Schrei nicht so laut!
Eine Fußballfan-Geschichte und eine Geschichte vom Laut- und Leisesein
Papa ist heute nicht gut auf Maximilian und Benjamin zu sprechen. Wieder einmal hat ihn der Hausverwalter zur Seite genommen und um etwas mehr Ruhe gebeten.
“Ihr seid zu laut!”, sagt Papa beim Samstagmorgenfrühstück zu Maximilian und Benjamin. “Immer wieder beschweren sich die Nachbarn bei der Hausverwaltung und immer wieder bekomme ich eine Mahnung. Euretwegen.” Vorwurfsvoll blickt er seine beiden Jungs an.
Mama nickt. “Wir wohnen nicht alleine in diesem Haus. Also bitte, hört auf euren Vater und stört die Nachbarn nicht!”
“Richtig”, bestätigt Papa. “Überhaupt: Heute könnte ich auch einmal meine Ruhe brauchen. Die Woche war stressig und ich bin sehr müde.”
“Was für ein blöder Tag!”, murrt Maximilian, und Benjamin fragt maulend: “Und was sollen wir machen? Von unseren Freunden ist keiner bei diesem tollen Wetter zu Hause.”
Mama zögert, dann gibt sie sich einen Ruck. “Okay”, sagt sie. “Was haltet ihr von einem Schwimmbadtag?”
“Jaaa!”, ruft Maximilian laut. “Das ist cool!”
“Super!”, schreit Benjamin voller Freude und aus vollstem Halse. “Das ist toll. Toll. Toll!”
“Schrei nicht so!”, schreit Papa. “Denk an die Nachbarn!”
“Du schreit viel lauter!”, brüllt Benjamin, und Maximilian fängt an zu heulen.
“Ruhe!”, brüllt Papa noch lauter, und wie ein Echo hallt ein “Ruheee! Herrscht hier wenigstens am Wochenende einmal Ruhe?” vom Balkon der Nachbarwohnung herüber.
Da machen Mama, Maximilian und Benjamin, dass sie ins Schwimmbad kommen. Zum Toben, Schwimmen, Spielen, Lachen, Schreien und Spaß haben.
Und Spaß, den haben sie auch. Es ist ein schöner Tag und als sie heimkommen, ist der Ärger mit Papa vergessen.
Doch was ist das? Schon von weitem hören sie mächtigen Lärm im Haus.
“Super! Cool! Los, lauf, du lahme Ente! Ja!!! Ja!!! JAAA!!! TOR!!! JAAA!!!”
Es ist Papas Stimme, die durchs Fenster bis hinunter auf den Hof dröhnt. Laut und durchdringend.
Aha! Papa schaut Fußball im Fernseher, und wenn Papa sich ein Fußballspiel ansieht, kann er nie leise sein.
“Ja!!! Ja!!! JAAA!!! TOR!!! JAAA!!!”, schreit Papa da wieder, und “Ruheee!” hallt es von einigen Fenstern und Nachbarbalkons zurück.
Wie müssen Maximilian und Benjamin da grinsen.
“Schrei nicht so, Papa!”, murmelt Benjamin, doch er murmelt es nur ganz leise …
© Elke Bräunling
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