Vier Sommergeschichten mit der kleinen Waldmaus

Vier Sommergeschichten mit der kleinen Waldmaus

Geschichten im Sommerwald mit der kleinen Waldmaus

Titelbild + Text + Illustration Kleine Maus schläft unter Walderdbeerbüscheln„Vier kleine Sommerabenteuer mit der Waldmaus – von brennender Hitze bis zu goldenen Glühwürmchen.“

Die kleine Waldmaus erlebt vier Sommerabenteuer: schwüle Tage, laue Nächte voller Glühwürmchen, spannende Gespräche mit dem Igel und lustige Rätsel um das Sommerloch.
Im Sommer hat die kleine Waldmaus besonders viel zu erzählen. Wenn die Hitze über der Wiese flirrt, die Glühwürmchen tanzen und der Igel in der kühlen Nacht erwacht, erlebt sie kleine Abenteuer, die Kinderherzen berühren.
In diesen vier Sommergeschichten nimmt sie dich mit in ihre Welt: mal lustig, mal nachdenklich, immer voller Lebensfreude und Naturerlebnisse. Dazu gibt es schöne Ausmalbilder, damit du deine eigenen bunten Sommerträume entstehen lassen kannst.
Inhalt:
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Die kleine Waldmaus und die Melodie des heißen Sommers

Pinterestpin Textanfang Sommergeschichte für Freunde der Waldmaus – Es ist heiß und alle Tiere im Wald spielen verrückt

Seit vielen Tagen schien die Sonne vom wolkenlosen Sommerhimmel. Mit jedem Tag wurde es wärmer im Wald und auf der Waldwiese. In den Stunden, an denen die Sonne senkrecht am Himmel stand, hing die Hitze fest über den Grashalmen, den Blumen, den Büschen und Baumwipfeln. Sie ließ kleine Staubkörnchen in der Luft flirren.
Die kleine Waldmaus staunte. Nie hätte sie gedacht, dass die Strahlen der Sonne so heiß sein konnten. Und irgendwie mochte sie dieses heiße Heiß nicht leiden. Es juckte unangenehm auf Kopf und Rücken und die Pfoten brannten auf dem ausgetrockneten, staubigen Waldboden. Und es schien immer heißer zu werden.
Illustration: Kleine Maus liegt unter Erdbeerbüscheln, schläft, dicke Hummel, Schmetterling, MarienkäferAuch heute hockte sie mit ihren Mausefreunden bei den Walderdbeeren. Sie fühlte sich unwohl. Nicht einmal die süßen Beeren schmeckten. Wie sehr sehnte sie sich nach der dunklen, kühlen Mausehöhle! Der Weg dorthin aber erschien ihr heute weiter als sonst zu sein. Es war, als wäre er von brennenden Sonnenstrahlen versperrt.
„Ach, hätte ich doch auf Opa Maus gehört“, murmelte die kleine Maus.
„Sonne und Hitze tun uns Waldmäusen nicht gut“, hatte er zu Beginn der heißen Hitzetage gewarnt. „Wir sind Nachttiere. Drum nutze die Zeiten der Nacht!“
Unter Hitze hatte sich die kleine Waldmaus da noch nichts vorstellen können. Die Sonne war bislang ihre Freundin gewesen. Dass sie sie auf einmal nicht mehr gut leiden mochte, hätte sie sich nie vorstellen können. Nun aber wusste sie, was Opa Maus gemeint hatte.
Was für ein doofer Tag dieser sonnige Sonnentag auf einmal war!
Ihre Mausefreunde schienen sich ebenfalls nicht wohl zu fühlen. Einer nach dem anderen verschwanden sie im schattigen Dunkel der Wiesenkräuter. Auch die kleine Waldmaus hatte keine Lust mehr auf ein Spiel. Sie mochte auch keines der anderen Tiere sehen und hören. Die waren so laut und anstrengend heute. Vor allem die Käfer und Wespen und Fliegen und auch die sonst so zärtlichen Schmetterlinge.
Ohne Unterlass summten und brummten sie alle um die Köpfe der Mäuse und Hamster herum und das fühlte sich sehr störend an. Die kleine Waldmaus konnte schon gar nicht mehr zählen, wie oft sie versucht hatte, sie zu verjagen. Mit Händen und Füßen und Kopfschütteln. Vergebens.
„Hey! Stört uns nicht!“, schimpfte sie. „Lasst uns unser Spiel zu Ende spielen und …“
Wieder umsummten drei Schnaken ihre Nase und eine Hummel geigte ein schaurig schräges Liedchen in ihr rechtes Ohr.
„Das ist die Melodie des heißen Sommers“, kicherte ein Schmetterling und landete immer und immer wieder auf der Waldmausnase.
Das nervte! Oh, und wie das nervte!
„Hört auf!“, schrie die kleine Maus und vor lauter Erregung hüpfte sie wie ein Bällchen in einem fort auf und ab. „Ihr seid gemein.“
Illustration: Kleine Maus eilt durch die sonnige Lichtung zum MäusebauDie Schnaken, die Hummel und der Schmetterling aber lachten nur und weil das so fröhlich klang, kamen noch mehr Fliegen, Bienen, Schmetterlinge, Käfer und … und dann hatte die kleine Waldmaus die Nase voll.
„Ich komme wieder, wenn ihr schlaft und wenn der große Sommer wieder zum kleinen Sommer geworden ist“, rief sie.
Dann rannte sie los. Wie von tausend und mehr brummenden Hummeln gejagt, sauste sie über die Wiese hinüber zum großen Stein, dann durch den Wald und flugs hinein in die Mausehöhle. Und dort blieb sie, bis sich die Sonne am späten Abend hinter den Bergen zur Nacht verabschiedet hatte.

