Der müde Glückskäfer
Der müde Glückskäfer
Herbstmärchen
Der kleine Glückskäfer war er müde. Zeit für Winterschlaf
„Manchmal braucht selbst das Glück eine Pause – und einen stillen Platz zum Träumen.“
Der kleine Glückskäfer ist müde vom langen Sommer voller kleiner Abenteuer. Eine zärtliche Herbstgeschichte über Glück, Erschöpfung und die stille Zeit des Winterschlafs – zum Vorlesen und Träumen. Mit Ausmalbild.
Der müde Glückskäfer
Ein langer Sommer ging zu Ende. Ein Sommer voller kleiner, fröhlicher Abenteuer im Garten der Menschen und nebenan im Wäldchen. Es war ein Sommer voller glücklicher Momente und der kleine Glückskäfer war als Glücksbote eifrig unterwegs gewesen. Vielen Menschen – und auch Tieren und Pflanzen – hatte er zeigen können, dass das Glück, das kleine und das große, irgendwie irgendwo immer da war. Nun aber war er ein bisschen erschöpft.
„Müde“, murmelte der kleine Glückskäfer. „Ich bin müde. So ein Glückskäferleben ist kein einfaches.“
Er sah sich um, doch keiner, schien es, hatte ihm zugehört.
„Klar, ja klar“, brummte er. „Sie haben mit sich selbst zu tun. Nach mir rufen sie nur, wenn es ihnen mit ihrem Glück nicht mehr glückt. Ja ja.“
Vorsichtig krabbelte er auf die höchste Spitze des Grashalmes und hielt nochmals nach seinen Gefährten Ausschau. Und weil er eine anstrengende Zeit hinter sich hatte und wirklich sehr müde war, verlor er das Gleichgewicht, konnte sich nicht mehr an der Grasspitze halten und fiel – plumps – zu Boden.
Er landete auf einem ausgetrockneten Halm direkt neben einer gefährlich stacheligen Kastanienhülle. Seit dem letzten Herbst lag sie hier und ihre Stacheln waren längst ausgelaugt und hart und trocken, aber nicht minder spitz und schmerzhaft, wenn man sie berührte.
„Glück gehabt!“, murmelte er. „Nicht auszudenken, ich wäre in dein Stachelbett gefallen. Hörst du?“
Doch der Kastanienstacheligel antwortete nicht. Er schien zu schlafen und von besseren Zeiten zu träumen. Zeiten, in denen er seinen Platz noch oben in der höchsten Spitze des Kastanienbaumes hatte und im Gold der Sonnenstrahlen badete.
„Das Glück glückt nicht jedem“, sagte der kleine Käfer. Er sagte es nur leise.
Dann legte er sich neben die Kastanienstacheln, verbarg Kopf und Füße unter seinem Käferpanzer und schloss die Augen.
Ein Sonnenstrahl streichelte seinen Rücken und der Wind, der durch die Grashalme raschelte, sang ihm ein Traumliedchen. Ein Liedchen vom stummen Glück.
© Elke Bräunling
Hier kannst du dir diese Geschichte, erzählt von Regina Meier zu Verl, anhören. Viel Spaß!

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