Der Drachen und die Freiheit

Fröhliche Drachengeschichte

Als der schöne Herbstdrachen frei sein wollte und sich selbständig machte.

„Frei sein!“, rief der Drachen. Doch am Ende war es einsam im Tannenwipfel.

Eine lebendige Herbstgeschichte für Kinder über einen frechen Drachen, der sich nach Freiheit sehnt – und dabei eine wichtige Erfahrung macht.
Ideal zum Vorlesen, Schmunzeln und Weitererzählen. Inklusive Ausmalbild!

 

Der Drachen und die Freiheit

„Frei möchte ich sein und über den Himmel fliegen“, rief der große bunte Drachen mit dem Zackenschwanz und dem frechen Grinsgesicht. „Hoch in die Lüfte würde ich reisen bis zum Mond und weiter in den Himmel hinauf.“
Er zerrte unwillig an der Leine, an der ihn die Kinder unten auf der Wiese fest hielten, doch er kam nicht los. Gemeinheit! Der Drachen ärgerte sich. Er hatte keine Lust, immer nach der Pfeife der Kinder zu tanzen.
„Frei will ich sein!“, rief er wieder. „Hört ihr?“
„Dann mach dich endlich frei!“, pfiff ihm der Wind lockend um die Ohren. „Du wirst es doch wohl schaffen, dich von dieser lächerlichen Leine zu befreien?“
„Und du wirst es doch wohl schaffen, mich von dieser Leine wegzupusten, du prahlerisches Großmaul?“, äffte der Drachen den Wind nach.
„Ho! Nichts leichter als das!“, heulte der Wind. „Nur ein kleiner Puster – und du bist frei.“
Er blähte die Backen weit auf, nahm tief Luft und pustete mit aller Kraft auf den Drachen ein.
Huuiii!!! Der Drachen schoss in die Luft, drehte sich und schlug ein paar Purzelbäume. Dann machte er einen Riesenhüpfer und noch einen und noch einen.
Die Kinder auf dem Feld machten auch einen Riesenhüpfer und noch einen und noch einen bis zum Waldrand hinüber. Dann riss die Leine.
Der Drachen war frei. Welch ein Spaß!
Fröhlich rief er: „Freisein ist ja so schö-ö-ö-ön!!!“
Und – flutsch – landete er im Wipfel einer Tanne.
Da hing er nun, und sein Grinsgesicht blickte recht dämlich drein.
Auch der Wind fühlte sich unwohl in seiner Haut. Mit einem kleinlauten „Auf bald!“ machte er sich schleunigst davon.
Die Kinder aber waren traurig. „Schade“, sagten sie. „Er war ein besonders schöner Drachen!“
Da war der Drachen auch traurig. Sehr alleine fühlte er sich.
„Freiheit“, murmelte er, „habe ich mir irgendwie anders vorgestellt.“
Das erzählte er auch dem Mond, der ihm nachts manchmal Gesellschaft leistete.

© Elke Bräunling

 

 

Mehr Drachengeschichten findest du hier:
🎈 Drachen am Himmel | 👨‍👦 Ein Drache für Tim und Papa | 🧒 Tim und der neue Drache | 🐉 Der Drachendrache |

🐉 Und hier kommen ein paar ganz besondere Drachen:
🛡️ Der tapfere Ritter und der wilde Drache
⚔️ Der Drache und die Ritter
🌪️ Der Drache Fauchi und die fliegenden Ungetüme
🔥 Der rote Kopf, der tapfere Ritter und der wilde Drache
🎄 Der Weihnachtsdrache
💜 Der lilafarbene Drache

AUSMALBILD

 

 

Diese Geschichte findest du in dem Buch: Herbst- und Wintergeschichten

Taschenbuch: Hör mal, Oma! Ich erzähle Dir eine Geschichte von Herbst und Winter: SAMMELBAND Herbst- und Wintergeschichten – Von Kindern erzählt *
Ebook: Hör mal, Oma! Ich erzähle Dir eine Geschichte von Herbst und Winter – SAMMELBAND: Herbst- und Wintergeschichten – Von Kindern erzählt *
*Affiliate Links