Das Nikolauskind
Fröhliche Nikolausgeschichte für Kinder – Als der Nikolaus einen “kleinen Nikolaus” traf
„Nanu? Wen haben wir denn da?“
Der Nikolaus, der an diesem Nachmittag im Städtchen auf dem Weg zu den Kindern war, wunderte sich. Ein kleiner Nikolaus stand vor ihm. Ein sehr kleiner sogar. Er trug einen Turnbeutel, und der war voll bepackt mit Schokolade, Bonbons, Nüssen, Orangen und anderen leckeren Dingen.
„Ich bin der Nikolaus“, antwortete der kleine Nikolaus, der an anderen Tagen eigentlich ein kleines Mädchen war und Emma hieß. „Ganz viele Geschenke habe ich bekommen. Guckst du?“ Er deutete auf seinen Gabensack. „Die Leute in der Straße habe ich besucht und fast alle haben mir etwas geschenkt. Das gehört nun mir. Gut, nicht?“
„Oho!“ Der Nikolaus schmunzelte. „Und warum haben sie dich beschenkt?“
„Weil Nikolaustag ist und ich ein Lied für sie gesungen habe“, antwortete der kleine Nikolaus.
Der Nikolaus verstand. „Und welches Lied hast du gesungen?“
„Ein Nikolauslied. Ist doch klar!“ Der kleine Nikolaus begann zu singen:
„Von drauß´ vom Walde komm´ ich her, ich muss euch sagen, es nikolaust sehr, ja, es nikolaust sehr. Und nun gebt doch bitte für mich etwas Süßes her, denn darauf freue ich mich so sehr. Lala lala. Lala la la.“
„Aha!“ Dieses Lied kannte der Nikolaus noch nicht. „Aber sag! Ist es nicht umgekehrt und solltest nicht du als Nikolaus den Menschen deine Gaben bringen?“, fragte er.
„Nein. Muss ich nicht. Ich bin nämlich noch ein Kind. Ein Nikolauskind.“
„Aha!“ Der Nikolaus verstand. „Das ist natürlich etwas anderes. Aber sag, Nikolauskind, was machst du noch so spät allein auf der Straße? Es wird gleich dunkel.“
„Stimmt.“ Das Emma-Nikolauskind nickte. „Ich muss mich beeilen. Bald kommt der Nikolaus, der große, und da muss ich zuhause sein.“ Es deutete auf das Haus am Ende der Straße. „Dort wohne ich.“
„Dort?“ Der Nikolaus stutzte. „Wohnt da nicht die kleine Emma? Ich bin gerade auf dem Weg zu ihr.“
„E-Emma? J-ja! D-die wohnt da auch.“ Der kleine Nikolaus stammelte ein wenig, doch er fasste sich schnell. „D-das ist gut, weil ich … sie gerade auch besuchen möchte. W-wegen der vielen Geschenke in meinem Sack.“
„Aha!“, sagte der Nikolaus wieder. „Dann lass uns ihr gemeinsam einen Besuch abstatten und ihr unsere Geschenke bringen. Gute Idee?“
Der kleine Nikolaus nickte. „Ja. Gute Idee.“ Ein Strahlen ging über sein Gesicht. „Da wird sie sich aber mächtig freuen, die kleine Emma!“
Er griff nach der Hand des großen Nikolaus’, zog ihn mit sich zur Haustür und rief: „Mama! Ich bin wieder da! Und den Nikolaus habe ich auch gleich mitgebracht. Ist das nicht toll?“
© Elke Bräunling
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Nikolauskind, Bildquelle © JillWellington/pixabay