Der schöne schöne Waldpilz
Der schöne schöne Waldpilz
Gedicht vom prächtigen, eitlen Pilz

„Was nützt es, schön zu sein – und prächtig – und allein?“
Ein Pilz will bewundert werden – doch irgendwann kommt keiner mehr vorbei. Ein poetisch-humorvolles Waldgedicht über Schönheit, Stolz und Vergänglichkeit 🍄
Mit Ausmalbild.
Der schöne schöne Waldpilz
Waldgedicht für Pilzfreunde
Ein prächt’ger Pilz am Waldrand stand
in einem Bett aus Moos,
und ein Mensch, der ihn hier fand,
der staunte: „Wie famos
du bist! So wunderschön
perfekt. Dich lass ich stehn.“
Der prächt’ge Pilz am Waldrand rief:
„Ich bin so toll, seht her!“
Doch jeder, der vorüber lief,
wollt’s bald nicht hören mehr.
Ein eitler Pfau, der stört,
weil er nicht hergehört.
Es war, als würde keiner mehr
ihn sehn im ganzen Wald.
Kein Mensch, kein Tier kam zu ihm her.
Das wunderte ihn bald.
Was nutzt‘ es, schön zu sein
und prächtig und … allein?
Das grämte diesen Prachtpilz sehr.
Er fühlte sich auch schlapp,
und faulig riechend immer mehr,
dann fiel der Hut ihm ab.
Da lag er, nackt und kahl.
…
Auch Schönsein wird zur Qual.
© Elke Bräunling

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