Der bunte Fremde im Wald

Kindergeschichte für die Fastnachtszeit – Wer ist dieser fröhliche, bunte Kerl im Schnee? Rate!

„Nanu? Ich sehe Bunt! Hmhm. Ob man es verspeisen kann?“
Neugierig beugte sich das kleine Eichhörnchen über den Ast der Blutbuche, in deren Krone es im Herbst seinen Kogel gebaut hatte. Eine Spur aus vielen kleinen bunten Pünktchen zog sich am Baum vorbei durch den Schnee.
„Was ist das?“
„Das würde ich auch gern wissen“, flötete das Rotkehlchen, das neben ihm saß. „Schnee ist das nicht.“
„Aber schön ist es“, schwärmte der Rabe, der gerade neben den beiden Platz genommen hatte. „Ich habe dieses fremde Bunt schon eine Weile verfolgt. Es kommt von den Menschenhäusern, scheint mir. Aber es glitzert nicht.“
„Wir sollten der Sache auf den Grund gehen, was meint ihr?“, schlug das Eichhörnchen vor. „Lasst uns alle zusammenrufen und auf die Suche gehen!“
„Wen willst du denn rufen?“, erkundigte sich der Rabe. „Die Kollegen schlafen noch alle. Bis zum Frühling, schätze ich.“
„Oh, so lange können wir nicht warten“, rief die Hasenfrau, die sich unter dem Baum eingefunden hatte. „Wer weiß, ob wir dann dieses bunte Ding noch finden.“
„Wir sind da! Wir sind da!“, riefen da schnell die Rotkehlchen und Meisen, die sich inzwischen auf den Ästen der Buche niedergelassen hatten. „Wir schlafen nicht!“
„Na, dann lasst uns mal nachsehen“, sagte Eichhörnchen und machte einen gewagten Satz auf den nächsten Ast. „Und denkt daran, ihr Vögel: Auch wenn es manchmal so aussieht, ich kann nicht fliegen.“
Die Rotkehlchen und Meisen kicherten.
„Was bist du aber auch für ein komischer Vogel!“, riefen sie und konnten gar nicht aufhören mit dem Lachen.
„Lacht ihr etwa über mich?“, schimpfte da plötzlich eine klägliche Stimme. Sie klang wie eine Menschenstimme, doch wie ein Mensch sah dieses Wesen so gar nicht aus. Nein, bunt war es mit einer roten Knollennase, einem breiten Mund und übergroßen gelben Schuhen. Auf seinem Kopf saß ein Hut und aus der Krempe rannen unaufhörlich diese kleinen bunten Pünktchen, die überall den Schnee verzierten. Komisch sah der Fremde aus. Zum Totlachen komisch.
„Äh, nein, wir lachen nicht über dich. Warum sollten wir auch?“, krächzte der Rabe mit einem Glucksen in der Kehle. „Aber sag: Wer bist du und warum fällt bunter Schnee von deinem Hut?“
Jetzt war es dieser komische Geselle, der lachte. Er lachte und lachte und schlug sich dabei auf die Schenkel und je mehr er das tat, desto bunter wurde der Schnee um ihn herum.
Schön sah das aus. Die Tiere staunten und ein bisschen mussten sie immer noch lachen. Wie konnte man da auch ernst bleiben?
„Verzeih, dass wir lachen“, bat das Eichhörnchen. „Du .. du ..“
„Ja, du bist einfach zum Lachen und das ist gut so“, rief das Rotkehlchen und seine Vogelkollegen nickten und … kicherten.
„Wisst ihr was? Es tut so gut, dass ihr das sagt. Es ist nämlich mein Job, andere zum Lachen zu bringen“, verriet der Knollennasige und schüttelte sich ordentlich, so dass mehr und mehr Bunt im Schnee landete.
„Geht das denn?“, wisperte eine Meise.
„Siehst du doch!“, rief das Eichhörnchen und kicherte. „Und wie!“
„Ja, und wie nennt man dich? ‚Lachermacher‘?“, erkundigte sich ein Rotkehlchen und musste gleich wieder kichern. „Das klingt ja reichlich komisch.“
Das fanden die Freunde auch und dann lachten alle wieder und am lautesten lachte der Fremde, der sich ‚Lachermacher‘ oder wie auch immer nannte.
Und nun rate du!
Wen haben die Freunde an diesem bunten Wintertag im Wald getroffen? Weißt du es?
(Der Clown)

© Elke Bräunling

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Konfettispaß, Bildquelle © StockSnap/pixabay

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