Die Musik der Sterne

Adventsgeschichte für Groß und Klein – Mit dem Herzen sehen, hören, fühlen

Es war eine kalte Nacht im Advent. Hell funkelten die Sterne am samtschwarzen Himmel. Schön sahen sie aus und wenn man sie sich lange betrachtete, schien es, als musizierten sie da oben. Manchmal konnte man sogar Teile dieser himmlischen Melodie hören. Sie klang wunderschön, liebevoll umarmend, weich und … ja, und himmlisch eben. Psst!
Das Kind stand am Fenster und lauschte. Ein bisschen summte es die Melodie mit.
„Das ist die allerbeste Musik auf der Welt! Die Musik der Sterne!“, sagte es. „Wie soll ich da schlafen?“
„Warum stellt ihr Menschen immer so viele Fragen?“, hörte es da eine helle Stimme fragen. „Wisset, die Antwort liegt alleine in euren Herzen vergraben. Nur vermögt ihr dies nicht zu erkennen. Fast nicht.“
Das Kind erschrak. Wer hatte zu ihm gesprochen? Es blickte sich um. Nein, da war niemand. Auch auf dem Schirm der Laterne saß nicht, wie in der Nacht zuvor, ein Engel. Seltsam. Und überhaupt. Was sollte das heißen: Die Antwort läge alleine im Herzen vergraben? Was hatten Worte da zu suchen?
„Worte in meinem Herzen? Wie kommen sie da hin?“
Es fasste sich an die Brust dort, wo das Herz saß, und fühlte es pochen. Es schlug ein bisschen schneller als sonst. Das Pochen hatte den Rhythmus der heimlichen Himmelsmelodie übernommen.
Poch! Poch! Leise, beruhigend, freundlich. Poch! Poch!
Und leise, beruhigend, freundlich sang das Kind mit. Es sang die fremden Worte, die in seinem Herzen ruhten, zur Melodie der Himmelsmusik. Und es war glücklich.
„Du weißt es, auch wenn es dein Kopf nicht glauben möchte“, freute sich die fremde Stimme. „Aber er wird es lernen. Alle Weisheit des Lebens entsteht im Klang des Herzens. Von dort wandert es in die Köpfe der Menschen … wenn sie offen dafür sind.“
„Offen?“
„Jawohl. Offen für die Liebe, in der alles Leben fußt. Ganz besonders die Liebe zu sich selbst. Mit ihr kannst du alles sehen, hören, riechen, schmecken und erschaffen … und mit ihr kannst du für andere da sein. Die Liebe ist die Pforte der Freude und des Fühlens.“
„Freude?“, staunte das Kind und es lauschte dem warmen Gefühl, das sich von seinem Herzen aus bis zum Bauch mit einem Kribbeln zeigte. „Und was tue ich, wenn ich mich nicht freuen kann?“
„Lausche deinem Herzen! Es ist ganz einfach. Die Liebe schickt dir ihre Freude. Vertraue! Und freue dich! … Und nun muss ich zurück zu dem Ort, wo ich meinen Platz habe. Leb wohl!“
„Leb wohl! …. Aber halt! Wer bist du?“
„Denk nach!“ Die Stimme lachte, während sie sich weiter und weiter entfernte und schließlich in einen tiefen Hall eintauchte.
„Ja, ich denke nach. Mit dem Herzen!“, rief das Kind in die Nacht und zum Himmel hinauf.
Und war es da nicht dieser einzelne Stern, der ihm zur Antwort gerade besonders hell zublinkte?

© Elke Bräunling

Die Nächte sind aufregend im Advent. Dazu gibt es eine weitere Geschichte, die Zeit der Engel.


Sternenlicht, Bildquelle © congerdesign/pixabay

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