© Elke Bräunling

Die kleine Waldmaus und die Sommersonne

Titelbild und Einleitungstext und Illustration: Kleine Waldmaus sitzt auf einer Waldlichtung mitten in der Sonne und starrt neugierig zur Sonne hinauf. Fröhliche Sommergeschichte mit bunten Bildern

Heiß war es seit ein paar Tagen. Sommerheiß selbst im Wald, und alle stöhnten. Die Tiere wie auch die Menschen, die sich auf der Suche nach kühlen, schattigen Plätzen in den Wald geflüchtet hatten.
Die kleine Waldmaus, die sonst an heißen Sonnentagen im kühlen Mäusebau den Abend abwartete, staunte.
„Nanu?“, sagte sie. „Diese Sonne heute ist aber eine sehr starke und heiße Sonne. So kenne ich sie gar nicht. Und ich weiß gerade nicht, ob sie mir so gefällt.“

Illustration: Kleine Waldmaus sitzt auf einer Waldlichtung mitten in der Sonne und starrt neugierig zur Sonne hinauf. Dass Sonnenstrahlen so stark brennen konnten, nein, das hatte sich die kleine Waldmaus nicht vorstellen können. Ein bisschen war sie auch erschrocken.
„Hüte dich vor den Strahlen der Sonne!“, hatte Opa Maus gesagt. Er hatte sie ganz ernst dabei angesehen. „Sie schwächen und machen langsam. Langsamkeit aber tut uns Waldmäusen bei Gefahren nicht gut.“

An diese Worte musste die kleine Maus nun denken. Und ja, sie fühlte sich heute schwerer in den Gliedern als sonst. Schwer und langsam. Was, wenn der Marder nun käme oder die Natter, die ganz in der Nähe ihre Steinhöhle hatte? Oder der Bussard gar? Ob sie die Kraft hätte, schnell genug einen sicheren Platz und ein Versteck zu finden?Illustration: Kleine Waldmaus balanciert auf einem Holzsstapel und starrt erschrocken zur Sonne hinauf. „Aber ja!“, rief die kleine Maus, die Angst vor Angstgedanken hatte. Über diese Gefahren mochte sie gar nicht so genau nachdenken. Weil die Angst dann nämlich groß und größer werden würde und weil sich ihre Glieder mit einer großen Angst im Bauch noch langsamer – und auch zitteriger – anfühlen würden.
„Ich werde aufpassen und mich hüten. Vor Gefahren und auch vor der heißen Sommersonne. Klare Sache.“
Und vorsichtig kroch sie unter dem Laub schattiger Waldkräuter und Büsche langsam weit und immer weiter zum Holzstapel hinüber. Geschafft!
Glühend heiß war es auch hier. Da war kein schattiges Blattlaub, und die Sonnenstrahlen tanzten auf den Holzscheiten ihren flirrenden Sonnentanz.
„Wie heiß das ist!“
Die kleine Waldmaus schüttelte sich. Sie beschloss, sich doch nicht wie geplant auf den Stapel zu setzen, um von dort bequem die lecker süßen Früchte vom benachbarten Himbeerstrauch zu naschen. Allein wenn sie daran dachte, verließ sie ganz schnell der Hunger auf Beeren.

