Das Glück und das neue Jahr

Das Glück und das neue Jahr

Neujahrsgeschichte für Groß und Klein

Titel + Illustration Glücksfigur, Schornsteinfeger lachtWer kann ein bisschen Glück brauchen?

„Glück zeigt sich dort, wo man es mit offenem Herzen annimmt – oft kleiner, als man denkt.“

Am letzten Tag des Jahres sucht das kleine Glück nach Menschen, die es wirklich zu schätzen wissen. Ob bei Kindern, die Schnee ersehnen, oder beim Schornsteinfeger hoch oben auf dem Dach – Glück zeigt sich oft unerwartet. Eine nachdenkliche und zugleich hoffnungsvolle Neujahrsgeschichte. Mit Ausmalbild.

 

Das Glück und das neue Jahr

An keinem Tag im Jahr wünschten sich die Menschen so viel Glück wie am letzten des Jahres. Das kleine Glück aber zögerte. Zu oft hatte es erlebt, dass man es mit Füßen trat.
„Glück muss man sich verdienen“, sagte es nun. „Die Zeiten, in denen es mich ohne Mühen gab, sind vorbei.“
Illustration Glücksfigur, junge Frau vor SchminkspiegelEs sah sich um und entdeckte eine junge Frau, die damit beschäftigt war, ihre Haare kunstvoll zu frisieren. Sie legte Lippenstift auf, blickte ihre Spiegelbild an und sagte: „Vielleicht habe ich heute Glück und treffe den Mann fürs Leben?“
Das kleine Glück lächelte. „Dafür braucht sie mein Glück nicht, das schafft sie alleine. Und der Mann dort drüben wohl auch.“
Es schaute zu dem Herrn am Kiosk hinüber, der seine Geldbörse mit dem Kauf einer Handvoll Glücksscheine und Lotterielose um einige Scheine erleichterte. „Er gehört zu denen, die glauben, man könne das Glück kaufen. Ha!“Illustration Glücksfigur, Mann kauft an Kiosk Glückslose
Das Glück winkte einem Kind zu, das mit gesenktem Kopf am Fenster stand und sich Schnee wünschte. Es hatte nämlich zum Weihnachten einen Schlitten geschenkt bekommen.
„Mit etwas Glück schneit es bald!“, sagte die Mutter, um das Kind zu trösten.
Das Glück überlegte. Beinahe hätte es den Wolken hinter den Bergen einen Schubs gegeben, damit die ihre Schneelast etwas schneller und früher entluden.
Da fiel sein Blick auf den Mann mit ddem schwarzen Gesicht und der langen Leiter, der auf dem Dach vor einem Kamin stand. Ein Schornsteinfeger, den die Menschen auch Glücksbringer nannten.
Das Glück hielt inne. „Hey, Glücksmensch, zeig, was du kannst!“, rief es ihm zu.
Verwirrt sah sich der dunkle Geselle um. Als er das Glück entdeckte, grinste er und seine weißen Zähne leuchteten im rußgeschwärzten Gesicht.
„Ich kann Kamine fegen“, antwortete er. „Für das Glück bin ich nicht verantwortlich.“
Illustration Glücksfigur, Schornsteinfeger lacht„Nicht?“, fragte das Glück und pustete dem schwarzen Mann auf dem Dach eine Windböe zu. Der schwankte, doch er konnte sich am Kamin festhalten.
„Glück gehabt!“, schnaufte er.
Das Glück nickte. „Du brauchst mich wirklich nicht. Wer aber dann?“
Der Schornsteinfeger wusste Rat. „Geh zum Bäcker! Dort findest du viele Glücksschweine aus Marzipan. Gerade jetzt zum neuen Jahr sind sie sehr gefragt. Vielleicht kannst du ihnen ein bisschen Glück mit auf den Weg geben.“
„Du meinst, ich soll mein Glück aufteilen in viele kleine Schweine, äh, ich meine natürlich in viele kleine Glücksmomente?“, fragte das Glück. „Hm. Lass mich nachdenken!“
Und es dachte nach … und das tut es noch immer.

© Elke Bräunling & Regina Meier zu Verl

 

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AUSMALBILD

Ausmalbild Glücksfigur, Schornsteinfeger lacht

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