Der kleine Sternenengel und die Wiederkehr der Freude*
Der kleine Sternenengel und die Wiederkehr der Freude
Tröstendes Adventsmärchen für Klein und Groß
Mit Mut in eine bessere Zeit.
„Manchmal genügt ein kleiner Sternenengel, um das Grau zu durchbrechen und zur Freude zurückzufinden.“
Ein kleiner Sternenengel vertreibt die grauen Wolken und bringt den Menschen die Freude zurück. Ein leises, tröstendes Adventsmärchen voller Hoffnung.
Mit Ausmalbild und Kurzfassung in einfacher Sprache.
Der kleine Sternenengel und die Wiederkehr der Freude
Einmal kam der kleine Sternenengel in ein Land, in dem sich die Welt in eine andere verwandelt hatte. Eine, die so vorzufinden sich der kleine Engel nicht hätte vorstellen mögen.
Es war eine Welt, in der über den Köpfen der Menschen graue Wolken schwebten. Nein, die hingen da fest und umhüllten sie mit einem traurigen Grau. Viele kleine graue Wolken über vielen Köpfen.
Die Menschen sahen dieses Grau längst nicht mehr. Die helle Welt aus früheren Zeiten waren vergessen. Nur zuweilen fühlten sie eine Schwere, die ihre Seelen zu fesseln schien. Eine Schwere, die ihnen alle Gefühle der Freude raubte und das Glück nicht mehr zuließ.
Freude und Glück kannten sie nur noch aus Büchern und von den Geschichten der Alten, doch die zu erzählen, war verboten.
„Die alten Bücher lügen und ihre Geschichten verwirren nur“, hatte der König des Landes gesagt. „Ich dulde nicht, dass mein Volk belogen wird. Ich achte auf meine Menschen. Sie zu schützen und vor Krankheiten zu bewahren, ist mein Job. Und was ihr wissen müsst, sage ich euch.“
Und weil er das sehr oft sagte und weil niemand mehr wusste, wie Freiheit sich anfühlte, glaubten die Menschen seinen Worten. Sie kannten keine andere Wahrheit.
Ihr König tat alles, damit es ihnen auf bescheidene Weise gut ging und sie ein Leben ohne Hunger und Not führen konnten. Wozu brauchten sie da die alten Geschichten? Wozu Bücher? Sie arbeiteten, sie funktionierten, und abends sandte die große Flimmerscheibe bunte Bilder in ihre Zimmer und in ihre Köpfe.
Bunte Bilder waren leichter als bunte Gedanken. Sie genügten zum Leben, denn echte Freude oder ein fröhliches Lachen kannte man nicht mehr. Wer sich ein anderes Leben wünschte und den Worten des Königs und seines Gefolges misstraute, galt als Verrückter, und kaum einer wollte das sein.
So blieb alles still.
Das Leben verlief gleichmütig in traurigen Bahnen, von unsichtbaren, schweren grauen Wolken umhüllt.
Dann war da eines Tages im Advent dieser kleine Engel mit dem strahlenden Lächeln im Gesicht und den vielen kleinen funkelnden Sternchen auf seinem Gewand. Er trug ein Licht mit sich. Ein Licht, das das Grau der Wolken zu durchdringen vermochte und ganz behutsam die Freude zu den Menschen zurückbrachte.
Langsam, still, behutsam, funkelnd.
Und langsam brannte es mit jedem Tag mehr hauchfeine Lücken in die Wolken, die die Menschen nun nicht mehr ganz so dicht umhüllten. Viele kleine Lücken, durch die die alten Geschichten leise zu ihnen zurückkehrten.
Von Tag zu Tag funkelten mehr kleine Lichtlöcher. Sie weckten Erinnerungen an das Lachen, das man nicht erklären und den Mut, den man nicht anmelden musste. An Worte, die nicht verboten waren und an Träume, die größer sein durften als die Flimmerscheibe.
Die Menschen hielten inne, dachten nach, fühlten. Und je mehr sie fühlten, desto mehr lösten sich die grauen Wolken auf.
Das gefiel dem König nicht. Er sandte Boten aus mit der Nachricht, man solle sich vor Gefühlen und verbotenen Gedanken schützen. Sie seien unpraktisch und gefährlich obendrein.
Aber das Licht ließ sich nicht mehr einsperren und langsam kehrte etwas ins Land zurück, was viele nicht mehr kannten: Die Freude und das Glück und das Gefühl der Freiheit.
Der kleine Sternenengel lächelte.
Mehr brauchte es nicht, denn wenn Menschen wieder Fragen stellten, begann auch die Welt sich zu verändern.
© Elke Bräunling
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Kurzfassung
Der kleine Sternenengel und die Wiederkehr der Freude
Kurze Fassung in einfacher Sprache
Es gab einmal ein Land, in dem fast niemand mehr froh war.
Über jedem Menschen hing eine kleine graue Wolke.
Sie machte schwer im Kopf und schwer im Herzen.
So schwer, dass viele das Lachen vergaßen.
Die Menschen kannten Freude nur noch aus alten Büchern.
Aber solche Bücher durften sie nicht mehr lesen.
Der König hatte gesagt:
„Diese Geschichten lügen. Ich will euch nur beschützen.“
Die Leute glaubten ihm.
Sie arbeiteten, sie aßen, sie schliefen. Und sie spürten wenig dabei.
Abends starrten sie auf Flimmerbilder und hofften, dass es reichte.
Doch das Glück kam nicht zurück.
So blieb das Leben grau.
Bis eines Advents ein kleiner Sternenengel kam.
Er hatte ein Lächeln, das warm war wie ein Licht.
Und in seinem Mantel funkelten lauter winzige Sterne.
Dieses Licht konnte die Wolken ein bisschen durchbohren.
Ganz leise. Ganz langsam.
Er machte kleine Löchlein in das Grau.
Durch die Löchlein kamen Erinnerungen zurück:
an gute Tage, an Freiheit, an Mut, an Lachen.
Und an Geschichten, die man sich wieder zuflüstern konnte.
Mit jedem Tag wurden die Wolken dünner.
Mit jedem Tag wurden die Menschen heller.
Und als die Freude zurückkam, konnte selbst der König sie nicht mehr aufhalten.
Denn Freude ist stärker als Grau.
© Elke Bräunling
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