Illustration: Kleine Waldmaus liegt unterm schattigen Himbeerstrauch und schläft „Warte nur, du! Ich warte, bis du hinter den Bergen verschwunden bist!“, rief sie in den Himmel zur Sonne hinauf. „Ich habe mehr Zeit als du. Und ich bin schlau. Ich muss hier nämlich nicht verschwinden so wie du. Ha!“
Sie lachte und fühlte sich auf einmal so richtig stark. Dann suchte sie sich unter dem kühlen Blattlaub des Himbeerstrauches einen Platz für ein kleines Schläfchen.

© Elke Bräunling

 

 

Die kleine Waldmaus und der Glühwürmchentanz

Pinterestpin mit TextanfangTiermärchen für Kinder – Im Dunkeln ist es spannend im Sommerwald. Und aufregend. Glühwürmchenzeit!

An einem lauen Sommerabend machte sich die kleine Waldmaus auf den Weg zur Waldlichtung bei der großen Wiese. Dort hoffte sie, ihren Freund, den kleinen Igel, endlich einmal wieder zu treffen. Da sie sonst oft auch tagsüber unterwegs war, hatte sie ihn schon eine Weile nicht mehr gesehen. Der kleine Igel nämlich mochte die warmen Strahlen der Sommersonne noch viel weniger leiden als sie. Deshalb verschlief er die Tage lieber und ging erst zur Nacht auf Futtersuche.
Weil die Sonnenstrahlen den Wald in den letzten Tagen sehr aufgewärmt hatten, war die kleine Waldmaus auch in ihrem Mausebau geblieben. Nun aber hatte sich die Sonne verabschiedet. Die Nacht war angebrochen und die kleine Maus konnte wieder besser atmen.
Es duftete fein an diesem lauen Sommerabend im Wald. Nach süßen Blüten, würzigen Kräutern, reifen Beeren, Pilzen, Moosen und Walderde.
„Hmhm“, brummelte die kleine Maus. „Wie lecker es duftet im Dunkelwald! Es ist keine schlechte Idee, wie eine rechte Waldmaus auch einmal in der Nacht unterwegs zu sein. Aber wo steckt er nun, mein Freund, der kleine Igel?“
Sie beschleunigte ihre Schritte. So ganz wohl fühlte sie sich hier doch nicht so mauseseelenalleine im Dunkeln und sie beeilte sich, zur Lichtung zu kommen. Dort war es nicht ganz so dunkel und Bäume und Büsche waren im Schein des halben Mondes in Silberschatten getaucht. Schön sah das aus.
Aber da war noch etwas anderes. Nichts Mondsilbernes. Nein, golden schimmerte es hier überall in der Luft. Oh! Wie schön das flimmerte und schimmerte und funkelte!
Illustration: Kleine Maus steht auf der nächtlichen Waldlichtung und ist umgeben von unzähligen goldenen GlühwürmchenDie kleine Waldmaus machte Halt und schaute und staunte. Diese goldenen und silbernen Farben hatte sie noch nie in ihrem Mauseleben gesehen.
„Ahh! Wie schön das ist!“, flüsterte sie. „Warum hat mir keiner gesagt, dass der Wald im Dunkeln gar nicht dunkel, sondern wunderhell und wunderfein und wunderschön und ein Wunderwald ist?“
Sie schaute und staunte und guckte und vergaß vor Aufregung alles andere. Sie dachte nicht daran, dass sie eigentlich auf Nahrungssuche unterwegs war und dass sie den kleinen Igel suchen wollte. Auch vergaß sie, aufzupassen und auf Gefahren zu achten. Es war ein großes Glück, dass zu dieser Nachtstunde kein Feind auf der Waldlichtung unterwegs war.
„Du musst immer aufpassen, kleine Maus!“, hatte Opa Maus oft gewarnt. „Gefahren und Feinde lauern überall. Du darfst dich niemals ablenken lassen.“
Wie aber sollte man sich von diesem feinen Wundergold nicht ablenken lassen?
„Glühwürmchen!“, schnarrte da plötzlich eine knurrige Stimme neben der kleinen Maus. „Das sind Glühwürmchen und sie tanzen ihren Sommertanz.“
Illustration: Kleine Maus und Igel auf der nächtlichen Waldlichtung, umgeben von unzähligen goldenen GlühwürmchenDie kleine Maus schrak zusammen, dann aber atmete sie auf. Der Igel! Es war der kleine Igel, der neben ihr stand und wie sie gebannt zu den goldenen Pünktchen hinauf blickte, die im Silberlicht des Mondes in der Luft tanzten.
Nun war alles gut. Die kleine Waldmaus war glücklich. Es fühlte sich gut an, den kleinen Igel an ihrer Seite zu wissen. Sie sahen noch lange den fröhlichen Glühwürmchen zu in dieser Nacht. Was gab es auch Besseres, als schöne Wunderdinge mit dem besten Freund zusammen zu bestaunen?

