Zweiminutengeschichten Fastnacht mit Rabe, Hexe und Wintergeist

Drei kleine Zweiminutengeschichten
von der Fastnacht mit Rabe, Hexe und Wintergeist

 

Der kleine Rabe und der Luftschlangenbaum
Die Fastnachtshexe und der seltsame Zauberer
Der kleine Wintergeist feiert Fastnacht

 

Der kleine Rabe und der Luftschlangenbaum
Kleine Luftschlangengeschichte – Kurze Fassung in einfacher Sprache

Eines Spätwintertages fand der kleine Rabe bei einem Ausflug in die Stadt eine Tüte mit bunten Papierröllchen. Die brachte er mit heim ins Rabenwäldchen.
“Die ganze Stadt ist voll mit diesem Bunt“, sagte er. “Sogar auf den Köpfen der Menschen liegen kleine runde, bunte Dinger. Die Menschen feiern dort ein Fest, das Fastnacht heißt. Sie sind sehr fröhlich dabei.“
Der kleine Rabe hatte mit diesem ‚Fastnacht‘ nicht viel am Hut. Er setzte sich auf seinen Lieblingsbaum und rupfte an der Verpackung der Tüte. Endlich riss die Folie auf, und viele bunte Röllchen lagen vor ihm.
“Was ist das nun wieder?“, murmelte er und nahm ein rotes Röllchen in den Schnabel.
Im gleichen Moment löste sich das Papierding auf und eine lange, rote Luftschlange kringelte sich vom Schnabel des kleinen Raben bis fast hinunter auf den Boden. Das sah hübsch bunt und lustig aus. Der kleine Rabe freute sich und hängte die Luftschlange an einen Ast.
Er nahm das zweite Röllchen, das dritte, vierte und all die anderen. Am Ende saß er in einem bunten Luftschlangenbaum.
“Schöööön!“, freute er sich. “Nun ist es hier fast so bunt wie in der Stadt. Dieses Fastnachts-Fest ist doch gar nicht so übel!“
Das sagten auch die anderen Raben, als sie später den ‚Fastnachtsbaum‘ entdeckten.
© Elke Bräunling
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Die ursprüngliche lange Fassung dieser Geschichte findest du hier: Der kleine Rabe und der Luftschlangenbaum

Die Fastnachtshexe und der seltsame Zauberer
Kleine Maskengeschichte – Kurze Fassung in einfacher Sprache

„Ich mag mich nicht leiden“, sagte die schaurige Fastnachtshexe. „Ich bin so grässlich hässlich mit meiner Maske. Warum blicke ich so grimmig drein? Ich jage den Kindern ja Angst ein!“
Das stimmte. Die Hexe grinste so grausig beim Fastnachtszug, dass die Kinder vor ihr flohen.
Das machte sie ganz traurig.
“Die Kinder sollen mich lieb haben. Und sie sollen über mich lachen“, rief sie. „Ich möchte eine liebe, freundliche Hexe sein.“
“Nichts leichter als das”, sagte der Zauberer mit dem Schweinekopfgesicht, der hinter ihr im Faschingszug durch die Straßen lief. “Soll ich dich verzaubern?”
“Verzaubern? Du?” Misstrauisch starrte die Hexe den Zauberer an, der mit seinem Schweinegesicht sehr seltsam aussah.
Der Zauberer nickte eifrig. “Ich kann dir ein fröhliches Clownsgesicht zaubern, so wie meines eines ist?”
“Das soll ein Clownsgesicht sein?”, rief sie und stupste auf des Zauberers Schweinerüssel.
“Na ja!” Der Zauberer zuckte verlegen mit den Schultern. “Aller Anfang ist schwer, aber ein wenig ähnele ich doch einem Clown, oder?”
Jetzt konnte die Hexe nicht länger ernst bleiben. Sie lachte und lachte.
“Einem Schweineclown ähnelst du höchstens”, kicherte sie.
Dann rannte sie schnell den anderen Hexen hinterher.
Weil sie nun so fröhlich lachte, wirkte ihr Hexengesicht gar nicht mehr so hässlich und die Leute am Straßenrand lachten. Auch die Kinder.
“Das ist die schönste Hexenmaske vom Festzug!”, rief ein kleines Mädchen und klatschte voller Freude in die Hände.
Da freute sich die Hexe. Sie wollte nie mehr etwas anderes sein als eine Hexe mit einer grausigen Hexenmaske.
© Elke Bräunling
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Die ursprüngliche lange Fassung dieser Geschichte findest du hier: Die Hexe und der seltsame Zauberer

 

 

Der kleine Wintergeist feiert Fastnacht
Kleine Fastnachtsgeschichte – Kurze Fassung in einfacher Sprache

Laut ging es zu im Tal. Clowns, Hexen, Schellengeister und Zottelmonster zogen durch die Straßen. Sie polterten, knallten, rasselten, heulten und johlten. Es klang zum Geisteraustreiben!
“Hoho!“, brüllte der kleine Wintergeist auf dem Berg. “Was für ein Schreckenslärm!“
Er blies eine frostkalte Atemwolke in die Luft und machte sich auf den Weg ins Tal. Hier war es noch lauter.
Die bunten Gestalten sangen ein gemeines Lied:
“Wir treiben heut den Winter aus…!“
Der kleine Wintergeist verzog das Gesicht und sah dabei gar nicht mehr wie ein grausig wilder Geist aus.
“Wer bist du?“, rief eine Hexe.
„Ich bin ein Wintergeist und ich lasse mich von niemandem verjagen!“
“Huuh!“, rief die Hexe. “Ich bin eine Hexe und verjage alle Wintergeister. Huuh!“
Sie packte den kleinen Wintergeist und zog ihn mit sich zu den bunten Gestalten.
Die fassten ihn an den Schultern und tanzten los. Gemeinsam tobten sie durch die Straßen und sangen: “Wir treiben heut den Winter aus …“
Immer lauter und fröhlicher ging es zu.
Dem kleinen Wintergeist wurde es warm unter seinem Pelz. Das Tanzen machte Spaß. Ausgelassen tänzelte er mit dem bunten Völkchen durch die Straßen und sang:
“Wir treiben heut den Winter aus …“
Und er freute sich dabei.
‚Fastnacht ist ja so schön!‘, dachte er. ‚Auch ein Wintergeist muss schließlich mal eine Winter-Pause machen!‘
© Elke Bräunling
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Die ursprüngliche lange Fassung dieser Geschichte findest du hier: Der kleine Wintergeist feiert Fasching

Luftschlangenspaß, Bildquelle © anncapictures/pixabay

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