Sag es durch die Blume
Gedanken über die Blumensprache und ein klitzekleines Rosenmärchen
Blumen können sprechen und wer die Blumensprache versteht, kennt auch die Botschaft, die ein Blumenstrauß als stummer Bote überbringt.
„Ich liebe dich!“, sagt zum Beispiel die rote Rose zu dir. Aber Halt! Nicht die Rose ist’s, die dich liebt, sondern der Mensch, der dir die Rosen geschenkt hat. Damit hat er ‚durch die Blume’ mit dir gesprochen und diese Botschaft klingt viel netter als es Worte auszudrücken vermögen.
Jede Blume hält, so heißt es, eine andere Nachricht bereit. Das Edelweiß zum Beispiel sagt dir „Du bist schön!“, „Du bist lieb und machst mich glücklich“, ruft die Margerite und das Vergissmeinnicht bittet „Vergiss mich nicht und denk an mich!“ Es ist eine nette Sprache, die die Blumen so sprechen. Sie können aber auch weniger schöne Dinge zu dir sagen. „Was bist du aber eitel!“, ruft dir zum Beispiel die Narzisse zu. „Man muss aber auch mal schweigen können“, mahnt der Klatschmohn oder „Lass mich in Frieden“, mault die Wucherblume.
Viele Beispiele der Blumensprache gibt es und es ist eine schöne Sitte, dass sich Menschen durch Blumen Botschaften senden. Doch ehrlich, alle Blumen mögen dich leiden und wenn du ihre Sprache verstehst, wird dich jede Blume, sei es in einem Strauß, auf der Wiese oder einsam am Wegrand, freuen.
© Elke Bräunling
Der Traum der kleinen Rosenblüte
„Etwas ganz besonderes möchte ich sein“, sagte das Röslein zu seinen Freunden ringsum, den Bienen, den Käfern, den Schmetterlingen und natürlich allen Rosenkollegen am Strauch.
Die aber lachten nur.
Das Röslein errötete, doch es glaubte an seinen Traum.
„Ich werde es schaffen“, murmelte es. „Weil ich nämlich an mich glaube.“
Und während es an diesem milden, sonnigen Tag turbulent zuging, blinzelte das Röslein ein wenig verschämt auf den Weg, der draußen am Gartenzaun verlief.
Plötzlich griffen Kinderhände nach seiner Blüte.
„Die ist besonders schön rosa“, sagte ein kleiner Junge zu seiner Freundin. „Ich schenke sie dir.“
Und – eins, zwei, drei – zupfte er alle Blütenblätter vom Kopf der kleinen Rose und malte damit einen kleinen, rosafarbenen Stern in den Sand.
Da freute sich das Röslein, während sich seine Kollegen und Freunde im Rosenbusch doch mächtig wunderten.
Träume können eben doch wahr werden.
Manchmal…
© Elke Bräunling
Sag es durch die Blume, Bildquelle © Buergerforum/pixabay