Drei zu zwei für Laura

Fußballgeschichte – Wer sagt, dass Mädchen schlechtere Fußballspieler*innen sind?

Am liebsten spielte Laura Fußball. Ihren Zwillingsbrüdern Jonas und Fabian aber war es am liebsten, wenn ihre kleine Schwester dem Fußballplatz fern bliebe. Laura kickte nämlich fast so gut wie sie. Na ja, um ehrlich zu sein: Sie war besser als ihre Brüder, denn sie konnte flitzeflink losspurten. Schießen konnte sie auch prima – mit dem rechten UND mit dem linken Fuß.
Das fanden die Zwillinge gar nicht gut. Es war ihnen peinlich, wenn Laura auf dem Kickplatz auftauchte. Ihre Freunde aber fanden es toll, mit Laura zu kicken. Sie fanden es lustig, wenn Laura mit dem Ball an ihren Brüdern vorbei dribbelte und ihre Brüder grimmig dreinblickten.
„Weiber haben auf dem Fußballplatz nichts zu suchen“, brummte Fabian, und Jonas grummelte:
„Das macht diese Kröte nur, um uns zu blamieren.“
Und deshalb schlichen sich die Zwillinge immer heimlich aus dem Haus, wenn sie zum Kicken gingen.
Heute aber gab es keine Chance zur Heimlichtuerei.
Heute war das große Endspiel zwischen den Roten, der Mannschaft der Jungs aus der Siedlung, und den Blauen, der Mannschaft der Stadtkinder. Jonas und Fabian gehörten zu den Blauen, die noch nie das Endspiel gewonnen hatten. Dieses Mal hatten es sich die Blauen fest vorgenommen, endlich einmal zu gewinnen.
„Ich helfe euch“, schlug Laura beim Mittagessen vor. „Wir müssen die Roten nur richtig austricksen. Ist doch ganz einfach!“
„Ist gar nicht einfach“, ereiferte sich Jonas. „Außerdem bist du bloß ein Mädchen und Weiber haben bei uns nichts zu suchen.“
„Stimmt“, sagte Fabian. „Oder glaubst du, wir wollen uns blamieren?“
„Phhh!“, machte Laura. „Das werden wir ja sehen.“
Hilfeheischend sahen die Zwillinge ihre Mutter an. „Mama, bitte mach, dass Laura heute nicht zum Kickplatz geht!“, bettelte Jonas.
Ihre Mutter aber war verärgert. „Ich mag es nicht leiden, wenn ihr ‚Weiber’ sagt und so tut, als seien Mädchen dümmer und schwächer”, schimpfte sie. „Außerdem, was denkt ihr euch? Ich kann eure Schwester doch nicht einsperren!“
„Nein, kannst du nicht“, bestätigte Laura, dann grinste sie. Man würde ja sehen, später auf dem Fußballplatz.
Und so war es auch.
Das Spiel war mitten im Gange – und die Blauen standen 0:2 im Rückstand. Sie kämpften mächtig, doch die Roten waren schneller. Nun hatte sich auch noch Timo, der beste Stürmer der Blauen, den Fuß verstaucht. Jonas, Fabian und ihre Freunde waren verzweifelt. Zehn Blaue gegen elf Rote. Wie sollten sie da noch gewinnen?
Plötzlich kam eine kleine Gestalt im blauen Trikot flitzeflink angesaust. Sie hatte blonde Zöpfe, ein freches Grinsen im Gesicht und war niemand anderes als Laura. Die Zwillinge stöhnten.
„Was schaut ihr so blöd?“, rief Laura ihnen zu. „Los, bewegt euch! Wie sollen wir sonst Tore schießen?“ Bevor einer der Blauen etwas sagen konnte, rannte sie ins Feld der Roten und jagte ihnen den Ball ab. Und ehe die Roten begriffen, wie ihnen geschah, sauste sie auf deren Tor zu, zielte und Treffer! Toooor!
„Toooor!“, rief Laura und riss die Arme hoch. „Nur noch 1:2!“
Dann sauste sie gleich wieder los, und angestachelt von Lauras Eifer mischten nun auch die Blauen eifrig mit. Bald stand es 2:2, und die Blauen wurden besser und besser.
„Ne Superschwester habt ihr“, rief Markus. „Los, lasst uns das Spiel gewinnen!“
Und das taten sie dann auch. Es war gar nicht schwer, und das Spiel endete mit 3:2 für die Blauen. Na ja, eigentlich sollte es eher 3:2 für Laura heißen, doch man muss es mit dem Loben ja nicht übertreiben, oder?

© Elke Bräunling

Fußballspiel, Bildquelle (© finelightarts/pixabay

 

Hier wird Fußball gespielt (oder das Fußballspielen “spielt” eine Rolle):

Drei zu zwei für Laura
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Fußballer joggen auch und Sport ist Mord
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Sonntagsausflug oder Fußballspiel
Schrei nicht so laut!
Max und der Glückskäfer
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Das allerschönste Spiel auf der Welt
Pit und der Zauberbesen
Supermarkt oder Fußballwiese
Fußball mit Sahnehäubchen
Fußballsommer im Park
Opas Fußballwette
Der Fußball, die Liebe und die bunten Erinnerungen
Fußballzeit – Gedicht


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