Der Kuss des kleinen Sonnenstrahls
Fröhliches Frühlingsmärchen – Die Sonne küsst gerne mit ihren warmen Strahlen.
Hat sie dich auch schon mal geküsst?
Wie bitte, du meinst, es gibt sie nicht, die Sonnenstrahlküsschen? Oh, dann kennst du den kleinen Sonnenstrahl und seine Küsse noch nicht. Der nämlich tut nichts lieber als Menschennasen küssen. Und er macht das sehr zärtlich und so liebenswert, dass dir nach einem Sonnenstrahlküsschen ganz warm ums Herz wird. Na, vielleicht triffst du ihn ja heute, draussen in der Natur oder auch am Fenster.
Ach ja, er musste das Küssen natürlich selbst erst einmal lernen, der kleine Sonnenstrahl, und das ist eine Geschichte für sich. Doch lies selbst!
Der Kuss des kleinen Sonnenstrahls
Neugierig belauschte der kleine Sonnenstrahl ein Gespräch im Park.
„Küssen schmeckt süß, sagt meine große Schwester“, erklärte ein kleines Mädchen einem kleinen Jungen. „Es ist, als ob 1000 und mehr Ameisen im Bauch kribbeln.“
„Ihh!“ Der Junge schüttelte sich. „Das ist eklig, und Ameisen im Bauch mag ich nicht haben.”
„Die Großen“, meinte das Mädchen, „küssen sich oft.”
Es zeigte auf ein Liebespaar, das sich kleine Küsschen auf Mund und Backen gab und dabei lächelte.
Schön, dachte der kleine Sonnenstrahl, der das Gespräch belauscht hatte. Ich will auch küssen. Aber wen?
Er wanderte über die Wiese und sah in einem Kinderwagen ein Baby schlafen.
„Wie wär´s mit einem Küsschen?“, rief er und kitzelte das Baby zart an der Nase. „Hm! Schmatz! Stimmt, Küssen ist süß.“
Glücklich lachte der kleine Sonnenstrahl das Baby an.
Das öffnete die Augen und machte einen gewaltigen Nieser.
Der kleine Sonnenstrahl erschrak, doch da sah er, wie das Baby sein Mündchen zu einem Lächeln verzog.
Dem kleinen Sonnenstrahl wurde es warm ums Herz und er glaubte, viele 1000 Ameisen kribbelten an seinem Strahl von oben bis unten und wieder zurück. Hm! Er schloss die Augen.
Küssen war so schön, und so küsste der kleine Sonnenstrahl in diesem Frühling und Sommer noch viele Menschennasen.
© Elke Bräunling
Kleiner Sonnenstrahl, Bildquelle © Lolame/pixabay
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Ich wènsche mir auch einen Kuss vom Sonnenstrahl
Jeanny
Liebe Elke,
ich muss mich heute mal wieder nach langer Zeit bei Dir melden. Schön ist Dein neuer Blog geworden. Ich lese immer noch Deine Geschichte vor. Und meine lieben Bewohner mögen sie immer noch sehr gerne. Zu Ostern haben wir direkt mal einen Elke-Ostergeschichten-Runde gemacht. Es war doch sehr intersant zu sehen wie meine Gruppe Ostern sieht und wie weit sie Deine Geschichten noch verstehen.
Leider gibt es auch eine traurig und zu gleich schöne Nachricht. Vor ein paar Wochen musste ich eine sterbende Person begleiten. Einen Menschen der Deine Geschichten sehr geschätzt hat. Ein letzter Wunsch den ich der Person erfüllen sollte waren Geschichten. Und ich habe ihr noch eine ganze Reihe von den Frühlingsgeschichten vorgelesen bevor die Person für immer die Augen geschlossen hat.
Liebe Grüße Sandra
Liebe Sandra,
wie schön, von dir zu lesen. Ich bin nach wie vor wenig online, da wir noch immer das alte Häuschen renovieren. Auch neue Geschichten entstehen momentan nur wenige, das ist aber ganz gut so. Die Inspiration braucht auch einmal Urlaub. Hier auf dem Land habe ich aber viele neue Anreize schon bekommen und werde wohl im nächsten Jahr ein Büchlein mit Geschichten vom Land (du hattest das ja mal angeregt) schreiben. Themen gibt es genug hier.
Im Herbst werde ich auch sicher wieder öfter online sein und Blogbesuche machen können. Hoffe ich 🙂
Eine “Elke-Ostergeschichten-Runde”, das klingt interessant, sehr sogar. Es ist so traurig, dass das Denken im Alter so rapide nachlassen kann. Demenz ist ein fieses Schicksal und ich habe echt Angst davor. Jeder hat die wohl.
Deine traurige und zu gleich schöne Nachricht macht wirklich traurig und glücklich zugleich. Es sind jene Momente in meinem Leben, in denen ich mir bewusst werde, dass ich nicht umsonst auf dieser Welt bin. Andere mit dem, was ich tue, dem Schreiben, zu begleiten und ihnen ein wenig Freude zu vermitteln, das ist eine Gnade, die ich sehr zu schätzen weiß und für die ich sehr dankbar bin. Dir wird es sicher in solchen Situationen ähnlich gehen? Dein Wirken ist ein besonderes, auch du begleitest und schenkst deine Nähe.
Ich danke dir sehr, dass du mir davon erzählt hast. Trauer und Fröhlichsein/Glück liegen so nahe beieinander. Zum Glück, denn sonst könnte man die Trauer nicht ertragen. Von ganzem Herzen Dank dir!
Und wie geht es dir? Gut hoffentlich? Ich werde mich ab Herbst gewiss wieder häufiger melden, auch bei dir im Blog.
Bis dahin schicke ich dir ganz liebe, traurig-fröhliche Grüße
Elke