Fünf Geschichten von Erlebnissen im Sommerwald

Fünf Geschichten von Erlebnissen im Sommerwald

Waldgeschichten für Kinder

„Wer den Wald mit Kinderaugen sieht, entdeckt jeden Tag ein neues Abenteuer.“

Titelbild und einleitender Text + Illu zu "Fünf Geschichten von Erlebnissen im Sommerwald"Der Sommerwald steckt voller kleiner Wunder und großer Abenteuer. In diesen fünf Geschichten begleiten Kinder ihre Großeltern auf spannenden Wanderungen, helfen beim Aufräumen einer Waldwiese, sammeln süße Heidelbeeren, begegnen einem Jungen aus der Steinzeit und suchen nach vergessenen Schätzen. Dabei lernen sie nicht nur den Wald mit seinen Tieren und Pflanzen besser kennen, sondern auch, wie wichtig Zusammenhalt, Fantasie und Achtsamkeit gegenüber der Natur sind.
Alle Geschichten laden zum Schmunzeln, Staunen und Nachdenken ein – und mit den passenden Ausmalbildern können Kinder ihre Erlebnisse im Kopf noch einmal bunt werden lassen.

Noch mehr Sommerwald-Geschichten findest du hier: Fünf Geschichten vom märchenhaften Sommerwald

 

Spaß im Wald

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Pinterestpin der Geschichte "Im Wald und bei den Räubern" aka "Spaß im Wald"

Fröhliche Kindergeschichte vom Wandern – Mit Opa im Wald ist es manchmal so spannend

Gerne gehen Pia und Pit mit Opa in den Wald. Und besonders gerne begleiten sie ihn, wenn er einen Besuch im Kaffeegarten des alten Forsthauses vorschlägt. Dort gibt es den besten Beerenkuchen mit Schlagsahne und Vanilleeis auf der Welt, finden die Geschwister. Und den besten Kaffee, sagt Opa. So richtig zum Genießen.
Und heute Nachmittag haben alle drei große Lust auf ein kleines Genießen. Es ist schon später am Nachmittag, als sie diese Lust auf einen Besuch im Waldcafé verspüren und deshalb brechen sie auch später als gewohnt auf. Zielsicher steuern die Geschwister auf die Garage zu. Doch Opas Auto ist mit Oma unterwegs. So ein Pech!
„Wo ist das Problem?“, fragt Opa. „Mit dem Auto fahren kann jeder. Wir laufen.“
Und schon marschiert er los, die Straße entlang, die zu den Weinbergen führt.
„Laufen? Den weiten Weg?“
Entsetzt stolpern die Kinder hinter Opa her. In den Wald gehen! Zu Fuß! Was für eine dumme Idee!
„Das sind mindestens sechs km oder mehr bis zum Forsthof“, mault Pit und deutet zum Waldrand hinüber. „So ein weiter Weg!“
„Das schaffe ich nie!“, behauptet Pia. „So weit an einem Stück bin ich noch nie gelaufen, glaube ich.“
„Sagt niemals ’nie‘! Und ‚weit‘ ist relativ“, brummt Opa und geht weiter. Dass er heimlich schmunzelt, sieht keiner.
„Und überhaupt“, beschwert sich Pit. „Bestimmt kommen wir viel zu spät im Forsthofgarten an und es gibt keinen Kuchen mehr und kein Eis. Und für dich, Opa, auch keinen Kaffee. Doof wäre das doch, oder? Und die weite Wanderung ist dann auch umsonst.“
„Und was machen wir dann?“, heult Pia auf. „Müssen wir im Dunkeln den Weg zurückgehen?“
Opa lacht. „Nein“, sagt er. „Wir werden wohl im finsteren Wald übernachten müssen. Und Hunger werden wir erleiden, frieren werden wir und …“
„…und dann kommen die wilden Waldtiere und fressen uns auf. So wie der Wolf bei Rotkäppchen“, sagt Pia.
„Oder die böse Hexe aus Hänsel und Gretel nimmt uns in ihrer Waldhütte gefangen“, prophezeit Pit düster.
„Genau!“, sagt Opa. „Und wenn wir ganz viel Pech haben, fallen wir in die Hände von Schinderhannes und seiner gefährlichen Räuberbande. Ich sage euch, da werden wir nichts zu lachen haben.“
Er beschleunigt seine Schritte und Pia und Pit eilen aufgeregt neben ihm her.
„Räuber?“, ruft Pit. „Das klingt spannend! Vielleicht nehmen sie uns in ihre Räuberbande auf und wir reiten mit ihnen durch die Wälder und rauben die geizigen Reichen aus. Das wäre toll!“
„Und wir treffen die sieben Zwerge“, malt Pia sich aus. „Die denken, ich sei Schneewittchen und so werde ich zu ihrer Prinzessin.“ Sie klatscht vor Vergnügen in die Hände. „Au ja! Schon immer wollte ich eine Prinzessin sein.“
„Und ich?“, fragt Opa. „Was wird mit mir in dieser Nacht im Wald?“
„Hihi!“, kichert Pia. “ Du bist Rumpelstilzchen und …“
„Nein, viel besser“, unterbricht Pit seine Schwester. „Du bist der gefährliche Burgdrache, der seit vielen hundert und mehr Jahren in einer Waldhöhle haust und Wanderer auffrisst.“
„Oha!“ Opa muss nun auch kichern. „Apropos ‚essen‘: Unsere kleine Wanderung hat mich mächtig hungrig gemacht. Ich freue mich auf ein großes Stück Beerenkuchen mit einer Riesenportion Schlagsahne. Los! Beeilen wir uns! Da vorne liegt das alte Forsthaus.“
„Das alte Forsthaus? Schon?“
Verwundert blicken sich die Geschwister um.
„Oh!“, ruft Pia. „Wir sind ja schon da!“
„Toll“, staunt Pit. „Vor lauter Erzählen habe ich gar nicht gemerkt, dass wir so weit gewandert sind. Bist du ein Zauberer, Opa?“
Opa nickt und grinst. „Und ratet, wen ich noch hierher gezaubert habe!“
„Oma!“, ruft Pia und deutet auf Opas Auto, das vor dem alten Forsthaus parkt. „Juchhu! Oma ist da!“ Voller Freude läuft sie in den Forsthausgarten.
„Toll!“, sagt Pit wieder. „Und auch ein bisschen schade. So eine Nacht im Wald bei den Räubern wäre bestimmt auch spannend gewesen.“

