Ruhe kehrt ein
Ruhe kehrt ein
Abendgedicht/Abendgebet
Wenn der Tag sich leise verabschiedet, beginnt die Stunde der Stille.
Dieses Gedicht lädt Kinder und Erwachsene dazu ein, den Abend achtsam zu begehen. Inmitten einer still werdenden Natur kehrt Ruhe ein – draußen wie im Inneren. Ein sanftes Abendgebet, das zur Besinnung führt und zum Innehalten einlädt. Ideal zum Vorlesen vor dem Einschlafen, zum Atemholen nach einem lauten Tag – oder einfach als kleine poetische Auszeit.
Ruhe kehrt ein
Ruhe kehrt im Walde ein.
Die Nacht ist nicht mehr fern.
Am Himmel neigt sich tief zum Schlaf
der goldne Sonnenstern.
Ruhe. Leise klingt das Lied
des Abschieds nun zur Nacht.
Ein friedlich‘ Seufzen hallt vom Berg
hinab zum Tale sacht.
Ruhe. Träge flirrt die Luft.
Die Waldwelt atmet auf.
Sie lädt zum Innehalten ein,
zur Rast im Tageslauf.
Ruhe. Sie kommt nun zu dir,
umfasst dich, lockend, leicht.
Du atmest auf, genießt es stumm.
Sie hat auch dich erreicht.
© Elke Bräunling
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Liebe Frau Bräunling,
kein Tag vergeht, ohne dass ich auf Ihren Seiten stöbere.
So auch heute.
Das Gedicht/Gebet: Ruhe kehrt ein gefällt mir sehr gut.
Ich werde es für mich als Gebet verwenden.
Die letzten Verse habe ich auf mich persönlich bezogen und folgendermaßen interpretiert. Ich hoffe und bitte um Ihre Zustimmung.
Ruhe. Sie kommt nun auch zu mir,
umfasst mich lockend, leicht.
Ich atme auf, genieße stumm,
Sie hat auch mich erreicht.
Herzliche Grüße
Christoph
Lieber Christoph, seien Sie stets willkommen in meinen Blogs. Ich freue mich, wenn Sie dort fündig werden.
Ihre Version des Schlussverses ist sehr schön. Das „auch“ in der 1. Zeile ist sehr bedeutungsvoll und sollte so stehen bleiben, obwohl wir nun eine Silbe zu viel haben. Das merkt man beim Sprechen, es stolpert ein bisschen. Wie wäre es mit folgender Version: „Die Ruhe kommt nun auch zu mir …“?
Das spricht sich glatter.
(Entschuldigung, ich will hier nicht belehren, aber ich komme eigentlich aus der Musik und fing als Songtexterin an und da habe ich es in harter Schule gelernt, dass Dichtung nicht nur das Reimen und Untereinanderschreiben der Verszeilen bedeutet, sondern in erster Linke Rhythmik. Das macht das Dichten/Songtextschreiben manchmal leichter, manchmal aber auch schwerer und es gibt Phasen, in denen es überhaupt nicht fließen will. Momentan gerade auch. Leider.)
Liebe Grüße, Ele
Liebe Frau Bräunling.
Danke für Ihre positive Antwort.
Sehr gerne nehme ich Ihre Empfehlung an, sie ist für mich auch
keine Belehrung.
Danke und herzliche Grüße
Christoph
Gerne – und danke :-)))