Die Sache mit Mama und Papa
Familiengeschichte – Am liebsten ist Marco mit Mama und Papa zusammen, doch da gibt es ein Problem
Samstag ist Papa-Tag. An diesem Tag ist Marco bei Papa. Die anderen sechs Tage in der Woche wohnt Marco bei Mama.
„Das ist doof“, sagt Marco oft. „Viel lieber würde ich immer mit Mama und Papa zusammen sein.“
Doch Marco weiß, dass das nicht geht. Seine Eltern haben es ihm erklärt, und Marco versucht, es zu verstehen. Das ist schwer. Marco hat doch beide lieb.
So ist er traurig, wenn er samstags zu Papa geht, weil Mama dann den ganzen Tag alleine ist. Und wenn Mama ihn am Abend abholt, ist Marco wieder traurig, denn nun ist Papa alleine. Marco will aber nicht, dass Mama und Papa alleine sind. Alleine sein ist gemein. Doch was kann Marco tun? Er kann sich doch nicht auseinander schneiden?
So besucht er an den Samstagen Papa, und dann machen sie einen Stadtbummel, gehen essen, fahren in den Zoo oder raus aufs Land oder sie spielen und erzählen und erzählen. Sonntags dann ist Mama-Tag. Marco und Mama gehen bummeln, essen, sie fahren in den Zoo oder ‚raus aufs Land oder spielen und erzählen und erzählen.
Oft ist Marco zwei Mal an einem Wochenende im Zoo oder auf dem Land oder beim Stadtbummel gewesen. Das ist langweilig.
„Können wir den Papa-Tag und den Mama-Tag nicht gemeinsam verbringen?“, fragt Marco Papa.
„Nein“, sagt Papa. „Das geht nicht.“
„Zusammen mit Papa wäre es viel schöner“, schlägt Marco Mama vor.
„Geht nicht und basta“, sagt Mama.
Wenn Mama ‚basta‘ sagt, hat Betteln keinen Sinn. Marco weiß das, und er sagt nichts mehr von einem gemeinsamen Papa-und Mama-Tag. Doch bald hat er Geburtstag, an einem Samstag, einem Papa-Tag. Marco möchte dieses Mal keine Geschenke haben und keine Geburtstagsfeier, keinen Geburtstagskuchen, keine Negerküsse, keine Grillwürstchen und keine Schnitzeljagd. Nein, Marco weiß genau, was er sich wünscht, und dieses Mal können sie nicht ‚nein‘ und ‚geht nicht‘ und ‚basta’ sagen, oder?
© Elke Bräunling
Der Schrei, Bildquelle © Mandyme/pixabay
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Nein, da können sie nicht NEIN sagen und das ist gut so!
Schöne Geschichte, liebe Elke!
Liebe Grüße
Regina
Es ist halt schwer und ich bin so froh, kein Scheidungskind zu sein.
Lieber Gruß und ein Dankeschön
Ele
Einem netten Zufall verdanke ich Ihre Leseproben und bin sehr angetan von den inhaltlich so lebensnah geschriebenen kleinen Geschichten.
Liebe Frau Bräunling , als Ehrenamtlicher begleite ich regelmäßig mit kleinen Geschichten , einem Quiz von ,, vergessenen,, Begriffen , Gedichten und humorigem ,, Selbstgebranntem ,, die nachmittäglichen Singstunden im Alten-und Pflegeheim in Heddesheim.
Ich bedanke mich ganz einfach bei Ihnen für die Anregungen , die ich dort gerne mit einbringen möchte.
Mit freundlichem Gruß
Hubert Kolkhorst
Danke für Ihr nettes Schreiben. Ich freue mich immer sehr zu hören, dass meine Texte bei Kindern und Erwachsenen gleichsam gut ankommen und gerne gehört werden. Das macht Mut zum Weiterschreiben.
Ihnen alles Gute und weiter viel Spaß mit den Texten
Lieber Gruß
Elke