Markus singt ein Martinslied

Geschichte vom Teilen – Hilfsbereit wie Sankt Martin zu sein, ist gar nicht so einfach. Wie in dem Lied ‚Ein bisschen so wie Martin‘ möchte Markus unbedingt auch sein. Ein bisschen … 😉

Markus übt Singen. Er übt für das Laternenspiel, das sie zum Martinsfest in der Schule aufführen möchten. Schön möchte er das Lied singen. Der beste Sänger will er sein und alle sollen ihn loben. Das wünscht er sich. Und deshalb übt er nun.
Ha! Die würden staunen! Auch Frau Starke, die so komisch guckt, wenn Markus singt. Und seine Freunde Anton, Jakob, Kevin, Svenja und Johanna, die immer doof lachen und sein Singen schrecklich komisch finden.
„Ein bisschen so wie Martin möcht’ ich manchmal sein…“, singt Markus, und wie immer krächzt seine Stimme ein bisschen und wie immer trifft er ab und zu einen falschen Ton. Egal. Er übt ja noch. Und er wird dieses Lied so lange singen, bis es so schön klingt, dass alle ein bisschen weinen werden. Vor Freude und weil er, Markus, ein toller Sänger ist. Jawohl! So wird das sein. Und bis dahin wird er nun nichts anderes mehr tun als singen, singen, singen. Ganz fest hat er sich das vorgenommen.
„Ein bisschen so wie Martin möcht’ ich manchmal sein und ich will an andre denken …“, singt Markus auch an diesem Nachmittag und vergisst dabei, an Tante Frieda zu denken. Die nämlich wartet seit einer Stunde auf ihn, weil mit Hund Schluppi Gassi gehen soll.
„Er denkt nicht an uns“, sagt Tante Frieda wenig später zu Schluppi. „Bestimmt hat er vergessen, dass ich mir den Fuß verstaucht habe und deshalb nicht mit dir spazieren gehen kann.“
Stimmt. An Tante Frieda mit dem verstauchten Fuß und Hund Schluppi hat Markus nicht gedacht. Er muss ja üben.
„Ein bisschen so wie Martin möcht ich manchmal sein und ich will an andre denken, ihnen auch mal etwas schenken …“, singt er und wehrt seinen kleinen Bruder Matthias ab, der unbedingt sein neues Comic-Heft haben möchte.
„Gib es mir doch!“, bettelt Matthias. „Bitte!“
„Es ist meins!“, knurrt Markus und schiebt das Heft unters Bett. „Ich habe nichts zu verschenken. Und nun hau ab! Ich muss das Lied üben.“
„Lügner!“, ruft Matthias und knallt die Tür hinter sich zu. „Nie wirst du dieses Lied richtig singen können. Pah!“
„Werde ich doch!“, brüllt Markus zurück. „Wenn du mich endlich in Ruhe üben lässt.“
„Und wenn du verstehst, was du singst“, sagt Matthias.
Er sagt es leise. Markus versteht ihn trotzdem.
Er stutzt, will etwas sagen. Da aber kommt Mama.
„Tante Frieda hat angerufen, Markus“, sagt sie. „Sie lässt fragen, ob du noch an sie denkst? Du wolltest …“
Tante Frieda und Schluppi! Au weia! Die beiden hat er über das Singen ganz vergessen. Markus schlägt sich mit der flachen Hand auf die Stirn. Wie dumm von ihm!
„Ich komme“, ruft er. „Gleich!“
Er holt den Comic unterm Bett hervor, drückt ihn Matthias in die Hand und saust los. Tante Frieda und der arme Schluppi sollen nicht länger warten.

© Elke Bräunling

Hier bei Spotify und hier bei YouTube kannst du dir dieses Lied anhören
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Hab Freude damit!

Nachdenklichkeit, Bildquelle © Victoria_Borodinova/pixabay

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