© Elke Bräunling

 

 

Die kleine Waldmaus und das Sommerloch

 

Pinterestpin TextanfangTiermärchen im Sommer – Die kleine Waldmaus wundert sich über so einiges in diesem Sommer

„Also ich weiß nicht“, sagte die kleine Waldmaus eines späten Sommertages zu ihrem Freund, dem kleinen Igel. „Ich weiß wirklich nicht, was die Menschen mit diesem Sommerloch meinen. Immer wieder höre ich sie darüber sprechen, wenn sie auf ihren Wandertouren an mir vorbeikommen. Auch jene Ruhesuchenden, die auf der Waldwiese Rast machen, haben jenes seltsame Loch immer wieder einmal erwähnt. Aber ich kann es hier nicht finden.“
„Ein Sommerloch?“ Der kleine Igel blickte auf. „Was ist das? Noch nie habe ich davon gehört.“
Illustration: Kleine Maus und kleiner Igel treffen sich bei Sonnenaufgang auf der Waldwiese„Du hörst den Menschen ja auch nie zu“, sagte die Maus.
„Sollte ich das denn?“ Der Igel begriff nicht. „Was könnte so wichtig sein, das die Menschen es wissen und ich nicht? Die meisten Zweibeiner sind doch nicht klüger als wir?“
Die kleine Waldmaus grinste. „Du hast recht. Menschen sind selten gescheit. Zumindest, was unser Leben im Wald angeht: Darüber wissen sie nichts. Gar nichts.“
„Eben.“ Der Igel nickte. „Und was ist nun ein Sommerloch?“
„Wenn ich das wüsste!“ Die Maus seufzte. „Mir scheint, dies ist so ein Ding, über das nur Menschen nur klagen können“
„Was nun? Sie klagen über dieses Loch?“
„Laut und deutlich. Es muss etwas ganz Ärgerliches sein.“
Der Igel lachte. „Ach, dann meinen sie bestimmt das Wetter. Wenn nicht immer die Sonne scheint, sind sie sauer, die Menschen, und meinen, etwas zu versäumen.“
„Ein Loch ist also etwas ‚Versäumtes‘?“ Die Maus staunte.
„Ein Loch ist ein Loch und nicht immer von Vorteil.“
„Ha!“, rief da die Maus. „Was glaubst du, wie oft mich ein Loch schon gerettet hat. Ein Erdloch. Nein, viele davon. Es gibt nichts Besseres, als sich in einem Loch vor dem Feind zu verstecken.“
„Aha!“ Der Igel überlegte. „Ob die Menschen vielleicht im Sommer ein Loch suchen, in dem sie sich verstecken können?“
„Wovor?“, fragte die Maus.
Illustration: Kleine Maus und kleiner Igel starren in ein Loch mitten auf dem Waldweg„Das ist es wohl, was sie selbst nicht zu wissen scheinen. Deshalb reden sie ja ständig davon und passen auf unterwegs, ob sie es nicht doch finden.“
„Aufpassen? Wovor?“
Der Igel kicherte. „Vor einem Loch. Und wenn du noch einen Schritt weiter gehst, fällst auch du in eines hinein.“
„Was? Oh!“ Die kleine Maus sprang zur Seite. Fast hätte sie das Loch, das zu den Wasserwegen unter der Erde führte, übersehen. Nicht auszudenken, wenn sie dort hinein gefallen wäre.

© Elke Bräunling

 

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AUSMALBILDER

Ausmalbild: Kleine Maus hockt zufrieden auf der Wiese, hinter ihr Blumen, vor ihr Walderdbeeren

 

Ausmalbild: Kleine Maus hockt unter einem Himbeerbüschel und winkt der Sonne zu

 

Ausmalbild: Kleine Maus steht auf der nächtlichen Waldlichtung und ist umgeben von unzähligen Glühwürmchen

 

Ausmalbild: Kleine Maus und kleiner Igel starren in ein Loch mitten auf dem Waldweg

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