Der kleine Regentropfen und der feine Platz zum Schlafen

Der kleine Regentropfen und der feine Platz zum Schlafen

Regengeschichte für KinderTitelbild + Text + Ilustration: Ein Regentropfen mit neugierigem Gesicht fällt bei einem GEwitterregen auf die Erde inmitten der Blumen

Auch Regentropfen wünschen sich ab und zu eine Ruhepause im Gewitterreigen

„Hier können sie mich nicht finden, die Strahlen der Sonne, freute sich der kleine Regentropfen – und schlief zufrieden ein.“

Manchmal ist selbst für die kleinsten Regentropfen der Sommerregen ganz schön anstrengend. Immer müssen sie von der Wolke zur Erde reisen, werden vom Wind umhergewirbelt oder von der Sonne wieder eingesammelt.
In dieser Geschichte findest du heraus, wie ein kleiner Regentropfen endlich einen Platz zum Ausruhen findet – ganz heimlich und wunderbar still. Eine liebevolle Regengeschichte zum Träumen, Vorlesen und Ausmalen.

 

Der kleine Regentropfen und der feine Platz zum Schlafen

Wie so oft in diesem Sommer hatte die dicke Wolke den kleinen Regentropfen mit all den anderen Regentropfen wieder einmal ausgespuckt und zur Erde hinab geschickt. Dieses Mal begleiteten sie ein Gewitter und das hatte es sehr eilig. Im Schlepptau von Blitz und Donner und Wind jagten die Regentropfen blitzschnell auf das Land zu. Wo sie wohl landen würden?
Dieses Mal lagen keine Häuser und keine Straßen aus hartem Beton vor ihnen, sondern ein Garten.
„Wir haben Glück!“, rief der kleine Regentropfen seinen Kollegen zu. „Ein Beet mit bunten Blumen sehe ich vor mir. Hier wird es uns gefallen!“
Ilustration: Ein Regentropfen mit neugierigem Gesicht fällt bei einem GEwitterregen auf die Erde inmitten der BlumenDie anderen Regentropfen antworteten nicht. Sie waren müde und der Erdenplatz, den sie besuchen würden, war ihnen egal. Mit einem ‚Platsch‘ stürzten sie an zwei Pfirsichbäumen vorbei auf ein Blumenbeet zu. Sie landeten in den Blüten und Blättern eines Lavendelstrauchs. Ein guter Platz.

Der kleine Regentropfen schnupperte.
„Hm! Hm! Wie süß es hier duftet!“, freute er sich. „Schön ist es bei dir! Hier möchte ich gerne länger bleiben. Sag, du liebe, feine Blume, hast du ein schattiges Plätzchen für mich? Verstecken möchte ich mich vor den Strahlen der Sonne. Sie sollen mich nicht gleich wieder auffressen und in den Wolkenhimmel zurück tragen. Hörst du, fremde Blume? Es ist nämlich so, dass ich und die …“
Er kam nicht weiter. Eine Windböe fuhr mit einem heftigen Peitschen durch den Garten und die Bäume, Sträucher, Blumen und Gräser neigten sich für einen Moment fast bis zum Boden. Auch der Lavendelstrauch erbebte. Weil er sich so sehr im Wind schüttelte, konnte sich der kleine Regentropfen nicht länger an ihm festhalten. Mit einem weiten Schwung flog er durch die Luft und landete an der Wand des Felsens, der sich hinter dem Blumenbeet erhob.
Was war der kleine Regentropfen da erschrocken!
„Ha-halt!“, rief er. „Mir ist schwindelig. Hi-hilfe! Was wird mit mir?“
Noch ehe er sich versah, tropfte er Stück für Stück für Stück den Felsstein abwärts zu Boden und landete in einer kleinen Felsnische.
Ilustration: Ein Regentropfen sitzt müde am Fuß einer Höhle und schläftDer kleine Regentropfen atmete auf. Das war ja noch einmal gut gegangen. Hier war Platz und hier konnte er sich ein bisschen ausruhen. Neugierig sah er sich um. Dunkel war es und sandig.
„Hier können sie mich nicht finden, die Strahlen der Sonne“, freute er sich. „Was für ein Glück ich doch habe! Endlich kann ich einmal so richtig ausschlafen und dann werde ich auf …“
Er kam nicht weiter, denn da war er auch schon eingeschlafen. Diese Sommerregenzeit war doch sehr anstrengend und schlafen muss jeder einmal. Auch ein kleiner Regentropfen.

© Elke Bräunling

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AUSMALBILD

Ausmalbild: Ein Regentropfen mit neugierigem Gesicht fällt bei einem GEwitterregen auf die Erde inmitten der Blumen

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