Max und der Luftballonstrauß
Fröhliche Kindergeschichte vom großen bunten Luftballonstrauß auf dem Rummelplatz
Auf der Kirmes hält ein Mann einen dicken, bunten Luftballonstrauß in den Händen und verkauft Luftballons.
Max will gleich den ganzen Luftballonstrauß haben.
„Der ist viel zu groß für dich“, sagt Papa und lacht.
Dann geht er mit Max zum Karussell, zum Riesenrad, zur Geisterbahn und den Boxautos. Max aber will weder Karussell noch Riesenrad, Geisterbahn oder Boxauto fahren. Er will auch keinen Mohrenkopf essen, keine Zuckerwatte, kein Würstchen und kein Fischbrötchen. Nein, den Luftballonstrauß will er haben. Sonst nichts.
Papa seufzt und Max zieht ihn zu dem Luftballonverkäufer zurück.
Der Strauß ist schon kleiner geworden und Max drängt:
„Bitte, Papa, wir müssen uns beeilen, sonst ist es kein rechter Luftballonstrauß mehr.“
Prüfend blickt Papa die Luftballons an. Er seufzt noch einmal, zückt den Geldbeutel und kauft für Max den ganzen übrig gebliebenen Strauß.
Max ist glücklich. Stolz und sehr vorsichtig trägt er seine bunten Luftballons über den Kirmesplatz. Die Leute lachen, als sie den kleinen Max mit den großen Strauß sehen. Auch Papa lacht. Zu komisch sieht das aus.
Das findet auch der Wind, als er Max mit den Luftballons kommen sieht. Er fegt hinter den Bäumen hervor zu einem kleinen Luftballon-Windspielchen.
„Huiii!“, macht der Wind.
„H-h-hiiilfe!“, ruft Max. Er hat Mühe, seinen Strauß festzuhalten. Große Mühe sogar und ehe Papa eingreifen kann, fegt der Wind wieder so heftig heran, dass der Luftballonstrauß wie ein Flugdrache in die Lüfte steigt und mit Max langsam himmelwärts schwebt.
Max klammert sich an den Luftballons fest. Er will sie nicht so einfach hergeben. Außerdem gefällt es ihm, ein bisschen am Himmel herumzufliegen. Was für ein Abenteuer!
Hoch geht es und immer höher. Bald sind die Straßen und der Kirmesplatz klein wie Spielzeug. Auch Papa kann Max nur als winzig kleines Pünktchen erkennen, das aufgeregt auf dem Parkplatz hin- und herläuft. Er lacht. Zu lustig sieht das Papa-Pünktchen aus. Er blickt zu den Luftballons über ihm. Die tanzen mit dem Wind um die Wette und lachen ihm zu. Da wird Max immer mutiger.
“Juchhu!”, ruft er, “Ich kann fliegen. Schööön ist das!”
Für einen Augenblick schließt er verträumt die Augen. Als er sie wieder öffnet, steht er neben Papa auf dem Parkplatz.
Komisch. Max wundert sich. Hat er diesen Himmelsausflug nur geträumt?
Verstohlen blickt er zu dem Luftballonstrauß in seiner Hand. Leise schaukelt der über seinem Kopf im Wind hin- und her. Ihm ist, als lachten ihm die Luftballons zu. Max lacht zurück und vor lauter Lachen lässt er für eine winzige Sekunde die Schnur seines Straußes los.
Huuui!!! fegt der Wind herbei und der Luftballonstrauß schwebt sacht und ohne Max himmelwärts.
„Viel Spaß da oben!“, ruft Max ihm nach dem ersten Schrecken hinterher. „Fliegen macht Spaß. Ihr werdet es sehen!“
Papa wundert sich nicht schlecht. „Und du bist nicht traurig?“, fragt er.
Max schüttelt den Kopf. „Luftballons sind doch zum Fliegen da“, erklärt er ihm. „Wozu denn sonst?“
Ja, wozu sonst?
© Elke Bräunling
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Bildquelle © Hans/pixabay
Max und der Luftballonstrauß, gemalt von meiner Kollegin Sonja Mengkowski
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