Der Stern im Nussbaum
Der Stern im Nussbaum
Eine Novembergeschichte über Licht, Freundschaft und kleine Wunder
„Manchmal leuchtet ein Stern nicht am Himmel – sondern im Herzen eines Menschen.“
Ein geheimnisvoller Stern im Nussbaum bringt Licht in einen grauen Novembermorgen … und verbindet die Menschen im ganzen Viertel. Eine warme Geschichte über Freundlichkeit, Wunder und das kleine Leuchten, das in jedem von uns steckt.
Mit einfacher Lesefassung, Fragerunde und Ausmalbild für Grundschule & Familie.
Der Stern im Nussbaum
Eines Morgens im November entdeckte Mara von ihrem Fenster aus einen Stern. Er hing in der breiten Krone des alten Walnussbaums, der im Nachbargarten stand.
Mara staunte. Toll sah der Stern aus. Er glitzerte und funkelte wie eine kleine Sonne.
Sein Licht fiel über alle Gärten und machte den grauen Morgen hell.
„Wer hat bloß diesen schönen Stern aufgehängt?“, fragte sich Mara. „Doch nicht der alte Ludwig? Der ist doch immer so griesgrämig, und Sterne sind ihm egal. Komisch.“
Schnell lief sie hinunter zu Mama, die gerade das Frühstück machte.
„Mama, hast du schon den Stern gesehen?“, fragte sie aufgeregt und zog ihre Mutter zum Fenster.
„Oh wie schön!“ Mama staunte. „Ich habe mich schon gewundert, warum es heute Morgen so hell ist. Sieh nur, wie er leuchtet!“
„Ist es ein Zauberstern vielleicht?“, überlegte Mara.
Mama lächelte. „Oder jemand wollte dem alten Ludwig einfach eine kleine Freude machen.“
„Hm.“ Mara dachte nach. „Vielleicht beides.“
Draußen standen Nachbarn und zeigten auf den Baum. Sie lächelten.
Niemand wusste, woher der Stern kam. Nur eines war klar: Seit er da im Nussbaum hing, grüßten die Menschen einander freundlicher als sonst.
Nur der alte Ludwig ließ sich nicht blicken. Er kam nicht in den Garten, und niemand sah ihn am Fenster.
Das blieb auch auch so. Der Stern strahlte und der alte Ludwig fehlte.
Bald begannen sich die Nachbarn Sorgen zu machen.
„Vielleicht ist er krank“, überlegten sie.
„Oder er hat das Licht gar nicht bemerkt“, meinte jemand.
Sie hatten viele Fragen, aber keiner wagte es, an Ludwigs Tür zu läuten. Man wollte ihn ja nicht stören.
So vergingen die Tage, und die Weihnachtszeit kam näher.
In der Nacht vor dem ersten Advent wachte Mara sehr früh am Morgen auf. Seltsame Geräusche von draußen hatten sie geweckt. Geister etwa?
Hastig schlich sie ans Fenster. Und staunte!
Da stand der alte Ludwig auf einer Leiter mitten im kalten Novemberwind. Ganz vorsichtig hängte er einen zweiten Stern in den Nussbaum. Einen goldenen, der still glühte. Immer wieder sah er sich hastig um, ob ihn jemand beobachtete.
Mara hielt den Atem an. „Also doch!“, flüsterte sie.
Und so leuchteten nun zwei Sterne im Baum. Ihr Licht war weich und wie verzaubert, und alle, die vorbeikamen, freuten sich.
Am Abend dann gab es noch mehr „Garten“-Sterne im Wohnviertel: Einer hängte einen kleinen Stern in die Zweige des Kirschbaums in seinem Garten, ein anderer schmückte eine kleine Birke mit Sternenlichtern und die Schmidtkinder banden eine helle Kette mit winzig kleinen Sternchen um den Gartenzaun.
Es wurde heller im Viertel. Fast jeder wünschte sich, nun auch ein Sternenfunkeln in seinem Garten zu haben, und bald funkelte das ganze Viertel in warmem Licht.
Mara freute sich. Es war so schön, dass man Herzklopfen bekam.
„Manche Sterne hängen am Himmel. Andere wachsen in Menschen, die man fast vergessen hat.“
Diesen Satz hatte Uroma Berthe einmal zu ihr gesagt und nun verstand sie die Worte erst so richtig.
© Elke Bräunling
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AUSMALBILD

Einfache Fassung für Erstleser
Der Stern im Baum
Kurze Geschichte in einfacher Sprache
Es ist ein Morgen im November.
Mara schaut aus dem Fenster.
Da sieht sie etwas im Baum.
Etwas Helles. Etwas Wunderschönes.
Einen Stern.
Er hängt oben im Walnussbaum.
Der Stern leuchtet.
Warm. Still. Wie eine kleine Sonne.
