Die alte Eiche, die Göttin Ostara und das Osterfest

Frühlingsgeschichte für Groß und Klein – Von uralten Bäumen und einer Frühlingsgöttin

Es ist ein warmer Frühlingstag, und Pia und Pit machen mit Opa einen Spaziergang. Auf der Bank unter der alten Eiche am Rand der Heidewiese machen sie Rast.
“Schön, nicht?”, sagt Opa. “Hier ist ein uralter, heiliger Ort.”
Uralt? Die Geschwister staunen.
“Wie alt?”, fragt Pit.
“Mindestens zweitausend Jahre”, schätzt Opa. “Es heißt, die Germanen haben auf dieser Wiese bei der alten Eiche ihre Feste gefeiert.”
“Die Germanen?”
“Bei diesem Eichenbaum hier?”
Pia und Pit starren Opa ungläubig an.
Der nickt. “Na ja”, sagt er dann, “so alt ist diese Eiche nicht. Aber sie ist bestimmt eine Urenkelin der Germanen-Eiche. Unter ihr haben die Germanen zu ihren Göttern gebetet. Bäume nämlich waren ihre Heiligtümer. Sie glaubten, die Götter wohnten in ihnen.”
“Dann haben sie bestimmt mächtig gut auf ihre Bäume aufgepasst”, meint Pia. “Heute passt keiner mehr sie auf.”
“Ja, das haben sie getan. Und Götterfeste haben sie gefeiert. Zu allen Jahreszeiten.”
“Zu Ostern auch?”, fragt Pit eifrig.
“Dummkopf”, ruft Pia. “Ostern hat es bei den Germanen doch noch nicht gegeben!”
“Aber ein Frühlingsfest haben sie gefeiert”, sagt Opa. “Es war das Fest der Licht- und Frühlingsgöttin Ostara.”
“Ostara? Das klingt wie Ostern!”
“Manche sagen, der Name Ostern sei abgeleitet von Göttin ‘Ostara'”, erklärt Opa.
“Uih”, freut sich Pit. “das klingt spannend. Wie haben die Germanen denn damals das Frühlingsfest gefeiert? Mit Ostara-Eiern und Ostara-Hasen und so?”
Opa muss lachen. “Also, davon habe ich nichts gehört. Nein, ich denke, die Menschen haben unter der Eiche zu ihren Göttern, besonders aber zu Ostara gebetet und gedankt, dass der lange Winter endlich zu Ende geht und dass Ostara den Frühling und das Licht zurückgebracht hat. Und weil sich die Menschen darüber so freuten, haben sie gefeiert mit Essen, Trinken, Gesang, Tanz und Spiel auf der Wiese neben der Eiche.”
“Oh”, sagt Pia ehrfürchtig: “Und deshalb heißt diese Wiese heute ‘Heidewiese’? Weil die Heiden-Germanen damals auf ihr gefeiert haben?”
“Vielleicht.”
Pit seufzt. “Zu gerne hätte ich so ein Frühlingsfest mal mitgefeiert!”
“Ja, schade, nicht?” Opa lächelt. ”Aber unser Osterfest wird auch schön werden. Und sehr feierlich. Ganz bestimmt!”

© Elke Bräunling


Osterzeit im Garten, Bildquelle © Jill111/pixabay

 

 Diese Geschichte ist einem Kapitel entlehnt aus dem neu bearbeiteten und wieder erschienenen Buch “Auf der Osterwiese”:

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