Herbstputz am Bach

Umweltgeschichte für Kinder – Mancherorts lässt der Sommer ganz schön viel Schmutz zurück. Oder sind’s die Menschen, die ihren ‘Müll’ in der Natur ‘vergessen’?

Aufgeregt kamen Anja, Marie, Erik und Simon in die Schule. Sie waren so wütend, dass sie wild durcheinander schimpften.
„Was ist los?“, fragte Herr Hartmut, der Klassenlehrer.
„Eine Riesensauerei ist los“, wütete Pit.
„Nein“, sagte Anja. „Schweine würden so etwas nie tun?“
„Stimmt!“, rief Marie. „Das tun nur Menschen.“
„Was denn?“, fragte Herr Hartmut wieder. „Was ist passiert?“
Nur langsam konnten sich die vier beruhigen.
„Wir haben eine Radtour in den Wald zum Mühlbach gemacht“, erklärte Marie schließlich.
„Und wisst ihr, was wir dort gefunden haben?“, brüllte Simon. „Einen zugemüllten Grillplatz mit Glasscherben, Flaschen, Dosen, Tüten und Zigarettenkippen.“
„Und weiter unten liegt Abfall im Bach“, ereiferte sich Anja. „Matratzen, Stühle, Autoreifen und noch mehr so Kram.“
„Fische aber“, klagte Marie, „haben wir keine gesehen. Überall liegt bloß Dreck.“
Noch eine ganze Weile schimpften die vier. Sie konnten sich gar nicht beruhigen.
Ihre Mitschüler und Herr Hartmut waren entsetzt. Und wütend.
„Warum tun Menschen so etwas?“, fragte einer schließlich.
Darauf wusste niemand eine Antwort, und es gab eine lange Diskussion.
„Ich mag es nicht leiden, wenn der Müll dort liegen bleibt“, sagte Anja schließlich.
„Wir auch nicht“, schlossen sich die anderen an.
„Ach was“, meinte Tom. „Aufräumen lohnt nicht. Die Leute werfen ja doch immer wieder ihren Müll dort hin.“
„Wenn jeder so denkt“, rief Marie, „wäre die Erde nur noch ein Müllhaufen.“
„Aber was können wir Kinder schon tun?“, fragte Martin ratlos.
„Ist doch klar!“, rief Simon. „Wir räumen den Bach auf.“
„Und wir gründen eine Umweltputzkolonne“, schlug Anja vor.
Herr Hartmut nickte zustimmend. „Gute Idee, vorausgesetzt, ihr duldet auch Erwachsene in eurer Putzbande?“
„Aber ja!“, riefen alle einstimmig, und Herr Hartmut lächelte. „Was haltet ihr davon, wenn wir am nächsten Wochenende ein ´Aufräumfest´ veranstalten?“
Die Klasse war begeistert, und Erik schlug vor: „Und unsere Eltern bringen wir auch gleich mit. Das wird ein tolles Fest.“
Und das wurde es auch. Viele Eltern fanden die Idee mit der Umweltputzkolonne so prima, dass sie mithalfen. Sie brachten auch genügend Proviant mit: Brötchen, Würstchen, Hamburger, Gulaschsuppe, Käsebrote, Saft, Kuchen, Schokolade, Äpfel und andere leckere Dinge, die bei einer anstrengenden Putzaktion gut schmeckten. Aber es wurde nicht nur gegessen. Nein, einen hohen Müllberg trug die Putzkolonne zusammen, und alle waren sehr stolz, als der Bach wieder sauber war.
„So eine Putzaktion“, rief Erik fröhlich, „ist viel besser, als immer nur über den Mülldreck zu schimpfen!“
„Und wie!“, riefen alle wie aus einem Mund.
Stimmt. Oder?

© Elke Bräunling


Aufräumtage, Bildquelle © blickpixel/pixabay

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