Wie verschenkt man den Frühling?
Kindergeschichte vom Freude bereiten – Kleine Frühlingsboten für die kranke Freundin
Die Frühlingssonne warf ihre wärmenden Strahlen zur Erde und lachte den Menschen fröhlich ins Gesicht. Die Kinder der 2b freuten sich. Heute war nämlich der große Frühjahrsausflug.
Nur Alina war traurig. Sie war krank und musste zuhause bleiben und das Bett hüten. Betrübt verbarg sie ihr Gesicht im Kopfkissen und weinte ein paar enttäuschte, traurige Tränen.
Währenddessen genossen ihre Schulfreunde den sonnigen Tag im Freien. Sie hörten genau zu, was ihnen Frau Starke, ihre Lehrerin, über die Frühlingsboten und das Erwachen der Natur erzählte. Es war sehr interessant, und der freche Tom rief laut:
„So macht Schule Spaß!“
„Stimmt!“ Die Kinder waren einer Meinung. „Können wir nicht immer hier draußen Unterricht haben?“
„Auch wenn es regnet?“, fragte Frau Starke mit einem Augenzwinkern. Dann aber wurde sie ernst.
„Lasst uns an diesem schönen Tag die arme, kranke Alina nicht vergessen. Auf dem Rückweg werden wir sie besuchen und ihr etwas vom Frühling schenken, damit ihr Krankenzimmer ein wenig freundlicher aussieht.“
Die Kinder sahen sie erstaunt an. Etwas vom Frühling schenken? Wie sollte das denn gehen?
Frau Starke lächelte, als sie die fragenden Gesichter sah, und sagte: „Euch wird sicher etwas einfallen, womit ihr Alina eine kleine Freude machen könnt.“
Da hatten es die Kinder begriffen. Einige liefen über die Wiese und pflückten Veilchen, Gänseblümchen und Schlüsselblumen, die sie zu einem duftenden Blumensträußchen zusammenbanden. Andere suchten besonders schöne Steine und säuberten sie im Wasser des Baches. Wieder andere sammelten Moose und interessant aussehende Hölzer. Frau Starke schoss dabei viele Fotos mit ihrer Handykamera.
Alle hatten viel Freude daran, den Frühling zu suchen, und als sie später Alina mit ihren Frühlingsgeschenken besuchten, die Fotos zeigten und als Frau Starke auch noch eine Frühlingsgeschichte erzählte, fühlte sich Alina ein wenig, als wäre sie dabei gewesen auf dem Frühlingsausflug. Glücklich lächelte sie.
© Elke Bräunling
Frühlingsblumenstrauß, Bildquelle © smblake/pixabay
Ja, an Tagesausflüge in die Natur während meiner Grundschulzeit (damals Volksschule) erinnere ich mich auch.
Es waren wunderbare Abwechslungen des Schulalltags. Einmal dem Klassenzimmer zu entgehen in dem drei,
bis vier Klassen gleichzeitig unterrichtet wurden. Das waren immer Erlebnisse.
Erkrankte Schulkinder nicht zu vergessen, ist natürlich sehr lobenswert.
Christoph
An einen Ausflug erinnere ich mich ganz besonders. Es war in der Grundschule und die Lehrerin, eine durch die Nazizeit hart gewordene Frau, die kurz vor der Rente stand, wollte uns demonstrieren, dass Brennnesseln im Mai nicht brennen. Sie pflückte einen Zweig und fuhr mir damit durchs Gesicht. Ich habe gedacht, ich würde verbrennen und das hielt den ganzen Tag an. Und wieder einmal ging mein Opa (so etwas machte immer mein Opa, denn er war eine Autoritätsperson im Städtchen) in die Schule zu einem ernsthaften Gespräch. Mein Vertrauen zu Lehrern war seither dennoch sehr getrübt. Ich werde diesen Ausflug wohl nie vergessen.
Elke