Die richtigen Blumen für Mama

Muttertagsgeschichte – Alle Blümchen möchten eine Freude sein, auch die ganz kleinen und bescheidenen

Mit einem hellen Klingeln öffnet sich die Tür des Blumengeschäftes. Ein kleiner Junge tritt ein. Frau Kurz, die Besitzerin, begrüßt ihn freundlich: „Guten Tag, kann ich Ihnen helfen, junger Herr?“
Der kleine Junge errötet. Junger Herr hat noch niemand zu ihm gesagt. Verlegen schaut er sich um. Er möchte Mama einen Muttertagsblumenstrauß schenken.
„Rosen!“, sagt er. „Ich möchte Rosen für Mama kaufen.“
Frau Kurz nimmt eine teure rote Rose aus der Vase.
Die Rose reckt sich voller Stolz. „Seht ihr“, sagt sie zu den anderen Blumen, „mich möchte er haben. Wir Rosen sind die Schönsten unter den Blumen.“
„Du eingebildete Stachelpflanze“, schimpft die gelbe Tulpe mit dem gefederten Rand. „Der Junge weiß gar nicht, was Schönheit bedeutet.“
„Genau, ganz genau!“, stimmen die anderen Tulpen zu. „Diese Rosen sind nur in einem Treibhaus gezogen worden. Richtige Rosen blühen im Sommer.“
Hinten auf dem Sockel wird eine Stimme laut: „Was redet ihr? Ich alleine bin die Königin der Blumen“, wendet die Orchidee ein.
Der Junge zögert, und Frau Kurz zeigt auf den Flieder. „Wie wäre es denn mit einem duftenden Fliederstrauß?“
Der Junge schüttelt den Kopf. „Es soll etwas Besonderes sein.“ Er wird ein bisschen rot und sagt ganz leise: „Meine Mama war krank, und jetzt soll sie sich ganz arg doll freuen. Und nicht nur, weil Muttertag ist.“
Frau Kurz lächelt und zeigt auf ein kleines Glas, in dem die bescheidenen Vergissmeinnichtblümchen ihren Platz haben. „Ich glaube“, sagt sie. „An diese Blümchen würde deine Mama immer denken.“
Die kleinen blauen Blütensternchen des Vergissmeinnichts beginnen vor Freude zu strahlen, und auch der kleine Junge lacht.
„Schön sind die!“, ruft er. „Sie haben kleine, lustige Gesichter. Ja, die will ich haben.“
Und während sich die anderen Blumen verwundert ansehen, bindet Frau Kurz die Vergissmeinnichtblümchen zu einem hübschen, kleinen Strauß.
Als der Junge seiner Mama wenig später das Sträußchen überreicht, strahlen deren Augen.
„Oh, meine Lieblingsblumen“, sagt sie und steckt die Nase in die Blüten. „Woher hast du das gewusst?“
„Sie haben mir zugewunken und gesagt: ‚Nimm uns! Deine Mama wird sich freuen und dein Geschenk nie mehr vergessen.“

© Elke Bräunling

Blumen für Mama, Bildquelle © RitaE/pixabay

 

 

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