimmeln und heranwachsen.
Ich blieb nicht lange. Wir Kröten kümmern uns nicht um den Nachwuchs. Unsere Kleinen schaffen das und sie kommen wunderbar alleine zurecht.
Schon bald verließ ich den Teich wieder und wanderte zurück in den Wald.
Der Frühling ging und ich genoss den Sommer. Still war diese Zeit und warm. Oft versteckte ich mich unter großen Blättern am Waldrand oder im feuchten Moos. Wenn die Sonne zu heiß brannte, kroch ich tiefer in die Erde. Bei Regenwetter aber verließ ich eilig wieder mein Versteck. Ich liebte den Regen. Er duftete so fein und weckte den Wald zu neuem Leben.
In diesen Tagen fraß ich mich auch tüchtig satt. Käfer, Würmchen, Schnecken, ich futterte sie alle auf und ich war immer hungrig. Alles, was krabbelte und kleiner war als ich, wanderte in meinen Bauch. So wurde ich rund und träge, wie sich das für eine rechte Kröte im Sommer gehört.
Als im Herbst das Licht weicher wurde und mit den kühlen Nächten auch der Nebel kam, spürte ich es in meinen Gelenken. Die Zeit war gekommen, dass ich mich zurückziehen sollte. Und so grub ich mich bald ganz tief ein, dort, wo die Erde noch warm war.
Ich hörte auf zu denken. Ich spürte nur, dass ich mich immer schwerer und sehr müde fühlte. Bald schaffte ich es nicht einmal mehr, die Augen zu öffnen und schlief ein.
Ich schlief und schlief den ganzen Winter lang und träumte vom Frühling, von meinem Weg zum Teich und von einer kleinen Kinderhand, die mich beschützte und über eine Straße trug.
Ein schöner Traum! Ein schönes Krötenleben!
Der Winter war lang, doch eines Tages weckte mich linde, duftende Frühlingsluft. Ich war sofort hellwach und kroch aus meinem Schlafversteck. Es gab nur eines, was ich mir nun wünschte: den Heimatteich wieder zu sehen.
Schnell kroch ich los. Der Weg war weit, und dann war da auch wieder diese Böschung, ich hörte die lauten, gefährlichen Blechmonster.
Ich zögerte. Doch plötzlich war da ein Kinderlachen.
„Du da! Ich kenn dich doch!“, rief ein kleiner Junge. „Du bist die Kröte mit den dicken Warzen auf dem Rücken.“
Ja, diese Stimme kannte ich auch. Es war der Junge vom im letzten Jahr.
Er hob mich auf und lachte: „Ich hab dich gerettet! Du hattest solche Angst.“
Wieder landete ich in einem Eimer. Neben mir hockt einer jungen Kröte. Sie zitterte am ganzen Körper.
„Hab keine Angst“, sagte ich zu ihr. „Diese Hände helfen.“
Und so war es auch.
Am Straßenrand standen noch mehr Menschen. Mit Westen, Schildern und Taschenlampen. Sie nannten es Krötenhilfe. Ich nannte es Hoffnung.
© Elke Bräunling
Kleine Anregungen/Arbeitsanleitungen zum Thema Kröten
* Warum wandern die Kröten im Frühjahr an den Teich?
* Warum brauchen Kröten unsere Hilfe?
* Was könnten wir tun, wenn wir eine Kröte auf der Straße sehen?
* Wer war in der Geschichte mutig?
* Beschreibe ein Jahr im Leben einer Kröte:
– Winterschlaf im Wald
– Frühlingswanderung zum Teich
– Eier legen / Kaulquappen
– Sommerleben im feuchten Boden
– Rückzug im Herbst
* Male ein Bild:
– Eine Straße mit Autos.
– Kröten, die sie überqueren möchten.
– Kinder mit Warnwesten und Eimern.
– Ein Schild: „Achtung Kröten!“
* Zwei Ausmalbilder zum Ausdrucken, s.u.
* Zum Abschluss ein Text zum Raten:
(Fülle die Lücken mit den richtigen Wörtern!
Wörter: Frühling, Sommer, Laub, Kaulquappen, Herbst, Insekten, Winter, Eier, Teich, Schnecken)
Im __________ schlafen die Kröten tief im Waldboden.
Im __________ machen sie sich auf den Weg zum __________.
Dort legen sie viele kleine __________ ins Wasser.
Aus den Eiern schlüpfen bald __________.
Im Sommer verstecken sich Kröten gerne unter __________.
Wenn es regnet, kommen sie heraus und fressen __________ und __________.
Im __________ graben sie sich wieder ein und schlafen bis zum nächsten Jahr.
Ausmalbilder einfach
Ausmalbilder anspruchsvoller
Krötenfrühling, Bildquelle © Anyt_Havaub/pixabay