Das erste kleine Frühlingsbunt

Umweltgeschichte – Alle freuen sich über die ersten Frühlingsblümchen

Fast ist der Frühling nun da. Überall kann man ihn riechen. Wenn man genau hinsieht, kann man ihn auch sehen. In geschützten Ecken von Gärten, Parks, Wäldern und Wiesen blühen nämlich schon die ersten frühen Frühlingsblumen. Mit zarten weißen, violetten und hellgelben Farbtupfern machen sie die Vorfrühlingswelt jeden Tag ein bisschen bunter.
„Kommt!“, sagt Janina zu Christine. „Wir suchen das erste kleine Frühlingsbunt!“
Die Mädchen kriechen durch das Loch im Zaun, der den Park mit dem Spielplatz von den dahinter liegenden Wiesen und Feldern abtrennt, und schlendern suchend über die Wiese. Einen bunten Frühlingsblumenstrauß möchten sie für ihre Mütter pflücken.
„Oh, sieh nur!“, ruft Christine und deutet auf die duftig weißen „Blütenflecken“ am Rand der Wiese. „Märzenbecher! Wie schön sie sind! Und wie süß sie duften!“ Sie springt zu den Glockenbüscheln und pflückt rasch ein ganzes Blütenpolster ratzekahl ab.
Janina zögert. Sie sehen so hübsch aus, diese duftenden weißen Blümchen unter den Büschen. Viel hübscher als abgerupft in Christines Hand.
„Magst du keine davon für deinen Strauß?“, fragt Christine.
„N-n-nachher vielleicht“, sagt Janina und geht weiter.
Am Wegrand finden die beiden Mädchen die ersten Veilchen.
„Wie sind die niedlich!“ Aufgeregt stürzt sich Christine auf die blauen Blütenpolster und fängt an zu pflücken. Ein Veilchen und noch ein Veilchen und noch eines und …
„Eigentlich“, sagt Janina schnell, „sind Veilchen viel zu klein für eine Blumenvase. Findest du nicht?“
„Hm.“ Christine schaut auf die kleinen Blümchen und überlegt. „Stimmt“, sagt sie dann. „Und wie ist es mit den Weidenkätzchen dort drüben?“ Sie deutet auf die Sträucher am Rand der Wiese.
„Mal sehen.“ Langsam schlendert Janina zur Wiesenböschung.
Die Weiden und Haselsträucher sind mit Blüten übersät. Bienen summen eifrig um sie herum und saugen sich am Nektar satt.
„Lasst mir auch noch ein paar Blüten übrig!“, ruft Christine und schüttelt die Bienen von den Zweigen.
„Sie haben doch Hunger nach dem langen Winter“, sagt Janina leise.
„Ach“, meint Christine und beginnt mit dem Pflücken. „Die paar Zweige, die ich für meinen Strauß brauche …“
Da geht Janina nach Hause. Sie hat keine Lust mehr, einen bunten Frühlingsblumenstrauß zu pflücken. Vielleicht, überlegt sie, male ich ein noch viel bunteres Frühlingsbild mit Krokussen, Schneeglöckchen, Narzissen, Tulpen, Schlüsselblumen und Löwenzahnblüten für Mama. Ob sie sich darüber auch freuen wird?

© Elke Bräunling

 

Hier erzählt dir Marc Schröder die Geschichte

Frühlingsglöckchen, Bildquelle © Pezibear/pixabay

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