Wir wollen heut die Stille malen
Wir wollen heut die Stille malen
Gedicht zur Entspannung für Kinder
Wir wollen heut die Stille malen.
Nehmt ein Blatt Papier heraus
und denkt nach, allein, gemeinsam:
Wie sieht ‘Stille’ denn bloß aus?
Gleicht die Stille einer Wolke?
Federleicht zieht sie dahin
über uns ganz hoch am Himmel.
Keiner weiß, woher, wohin?
Sieht sie aus wie eine Wiese
bunt mit Blumen und viel Gras?
Oder gleicht sie einem Bachlauf,
einem See, Wald… ? Oder was?
Gibt’s die Stille auch am Tage
oder nachts im Mondscheinlicht?
Findest du sie auf der Straße
oder hat sie ein Gesicht?
Ist sie da, wenn’s draußen regnet
oder wenn die Sonne scheint?
Wenn du fröhlich bist und lächelst
oder wenn in dir ‘was weint?
Ja, sie ist sehr schwer zu malen.
Mach einfach die Augen zu
und denk dir dein eignes Bild aus!
Stille findest so auch du.
© Elke Bräunling
– Wie stellst du dir die Stille vor? Erzähle von ihr! Male sie!
– Wo hast du schon einmal Stille kennengelernt! Wie hast du dich in dieser Stille gefühlt?
Erzähle davon!
– Denke dir eine „Stille”-Geschichte aus!
Mal-Zeit, Bildquelle © klimkin/pixabay
Stille…
eine schwere Frage, die jeder Mensch für sich anders definiert.
Manche Menschen finden ihre Stille, Ruhe im größten Trubel. Wieder andere suchen die Abgeschiedenheit.
Stille malen, für mich sehr schwer. Dafür fehlt mir die nötige Phantasie, die Kinder sicher eher besitzen.
Stille kann alles sein, überall. Eine Wiese, der Wald, der Sternenhimmel…
Meine Stille finde ich in mir selbst, wenn ich meine Musik höre um ruhiger zu werden.
Nicht immer gelingt es,. Das Nicht-Abschalten können ist oftmals ein großes Hindernis.
Ein schönes Gedicht, eine anspruchsvolle Aufgabe!
Christoph
Ich glaube, es kommt auf dem Moment – oder auf die Zeit – an. In Zeiten wie diesen finde ich die Stille nur im Lauten. In sehr lauter Musik auf den Kopfhörern, im Wald mit seinen Geräuschen, Menschenstimmen. Lautlose Stille macht mich sehr sehr unruhig, was den Unterschied zwischen Stille und Ruhe auch ausmacht. Und nein, Ruhe finde ich nicht. Dazu war das Jahr zu schwierig, um es vorsichtig auszudrücken.
Was mir sehr fehlt, ist das Lesen. Ich habe keine Ruhe mehr, mich auf ein Buch zu konzentrieren und das macht mich traurig. Es ist neu für mich.
Es ist, wie Sie es sagen, dieses Nicht-Abschaltenkönnen. Schrecklich!
Liebe Grüße, Ele
Stille ist für mich…
…auf dem Sofa zu liegen und auf die ruhig brennende Kerze zu schauen, ohne Musik und ohne Gespräche
…ein ruhiger See, in dem sich die Sonne spiegelt
…eine frisch verschneite und unberührte Landschaft
…wenn ich mich geborgen fühle und nichts zu hören ist
…wenn ich einfach da bin ohne an etwas zu denken
Zugegeben, diese Momente sind eher selten. Aber mit etwas Übung gibt es sie, auch im seltsamen Jahr 2020. Da brauchen wir es besonders. Warum nicht gemütlich lesen und Tee trinken? Davon verschlechtert sich die Situation auf keinen Fall. Uns geht es dann besser, dass wir etwas Hoffnung verbreiten können.
So man denn die innere Ruhe dazu aufbringen kann. Ehrlich gesagt fällt mir gerade das sehr schwer in diesem Jahr. Da ist immer das GEfühl, etwas tun zu müssen. Tun! Bewegen! Nicht in Stillstand geraten. Eine ungute Unrast, ich weiß, doch nach einem Gegenmittel suche ich noch.