© Elke Bräunling

illustration: Waldwanderung mit Opa und 2 Kindern, gute Stimmung, Oopa erzählt

 

Hilfe für die Waldwiese

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Pinterestpin mit Textanfang "Hilfe für die Waldwiese"Umweltgeschichte für Kinder – Auf der Waldwiese kann man gut die Seele baumeln lassen

Eigentlich wollen sich Jana, Jan und Papa ins Gras legen, in den Himmel gucken, den Bienen beim Summen zuhören und – wie Papa sagt – ein bisschen die Seele baumeln lassen.
Die Seele soll baumeln? Das klingt komisch, findet Jana.
„Man braucht es ab und zu!“, erklärt Papa. „Es ist wie ausruhen, träumen und an etwas Schönes denken! Am besten geht das an einem Platz, an dem es ruhig ist und schön. Da kann man Dinge vergessen, die sonst nerven: Lärm, Stress und den Ärger bei der Arbeit …“
„… oder in der Schule!“, sagt Jan schnell.
„Und wenn deine Seele genug gebaumelt hat, dann geht es dir gut?“, fragt Jana, die das nicht so recht begreifen kann.
Papa nickt. „Viel besser fühle ich mich dann.“
„Toll!“ Das wollen Jana und Jan auch ausprobieren. Jana ist nämlich traurig, weil sie mit Lene gestritten hat, und Jan macht sich Sorgen wegen der Fünf im Diktat. Vielleicht fühlen sie sich nach dem ´Seele-baumeln´ besser?
Neugierig folgen sie Papa zur Wiese. Was aber ist das? Auf der kleinen Waldwiese hat jemand ein Mofa, Autoreifen, altes Werkzeug, Ölkanister, Matratzen und rostige Gartenmöbel abgestellt. Scheußlich sieht das aus.
„Also hier könnte ich keine Seele baumeln lassen“, stellt Jan fest.
„Ich auch nicht.“ Papa beginnt zu schimpfen. „So eine Gemeinheit. Die Wiese ist doch keine Müllhalde!“
„Arme Wiese“, sagt Jana leise. „Die Blumen und Gräser sind ja ganz zerdrückt und krumm.“
„Und da!“, ruft Jan aufgeregt. „Aus den Kanistern ist Öl geflossen. Ganz schwarz ist der Boden.“
Papa ist wutrot im Gesicht geworden. „Oh, wenn ich die erwische, die das getan haben …!“
Er zückt sein Smartphone und ruft gleich im Rathaus an. „Und nun”, sagt er dann, „sorgen wir hier für Ordnung. Einverstanden?“
„Einverstanden?“, rufen die Geschwister.
Dann räumen sie die Wiese auf. Den Abfall häufen sie am Rande des Parkplatzes zu einem hohen Müllberg zusammen. Ein schweres Stück Arbeit ist das, und die Drei sind ganz schön kaputt, als sie endlich fertig sind.
„Jetzt ist alles wieder sauber“, sagt Jana.
„Denkste!“, meint Papa und deutet auf die Ölflecken im Boden. „Oben hui und unten pfui!“
„Wie soll man denn die Erde sauber kriegen?“, fragt Jan.
Jana erschrickt. „Bleibt das Öl nun für immer im Boden?“
„Nein. Fachleute werden kommen und den Boden wieder reinigen. Dann können sie auch gleich unseren gesammelten Müllberg mitnehmen”, beruhigt sie Papa.
Dann setzen sie sich gemütlich auf einen Baumstamm, und Papa erzählt die Geschichte von den Seelenkindern, die überall auf Baumwipfeln, Blüten und Grashalmen sitzen und fröhlich lachen. Das ist an diesem Tag dann doch noch so etwas wie ‚Die-Seele-baumeln-lassen‘ für Jana, Jan und Papa.