Mara staunt.
„Wer hat den Stern aufgehängt?“, denkt sie.
War es der alte Ludwig?
Er mag doch keine Sterne.
Mara läuft zu Mama.
„Mama! Ein Stern im Baum!“
Mama kommt ans Fenster.
„Oh! Wie schön!“, sagt sie.
Draußen bleiben die Nachbarn stehen.
Sie schauen nach oben.
Sie lächeln.
Niemand weiß, woher der Stern kommt.
Seit der Stern da ist, sind die Menschen freundlicher.
Sie grüßen. Sie lächeln.
Nur der alte Ludwig kommt nicht in den Garten.
Keiner sieht ihn. Keiner weiß, wie es ihm geht.
Die Tage vergehen.
Der Advent kommt näher.
Eines frühen Morgens wacht Mara auf.
Sie hört ein Geräusch draußen.
Ganz leise steht sie auf.
Ganz leise geht sie ans Fenster.
Da sieht sie ihn.
Den alten Ludwig.
Er steht auf einer Leiter.
Im kalten Wind.
In seiner Hand hält er einen zweiten Stern.
Einen goldenen Stern.
Der glüht leise.
Ludwig schaut immer wieder hin und her, ob ihn jemand sieht.
Mara hält den Atem an.
„Also doch!“, flüstert sie.
Nun hängen zwei Sterne im Baum.
Sie leuchten warm. Weich.
Wie ein kleines Wunder.
Die Menschen freuen sich.
Am Abend hängen noch mehr Sterne in den Gärten.
Im Kirschbaum.
In der Birke.
Am Zaun.
Bald glitzert das ganze Viertel.
Warm. Hell. Freundlich.
Mara bekommt Herzklopfen.
So schön ist es.
Da denkt sie an Uroma Berthe.
Sie hat einmal gesagt:
„Manche Sterne hängen am Himmel.
Andere wachsen in Menschen.“
Jetzt versteht Mara den Satz.
Ganz genau.
© Elke Bräunling
FRAGERUNDE FÜR KINDER
zur Geschichte „Der Stern im Nussbaum“
🌟 1. Schau-genau-Fragen
(für Kinder, die erst ins Gespräch kommen müssen)
1 Wo sieht Mara den Stern zum ersten Mal?
2 Welche Farbe hat der Stern?
3 In welchem Baum hängt er?
4 Wen holt Mara sofort dazu?
5 Wie fühlen sich die Nachbarn, als sie den Stern sehen?
🌟 2. Fühl-Fragen
(für Herz, Mitgefühl & kleine Aha-Erlebnisse)
6 Wie fühlt sich Mara beim Anblick des Sterns?
7 Warum machen sich die Menschen Sorgen um Ludwig?
8 Wie glaubst du, fühlt sich Ludwig in der dunklen Nacht, als er den zweiten Stern aufhängt?
9 Wie fühlt sich das Viertel an, als überall Sterne hängen?
10 Was bedeutet der Satz von Uroma Berthe für dich?
🌟 3. Denk-und-Staun-Fragen
(für Fantasie und kleine Weisheiten)
11 Warum versteckt sich Ludwig zuerst vor den Menschen?
12 Kann ein Stern im Baum wirklich etwas verändern?
13 Warum werden Menschen manchmal freundlicher, wenn etwas Schönes passiert?
14 Was könnte Ludwig gedacht haben, als er den zweiten Stern aufgehängt hat?
15 Was braucht ein Mensch, damit „ein Stern in ihm wächst“?
🌟 4. Kreativ-Fragen
(zum Malen, Erzählen, Fantasieren)
16 Wenn du auch einen Stern in einen Baum hängen würdest: Wie sähe er aus?
17 Wo würdest du deinen Stern aufhängen?
18 Welche Farbe hätte dein Lieblingsstern?
19 Was würde dein Stern sagen, wenn er sprechen könnte?
20 Male oder erzähle: Wie sieht ein „Menschenstern“ aus?
🌟 5. Mut-und-Herz-Fragen
(für Kinder, die ein bisschen weiterdenken möchten)
21 Hältst du manchmal Licht für andere Menschen fest?
22 Welche kleinen Dinge machen andere froh … so wie der Stern im Baum?
23 Wen könntest du heute mit einem kleinen „Stern“ überraschen?
24 Wie leuchtet ein Herz?
25 Und: Hast du heute vielleicht selbst schon ein bisschen geleuchtet?
© Elke Bräunling


Vielen Dank für deine tollen Geschichten. Sie erfreuen bei uns in der Frühförderung nicht nur die Kleinen sondern auch alle Lehrerinnen und Erzieher!
Danke für deinen Besuch. Ich freue mich für deine anerkennenden Worte und wünsche dir noch viel Freude mit den Geschichten im Blog. 🌺
Liebe Grüße, Elke