Vom Dasitzen und Denken

Kindergeschichte für Groß und Klein – Denken und Träumen macht frei und es ist nicht langweilig

Max sitzt oft im Gras und träumt. Es ist schön, Luft und Sonne zu genießen und nichts zu tun. Das fühlt sich so gut an. Er versteht nicht, dass die Menschen über ihn die Nase rümpfen.
„Ein Junge sitzt nicht den ganzen Tag in der Gegend und träumt“, sagen viele.
„Man muss doch etwas tun“, mahnen die anderen und sagen: „Wer den Tag verschläft, bleibt dumm.“
Und seine Freunde lachen ihn aus und nennen ihn einen Langweiler.
Langweiler? Ha! Wenn die wüssten!
Max muss lachen, wenn er über diese törichten Worte nachdenkt. Es soll langweilig sein, einfach so dazusitzen und das Leben ringsum zu beobachten? Das Gras, wie es dem Gesang des Windes folgt. Die Blumen, wie sie süße Düfte in die Luft senden und hungrige Bienen, Hummeln, Käfer und Schmetterlinge anlocken. Die Bäume, wie sie ihre Zweige dem Himmel entgegen strecken und Tieren und Menschen einen Platz in ihren Kronen und unter dem Blätterdach schenken. Die Vögel, wie sie verliebte Lieder singen und dem Tag ihre Melodien schenken. Die Wolken, wie sie über den Himmel ziehen und Märchenbilder malen. Die Gedanken, die kleine Bilder in seinem Kopf malen und ihm so viele wunderschöne Geschichten und Ideen zaubern. Die …
Oh, vieles könnte Max erzählen, was er so alles erlebt und sieht und hört und fühlt und riecht, wenn er einfach so dasitzt und nichts tut. Viel Spannendes und Schönes. Aber das interessiert keinen. Einfach so im Gras sitzen und nichts tun, wie soll man da etwas erleben? Ja, so denken die anderen. Aber sie denken falsch.
Max lacht und blickt zum Himmel hinauf. Ein paar weiße Wölkchen, die wie Federchen aussehen, flitzen wie kleine Wolkenboote über ihn hinweg.
„Komm zu uns herauf!“, rufen sie ihm zu. „Reise mit uns über das Land!“
Max winkt ihnen zu. „Heute nicht! Danke für die Einladung, aber ich habe gerade viel zu tun.“
„Oh, was tust du?“, fragt ein Wölkchen, das fast wie ein Fragezeichen aussieht.
„Ich denke“, antwortet Max. „Da ist nämlich so viel in meinem Kopf, das noch gedacht werden will und glaube mir, das ist echt viel Arbeit.“
„Die Gedanken sind frei. Frei wie wir!“, ruft das Wölkchen und kichert.
Max kichert auch. „Das werde ich mir merken“, freut er sich und winkt dem klugen Wölkchen hinterher. „Und das Denken ist auch frei. Das Denken und das Sitzen und Nichtstun.“ Und insgeheim murmelt er: „So einfach ist es. So einfach …“

© Elke Bräunling

Denken ist wichtig! Auch hier wird schwer nachgedacht:
Der kleine Bär und das nachdenkliche Nichtstun – Eine Kindergeschichte vom Denken und Nachdenken und der Zufriedenheit

 

Hier erzählt dir die Sprecherin und Schauspielerin Tanja Esche die Geschichte. Schließe die Augen, lausche und träume! ☀️

 


Denker, Bildquelle © Victoria_Regen/pixabay

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