© Elke Bräunling

Illustration: Kinder und Papa haben die Waldwiese aufgeräumt, Müll in Säcke gepackt, nun sitzen sie auf einem Baumstamm und reden miteinander

 

Im Heidelbeerwald

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Pinterestpin mit Textanfang von "Im Heidelbeerwald"Lustige Erntegeschichte – Heidelbeeren ernten ist eine sehr mühselige Sache

Im Wald sind die Heidelbeeren reif. Wie jedes Jahr haben die Kinder der Grundschule einen freien Heidelbeertag. Da gehen alle Klassen in den Wald zur Heidelbeerernte.
Max ist nach dem Umzug aufs Land heute zum ersten Mal dabei und kennt Heidelbeeren nur vom Markt. Er isst sie aber für sein Leben gern. Deshalb nimmt er den größten Korb mit, den er finden kann.
Seine Klassenkameraden lachen.
„Diesen Korb willst du füllen?“, fragen sie. „Höhö! Das schaffst du nie.“
Max lacht auch. Vor allem lacht er über die kleinen Eimerchen und Körbchen der anderen Kinder. Da ist doch nur wenig Platz für die vielen leckeren Beeren. Damit lohnt es sich doch gar nicht, in den Wald zu gehen.
Das Lachen aber vergeht ihm rasch, als er die kleinen blauen Beeren an den niedrig wachsenden Büschen sieht. Was für eine mühselige Arbeit es ist, die zu pflücken!
Besorgt blickt Max auf seinen Korb. Nie würde er es schaffen, ihn zu füllen. Und dann würden sie ihn wieder auslachen. Was tun?
Da hat er eine Idee. Pfeifend marschiert er ein Stück weiter weg in den Wald hinein und macht sich ans Pflücken. Es dauert nicht lange, und sein Korb ist bis oben gefüllt mit leckeren blauen Beeren. Alle staunen, und Max erntet ein dickes Lob.
Auch Mama freut sich, als sie den großen vollen Heidelbeerkorb sieht.
Max aber grinst, als Mama sich ans Auspacken macht und plötzlich stutzt. Unter der ersten, dünnen Heidelbeerschicht findet sie nämlich nur noch Tannenzapfen und Moose, die den ganzen Korb ausfüllen.
„Was soll das bedeuten?“, fragt sie.
„Hast du schon einmal winzig kleine Heidelbeeren in einen riesig großen Korb gepflückt?“, fragt Max zurück.
Da grinst Mama auch.
„Du Schlaubär!“, sagt sie. „Klug hast du dich aus der Affäre gezogen. Alle Achtung!“
Max lacht. Und nächstes Jahr, nimmt er sich vor, wird er das kleinste Körbchen, das er findet, zum Heidelbeerpflücktag mitnehmen. Aber logo!

