Lena und die Idee zur Olympiade
Kindergeschichte – Die Olympiade selber nachspielen macht mehr Spaß als die Bilder im Fernseher
Gelangweilt saßen Lena und ihre Freunde am Spielplatz.
„Die olympischen Spiele sind ich doof“, sagte Lena. „Dauernd sitzen unsere Eltern vorm Fernseher und gucken zu, wie andere Medaillen kassieren. Für uns haben sie keine Zeit.“
„Stimmt“, sagte Maja. „Heute wollten wir ins Schwimmbad gehen, doch nun schauen sich meine Eltern die Schwimmwettkämpfe an.“
„Bei uns ist es genau so.“
„Doofer Fernseher!“
„Total unsportlich ist das!“
„Und gemein.“
Die Freunde waren sich einig. Doch das half auch nicht weiter.
„Ich habe eine Idee“, sagte Lena.
Alle stöhnten, denn bei Lenas Ideen endete der Tag meist im Chaos. Dieses Mal aber klang es spannend, was sie vorschlug:
„Wir spielen Olympia und veranstalten auch Wettkämpfe! Aber nur die echten.“
Dann erklärte sie, was sie mit ‚echten’ Wettkämpfen meinte. Nämlich die fünf Sportarten, die damals bei den ersten Olympiaden im alten Griechenland in Olympia ausgeübt wurden: Wettlauf, Weitsprung, Ringen, Diskus- und Speerwerfen.
„Den Wettlauf“, erklärte Lena, „machen wir drüben auf dem Feldweg.
„Den Weitsprung auch“, rief Fabian. „Dort im Kartoffelacker.“
Tom, der für sein Leben gerne raufte, rieb sich die Hände. „Und Raufen, äh, ich meine Ringen können wir im Gras hier.“
„Prima.“ Lena nickte und deutete auf ihre Schwester Jana. „Du bist Schiedsrichter. Mit deinem Gipsbein kannst du kein Olympiaathlet sein.“
Jana protestierte. „Werfen kann ich auch. Aber woher willst du einen Diskus nehmen?“
„Nichts da.“ Lena spielte mal wieder den Boss. „Wir brauchen einen Schiedsrichter und Papas Tennisbälle sind okay zum Diskuswerfen.“
„Toll. Jetzt brauche wir nur noch Speere“, meinte Anna. „Die sind aber gefährlich.“
„Angsthase.“ Tom spielte den Helden. „Wir Athleten scheuen keine Gefahr. Außerdem haben wir keine Speere.“
„Wir könnten Besen nehmen“, meinte Lena. „Werfen kann man mit denen auch.“
Besen zum Speerwurf? Bei der Vorstellung mussten alle lachen. Aber eine andere Lösung fiel ihnen auch nicht ein.
„Und was gewinnen die Sieger?“, fragte Jana. „Sollen wir Medaillen basteln?“
„Bei den Griechen hat der Sieger einen Lorbeerkranz bekommen“, sagte Maja. „Sonst nichts.“
„So machen wir es auch.“ Lena deutete zum Kastanienbaum und dann auf Jana. „Du bastelst aus den Blättern fünf Lorbeerkränze.“
„Ich?“, schrie Jana empört. „Warum ausgerechnet ich?“
„Weil du Schiedsrichter bist und wir Athleten in unserer kostbaren Freizeit trainieren und uns ausruhen müssen.“
Typisch Lena! Während alle nun ihren Spaß hatten, musste die arme Jana mit dem Gipsbein alleine unterm Baum sitzen und Blätterkränze binden. Klar, bei Lenas Ideen hatte sie eigentlich immer Pech.
© Elke Bräunling
Wer hat die olympischen Spiele erfunden? – Sachtext –
Du wirst es nicht glauben, doch die olympischen Spiele wurden schon in der Antike in Griechenland erfunden. Man veranstaltete sie alle vier Jahre zu Ehren des Göttervaters Zeus seit dem Jahr 776 vor Christus in dem Ort Olympia.
Während der olympischen Spiele herrschte Waffenruhe im Land. Die Spiele waren für alle ein großes Fest. Sportler und Zuschauer kamen von weither nach Olympia. Neben den Wettkämpfen in fünf Sportarten, dem Wettlauf, Springen, Ringen, Diskus- und Speerwerfen, boten Schauspieler Theaterstücke mit Szenen aus den Göttersagen dar und es wurde getanzt und gesungen. Die Hauptdarsteller aber waren die Sportler, die für die Spiele viele Monate lang trainiert hatten. Die Regeln für die Wettkämpfe waren nämlich streng und wer sie missachtete, wurde bestraft. Belohnt wurden die Sieger. Mit Kränzen aus Lorbeer- und Olivenzweigen und später nach der Rückkehr in ihre Heimat mit Ruhm und Reichtum.
Später kamen weitere Sportarten hinzu wie z.B. der Langstreckenlauf, der Fünfkampf sowie Faustkampf, Wagenrennen, Waffenlauf und viele andere. Bis zum Jahr 395 nach Christus hatte es diese antiken olympischen Spiele gegeben. Dann war lange Zeit Pause bis zum Jahr 1896, und da begannen dann die so genannten ‚modernen’ Olympiaden.
© Elke Bräunling
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