Das Adventsglöckchen

Adventsgeschichte für Klein und Groß – Wer läutet bloß das Glöckchen in der Adventszeit?

Seit Tagen läutete das Glöckchen in der alten, verwaisten Kapelle oben am Weinberg. Hell, klar, feierlich, vorwitzig fast schickte es seine Klänge ins Tal. Und es traf mit seiner Botschaft die Herzen all der Menschen, die es hörten. Es passte wundervoll zur Adventszeit und verlieh diesen Tagen eine leise Feierlichkeit. Würden sich nun noch die Wolken öffnen und den Wald, die Wiesen, Felder, Weinberge und das Städtchen zu deren Fuße mit einer zarten Schneedecke umhüllen, wäre das Bild perfekt. Aber man konnte nicht alles haben.
Die Bewohner der kleinen Stadt freuten sich. Von Tag zu Tag mehr warteten sie voller Vorfreude auf das Läuten des Glöckchens. Wann würde es heute sein kleines Lied in die Welt hinaus singen? Am Morgen, am Nachmittag, abends oder erst in der Nacht? Keiner wusste, wer das Glöckchen schlug. Es sandte den Menschen seine Melodie zu immer anderen Zeiten. Ein Glockenschlag, der nicht von Hand gemacht war.
„Das sind die Weihnachtselfen“, sagten die Erwachsenen zu den Kindern. „Sie rufen die Helfer des Christkinds und des Weihnachtsmannes zur täglichen Arbeit. Schließlich gibt es für sie viel zu tun in diesen Tagen.“
Die Kinder staunten und lauschten und tuschelten miteinander.
„Es sind die Engel“, flüsterten sie. „Sie besuchen uns nachts, wenn alle schlafen.“
„Nein“, sagte Oma Brausmeier, die Mutter des Bürgermeisters. „Die Schutzengel der Bewohner der Stadt sind’s. Sie treffen sich, um in dieser Zeit ganz besonders auf ihre Schutzbefohlenen, uns Menschen, aufzupassen und ihnen eine Adventsfreude zu bereiten.“
Die Bewohner lauschten der alten Frau, die eine weise Frau war, voller Ehrfurcht und staunten.
Es gab noch viele andere Erklärungen, und jede für sich machte die Sache mit dem Adventsglöckchen von Tag zu Tag spannender. Advent war eben eine spannende Zeit. Und eine geheimnisvolle.

© Elke Bräunling

 

Hier erzählt dir Regina Meier zu Verl die Geschichte. Hab Freude damit!

Adventskapelle?, Bildquelle © Lars_Nissen/pixabay

 

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