© Elke Bräunling

Illustration: Junge sammelt Heidelbeeren im Wald in einen großen Korb

 

 

Der fremde Junge im Wald

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Pinterestpin mit Textanfang der Geschichte "Der fremde Junge im Wald" aka "Begegnung am Waldrand"

Zeitreisegeschichte Steinzeit – Beim Schuleschwänzen erlebt Max am Waldrand eine eigenartiges Abenteuer. Oder ist er in einer falschen Zeit gelandet?

Auf dem Schulweg bog Max an einer Wegkreuzung ohne weiter nachzudenken ab und trottete langsam aus dem Städtchen hinaus zum nahen Wald.
„Eine gute Idee“, murmelte er, als er sich wenig später am Waldrand ins Gras setzte. „Während sie in der Schule das blöde Diktat schreiben, habe ich hier einen tollen Sonnentag.“
Er beobachtete den Bussard am Himmel, lauschte dem Vogelgezwitscher, beobachtete eine Ameisenstraße und seufzte zufrieden.
„Hier bleibe ich bis Schulschluss. Es gibt so viel zu sehen, dass mir nicht langweilig wird. Verhungern muss ich auch nicht. Bestimmt finde ich Himbeeren und Walderdbeeren.“
Das schlechte Gewissen meldete sich. „Ich könnte für Mama Beeren pflücken. Dann ist sie nicht ganz so sauer, wenn sie erfährt, dass ich Schule geschwänzt habe.“
Max griff nach der Dose mit den längst aufgegessenen Pausenbroten und trottete zu den Himbeerbüschen hinüber. Er hatte Glück. Schon viele Beeren waren reif und an der Böschung lachten ihm rote Walderdbeeren entgegen.
„Ganz schön viel Arbeit“, murmelte er. Er überlegte und …
Da. Es raschelte im Unterholz, ein Ast knackte und eine seltsame Gestalt kam aus dem Wald. Sie ging auf die Beerenbüsche zu.
Misstrauisch musterte Max den Fremden, einen Jungen, der nicht viel älter war als er.
Komisch sah er aus. Und so fremd mit seinen langen Haaren und dem knielangen Lederhemd, das von einem Seil zusammengebunden war. Hosen trug er keine. Auch keine Schuhe. Ohne Max zu beachten, begann der Fremde, Beeren in seinen Lederbeutel zu sammeln.
Komisch sah das aus. Und sehr seltsam. Max erinnerte sich an ein Buch mit Geschichten aus der Steinzeit. Genau so sahen die Menschen in den Bildern dort aus. Ob dieser fremde Junge ein Schauspieler war oder in einem Rollenspiel ‚Steinzeitmensch’ spielte?
„Du siehst richtig echt aus“, rief er ihm zu.
Der Junge sah auf. „Ich bin echt“, sagte er. „Ich muss Beeren pflücken und Kräuter sammeln und ich muss mich beeilen, damit die Familie nachher genügend zum Essen hat. Die Männer sind nämlich noch nicht von der Jagd zurückgekommen und wir sind hungrig.“
„Wir? Wer ist wir?“, fragte Max.
„Die Frauen und Kinder unseres Stammes. Und die Alten, die nicht mehr zur Jagd gehen können. Wer sonst?“
„Klar. Wer sonst auch.“ Max fühlte sich auf einmal seltsam.
Der Fremde grinste. „Hilf mir! Dabei kannst du mir von deinem Stamm erzählen. Sag, bist du auch auf Nahrungssuche?“
„N-n-nein“, stammelte Max. „Ich … eigentlich sollte ich in der Schule sein und ein Diktat schreiben, aber …“
„Aber du hast Hunger? Hier!“ Der fremde Junge griff in seinen Beutel und reichte Max eine Handvoll Blütenköpfe. Gänseblümchen.
Max schluckte.
„Die schmecken lecker und machen satt“, sagte der Junge. „Und nun erzähle: Schule, was ist das?“
Dazu nun wusste Max viel zu erzählen und während er seinem neuen Freund beim Beeren pflücken half, erzählte er und erzählte und … und als er mit dem Erzählen aufhörte, war der Fremde verschwunden. Er, Max, saß mitten in einer Gänseblümchenwiese. Hm! Hatte er diesen neuen Freund nur geträumt? Er wunderte sich sehr und nahm sich vor, besser doch nie mehr Schule zu schwänzen.

© Elke Bräunling

Illustration: Ein Junge aus heutiger Zeit und ein Steinzeitjunge sammeln im Wald Beeren

 

Der Schatz im Wald

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Pinterestpin mit Textanfang "Der Schatz im Stadtwald"

Müll- und Umweltgeschichte – Bei der Schatzsuche kann man manchmal ganz andere „Schätze“ finden

Ein interessanter Artikel stand heute in der Zeitung: Im Stadtpark hatten Archäologen ein altes Römergrab mit Goldmünzen und einer wertvollen Goldkette entdeckt. Eine Sensation!
„Toll”, sagte Pit. „So ein Grab möchte ich auch finden.”
„Ihhh!” Pia schüttelte sich. „Ich habe keine Lust auf ein gruseliges Skelett.”
„Na ja”, meinte Pit, „die Römer haben nicht nur Tote vergraben. Vielleicht hatte einer von denen irgendwo im Park einen geheimen Goldschatz verbuddelt. Dann aber sind die Germanen gekommen und der reiche Römer musste fliehen.” Er nickte. „So kann es gewesen sein. Viele alte Goldmünzen liegen vielleicht im Stadtpark, und keiner weiß es. Boah, das wäre doch mega, oder?”
Pia nickte. „So eine alte Goldkette würde mir gefallen.”
„Sehen wir uns einfach mal um!“, schlug Pit vor, und weil sie nichts Besseres vorhatten, marschierten sie mit Harke, Schaufel und Tüten bewaffnet in den Stadtpark. Am Ende des Parks verließen sie den Weg und schlugen sich ins Gebüsch, wo sich ein kleines Wäldchen mit einem Hügel anschloss.
„Hier müssen schon andere vor uns gesucht haben“, murmelte Pia und rümpfte die Nase.
„Schatzsucher?“, fragte Pit.
„Nein, Säue. Lauter Müll liegt hier. Und Glasscherben. Pass auf! Die sind gefährlich.“
Vorsichtig stiegen die Geschwister über Bierdosen, Weinflaschen, Altpapier, Zigarettenkippen und anderen Abfall.
„Blöde Schätze sind das“, murrte Pia. „Warum werfen die Leute ihren Dreck hierher?“
Auch Pit war sauer. „Wenn sie das Zeugs wenigstens vergraben hätten, so wie es die Leute früher mit ihren Schätzen gemacht haben. Dann würde das Wäldchen nicht so schmutzig aussehen.“
Pia nickte. Dann aber musste sie lachen. „Stell dir vor, die hätten den Müll hier eingebuddelt, und in hundert Jahren oder so würde jemand das Zeugs finden. Blöd gucken würde der. Hoho.“
Pit stimmte in ihr Lachen mit ein. „Und dann würden Archäologen kommen und sagen, dass der Müll für uns so wertvoll gewesen ist wie für die Römer das Gold.” Er schüttelte sich.
Pia aber lachte noch mehr. „Dann stammen wir also aus dem Müllzeitalter.“
„Oh Mann!“, fluchte Pit. „Findest du das gut?”
Pia schüttelte den Kopf. „Gar nicht gefällt mir das. Ich habe jetzt auch keine Lust mehr, hier den Römerschatz zu suchen.“
Sie bückte sich und fing an, Dosen, Flaschen, Glasscherben, Papierfetzen und all den anderen Müll zu einem kleinen Müllberg aufzuhäufen.
„Gute Idee“, sagte Pit und sammelte all diese ‚Schätze’ in die Tüten ein. Es war viel Arbeit, und die beiden hatten schwer zu schleppen, als sie sich auf den Heimweg machten.
„Den Goldschatz“, meinte Pit tröstend, „graben wir morgen aus und …”
„ … und überhaupt“, unterbrach ihn Pia, „ist das, was wir heute gefunden haben, auch so etwas wie ein Schatz, weil er nun nicht mehr auf dem Waldboden liegt und die armen Pflanzen und Tiere kaputt macht, oder?“

© Elke Bräunling

Illustration: Kindere räumen den Wald auf, packen Müll in Säcke

Waldgeschichten findest du auch hier

 

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AUSMALBILDER

Ausmalbild: Waldwanderung mit Opa und 2 Kindern, gute Stimmung, Oopa erzählt

 

Ausmalbild: Kinder und Papa räumen die Waldwiese auf, packen Müll in Säcke

 

Ausmalbild: Junge sammelt Heidelbeeren im Wald

 

Ausmalbild: Ein Junge aus heutiger Zeit und ein Steinzeitjunge sammeln im Wald Beeren

 

Ausmalbild: Kindere räumen den Wald auf, packen Müll in Säcke

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